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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Virgo Lucifera, um den Willen des Himmels zu vollstrecken. Er wusste es. Und er wird es wieder wissen.«
    Trooste hob die Hände wie ein Orchesterdirigent. In Doktor Svensons Händen war ein Klicken zu hören. Mit einem Schritt war er bei Trooste und stieß ihm die abgebrochene Spitze eines blauen Glasschlüssels in den Hals. Das Blut um die Wunde herum verhärtete sich zu Glas und splitterte, während sich Troostes Kehle mit Blut füllte. Die Wunde schwoll an, und sein Gesicht wurde dunkelrot. Troostes erschrockenes Stöhnen wurde von einem kehligen Röcheln erstickt, und er ging zu Boden. Svenson trat zurück und hob seine leeren Hände, als sich drei Karabiner und ein Revolver auf seine Brust richteten.
    » Sie verdammter Vollidiot!«, rief die Contessa. »Sie … Sie …«
    Svensons Stimme unterbrach ihren Zornesausbruch scharf wie ein Schwert. »Wenn ich getötet werde, ist es vorbei. Keiner von Ihnen kennt sich mit der Wissenschaft des Comte aus. Ohne mich geht hier gar nichts mehr.«
    Die Contessa knurrte frustriert. Sie nickte widerstrebend und trotz ihrer Wut anscheinend mit einer gewissen Bewunderung. »Lassen Sie mich raten. Sie weigern sich auch.«
    Der Doktor suchte in seiner Uniform nach einer Zigarette. »Ganz und gar nicht. Doch unter bestimmten Bedingungen.«
    Plötzlich richteten sich die Waffen auf Mahmoud und Schoepfil, die näher an Svenson herangerückt waren. Svenson blies Rauch aus einem Mundwinkel und blickte sie gleichgültig an.
    »Tut mir leid, meine Herren, irgendwann ist es einfach genug.«
    Angsterfüllt beobachtete Miss Temple, wie Svenson zu dem Gestell mit den Büchern trat. Sein Blick war so ausdruckslos wie in der Therme. Sie hatte ihm Francescas Schlüssel gegeben, als sie über die Sternenkarte gesprochen hatten, und dabei gehofft, dass er irgendwie das Buch öffnen und Changs Gedächtnis retten könne, doch er hatte das Hilfsmittel verschwendet, um seine eigene Freiheit zu sichern. Sie hatte ihm gesagt, er solle sich retten …
    Svenson zog ein Taschentuch heraus, um seine Hand zu schützen. Er zeigte auf einen der Bände in dem ausgekleideten Gestell und blickte zu den Akolythen.
    »Ist dieser Band erst vor kurzem von der Contessa gebracht worden – Verzeihung, von der Virgo Lucifera?«
    Die Akolythen nickten. Svenson zeigte auf ein weiteres Buch, das daneben lag. Auch wenn sie es nicht guthießen, hinderten sie ihn nicht daran, danach zu greifen. Vorsichtig nahm er das zweite Buch aus seinem Fach, wobei er eine Stoffschicht zwischen Haut und Glas hielt.
    »Ich will das hier.«
    »Und was ist das?«, schnaubte die Contessa. »Verlorene Liebe?«
    »Das ist meine Sache, Madam.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Eine sichere Überfahrt – sagen wir ein Schiff, das gen Osten segelt – und eine gewisse Menge an Geldmitteln. Da Sie praktisch Lady Vandaariff sind, dürfte das in Ihrer Macht stehen.« Er unterbrach sich und wandte sich in schneidendem Tonfall an die Akolythen. »Ist die Quecksilberlegierung fertig?«
    Als sie nicht augenblicklich reagierten, rief er denjenigen, die sich um Chang kümmerten, zu: »Das Quecksilber für das Buch! Wurde es angesetzt?« Er wandte sich wieder an den Akolythen, der das Buch der Contessa aus seinem Schlitz zog, wobei er die Hände mit dem dünnen Seidenumhang schützte. »Bei Gott – nicht mit Ihrem Umhang! Gehen Sie weg!« Er klemmte sich sein Buch unter den Arm und benutzte das Taschentuch, um das Buch zu ergreifen, das den Comte enthielt. Ein Akolyth mit Handschuhen trat vor und wollte ihm assistieren, doch Svenson ging einfach zu Changs Tisch. »Wo ist das Quecksilber?«
    »Seien Sie vorsichtig !«, rief die Contessa.
    »Das Innere der Kammer ist bereits damit ausgewaschen«, erklärte der Akolyth und zeigte auf den Schlitz in Buchgröße unter Changs Tisch. »Eine Schicht aus zusammengesetztem Glas …«
    »Ich muss das überprüfen …«
    »Wir haben sämtliche Anweisungen befolgt …«
    »Das ist mir egal! Sie – Sie alle – haben vor diesem Tag eine andere Kleidung getragen! Was waren Sie – Bankiers? Ein einfallsloser Zweitgeborener? Plappern Sie, was Sie wollen – aber ich muss genau wissen, was gemacht wurde! Ich glaube, Vertrauen hat sich bei diesem Unterfangen als ziemlicher Fehlschlag erwiesen!«
    Svenson ging auf die Knie und blickte blinzelnd auf das Untergestell. Er vertauschte die Bücher und prüfte vorsichtig mit den Fingern, in welchen Schlitz das Buch wohl passen würde. Schließlich stand er auf und stieß dem

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