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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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behandschuhten Gehilfen eins der Bücher in die Hände. »Ich brauche eine Reinigung. Es darf nicht der kleinste Fleck zurückbleiben.«
    »Doktor Svenson«, rief die Contessa. »Ich bewundere Ihren Überlebensdrang, aber Ihre Anweisungen? Ist das alles?«
    Er blickte zu Miss Temple. Die Contessa schnalzte mit der Zunge.
    »Sie können sie nicht retten. Chang ist bereits tot. Celeste wird durch Ihr Tun sterben.«
    »Das ist immer noch besser als durch das von jemandem, dem sie gleichgültig ist.«
    »Ich bin sicher, sie weiß den Unterschied zu schätzen. Können Sie uns hören, Celeste? Sind Sie eingeschlafen?«
    »Robert Vandaariff war Ihr Feind.« Miss Temple schämte sich für das Zittern in ihrer Stimme. »Seine Wiederherstellung bedeutet Ihr Ende.«
    »Celeste, Sie wollen sich immer noch nicht selbst erkennen, im Gegensatz zu mir. Ich bin sehr gut in bestimmten Dingen, und in anderen nicht.« Sie lachte. »In Rechtschreibung, zum Beispiel. Robert Vandaariff wird weise genug sein, die vielen Vorteile zu erkennen, die ich ihm biete. Es ist ein Kreis, der wieder an seinem Ausgangspunkt angekommen ist, weil er und ich diese ganze Sache angefangen haben. Was tun Sie, Doktor?«
    »Ich beschütze meinen Schützling.« Doktor Svenson ging neben dem Buchgestell in die Hocke, und zum ersten Mal sah Miss Temple den Lederkoffer. Es war derjenige, den ihr Foison abgenommen hatte. Der Doktor schwenkte ihn vor der Contessa. »Ich will nicht, dass mein Buch in irgendeinem Durcheinander zerstört wird.«
    Doch bevor Svenson sein Buch in den Koffer legen konnte, musste er das darin herausnehmen. Er tat es und jonglierte mit beiden Büchern, weil er nur ein Taschentuch hatte, um seine Haut zu schützen, während er sich auch noch die Zigarette zwischen die Lippen schob.
    »Doktor, bitte, welches ist das andere Buch?«, rief die Contessa ungeduldig.
    Svenson hob es ins Licht, blinzelte und zuckte mit den Schultern. »Mr. Foison könnte es uns mit Gewissheit sagen, doch ich glaube, dieses Buch enthält Kardinal Chang.«
    »Lebt Foison noch?«, fragte die Contessa. »Ich dachte nicht – wecken Sie ihn! Und wecken Sie diesen Idioten auch!«
    Die Anweisung ging an einen Grünmantel an ihrer Glaswand, der Jack Pfaffs regloser Gestalt einen Tritt verpasste. Akolythen eilten zu Foison, drehten ihn um und tätschelten ihm das Gesicht, bis er sich steif aufsetzte.
    »Das Buch im Lederkoffer«, erklärte Svenson. »Kardinal Chang?«
    Foison nickte. »Was ist passiert?«
    »Ihr Herr ist tot«, antwortete Svenson. »Und kurz davor, wiedergeboren zu werden.« Er kniete sich hin, legte das andere Buch in den Koffer und stand mit dem wieder auf, von dem auch Foison behauptet hatte, dass es Chang enthielt.
    Svenson wiegte es in der Hand. »Vielleicht werde ich es zur Bedingung machen, dass ich auch dieses Buch behalten kann.«
    »Nein«, sagte die Contessa.
    »Warum nicht?«
    »Ich traue Ihnen nicht, Doktor.«
    »Dann sind wir schon zwei.« Er drehte sich zu Miss Temple um. »Vergeben Sie mir, Celeste. Ich habe es versucht.«
    Wortlos warf Doktor Svenson das Buch an dem Wachmann im grünen Mantel vorbei in die Öffnung der Falltür, wo es – wie jeder hören konnte – auf der Stahltreppe in tausend Stücke zersprang.
    Die Contessa explodierte vor Wut – das Buch war ihres und seine Zerstörung eine Verschwendung, denn es hätte weiterverwendet werden können –, aber Miss Temple schloss nur die Augen. Als Pfaff ihr mitgeteilt hatte, dass Changs Verstand verschwunden war, war sie wie betäubt gewesen, aber durch die Zerstörung des Buchs war er endgültig verloren. Mit schmerzlicher Erleichterung stieß sie die Luft aus und damit auch alle Hoffnung und Verzweiflung. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit, die sich wie Jahre anfühlte, war ihr Verstand klar.
    Die Männer vor ihr waren wirklich Dummköpfe.
    »Würde Colonel Bronque einfach so daneben stehen? Würde Ihre Mutter das tun?« Die Worte kamen nur mühsam aus ihrem Mund. »Sie wird sie alle töten. Sie wird auch Sie töten.«
    Mahmoud blickte zu Schoepfil. Mit kalter Stimme mischte sich die Contessa ein: »Ich kann sie jetzt töten. Doch ich werde es nicht tun, wenn ich nicht muss. Muss ich es, Doktor Svenson, um den Prozess fortzusetzen?«
    Svenson kehrte zu Changs Tisch zurück und spähte darunter. »Ich begutachte die Arbeit des Professors – offensichtlich hatte er vor, sie zu zerstören …«
    »Alle müssen zerstört werden!«, warnte ein Akolyth. Sie standen in einem

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