Traumgirl auf Hawaii
wunderbaren Augenblick, hatte er Lilly, hier an diesem Ort, an dem ihn die alten Geister willkommen zu heißen schienen. Eine eigenartige Ruhe überkam ihn.
Doch die Kavallerie war bereits unterwegs, und es war besser für Lilly, die jeden auf der Insel zu kennen schien, wenn sie nicht in flagranti mit einem Fremden bei Onkel Dannys Hütte erwischt wurde. Daher küsste er sie ein letztes Mal auf die Brauen und stand auf.
“Es wird Zeit hineinzugehen”, sagte er.
Sie streckte sich wie eine Katze, und Ethan musste an ihr Liebesspiel im Wasser denken, das schließlich im Gras geendet hatte, die zärtlich-wilde Vereinigung hier zwischen den Blumen, in der sanften Brise.
“Ich komme in einer Minute nach”, sagte sie. “Ich ziehe mir nur rasch mein Kleid an. Falls es nicht völlig zerrissen ist”, fügte sie mit einem sinnlichen Lächeln hinzu.
Ethan fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare. “Du wolltest ja nicht mit ins Wasser kommen. Also musste ich nachhelfen.”
Lilly lachte, und Ethan geriet noch mehr in ihren Bann. “Wenn ich die Schusswunde in deinem Bein und die Verletzungen in deinem Gesicht nicht gesehen hätte, würde ich annehmen, du hättest das alles nur vorgetäuscht, damit ich dich den ganzen Weg hier heraufschleppe. Denn seit wir hier oben sind, scheinen dich deine Verletzungen in keiner Weise mehr zu behindern.”
“Du hast eben eine anregende Wirkung auf mich.”
“Und du hast eine erschöpfende auf mich”, konterte sie. “Dabei bin ich nicht einmal verletzt.”
Ethan streckte sich und zuckte zusammen, da sich an einigen Stellen seines Körpers der Schmerz meldete. “Glaub mir, an mir geht es auch nicht spurlos vorüber. Nur konnte ich unmöglich der Versuchung widerstehen.”
Allerdings würde er drei Tage durchschlafen müssen, um wieder zu Kräften zu kommen. Aber die Chance würde er ja jetzt erhalten. Und sobald er das hinter sich hatte, würde er in der Lage sein, Lilly aus dem Haus zu holen, wo sie mit all ihren Brüdern wohnte, und dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte.
Er bückte sich vorsichtig, hob seine Shorts auf und zog sie an. Er war erst einen Tag hier und hatte schon fast das Verlangen, ein Hemd zu tragen, verloren. Oder Schuhe. Dann humpelte er bergab zur Hütte hinunter, damit Lilly einen Moment für sich hatte und sich in Ruhe anziehen konnte.
Ein Geräusch ließ ihn innehalten. Er blinzelte angestrengt und versuchte etwas zu erkennen. “He, Lilly!”, rief er. “Schnapp dir deine Sachen. Ich glaube, die Kavallerie ist schon da.”
Er hörte das Rascheln ihres Kleides hinter sich und beeilte sich, zur Hütte zu kommen. Falls es ihr Onkel Danny war, der gerade die Hütte betrat, war es besser, wenn Ethan ein bisschen Abstand zwischen sich und Lilly brachte.
Seltsam. Jetzt, wo Hilfe hier war, war er sich gar nicht mehr sicher, ob er überhaupt gerettet werden wollte. Natürlich wollte er Noah wiedersehen und anfassen, um herauszufinden, ob er wirklich existierte. Aber diesen magischen Ort wollte er nicht verlassen, ebenso wenig diese magische Frau. Der Rest der Welt sollte nicht in diesen Moment vollkommenen Glücks eindringen.
Wahrscheinlich war das der Grund, weshalb er beim Betreten der Hütte nicht sehr aufmerksam war. Seine Gedanken waren bei Lilly und dem Teich. Er sah die Uniformen, hörte jemanden im Kommandoton sprechen und überlegte flüchtig, was hier nicht stimmte.
“Wer sind Sie?”, wollte er wissen und erkannte, dass die Person in der Uniform eine Frau war. “Wir erwarten den Sheriff.”
Grinste sie? Er war sich nicht sicher. Er sah nur, dass sie sich aufrichtete. “Hier ist die Küstenwache”, verkündete sie. “Es ist uns eine große Freude, Sie zu sehen, Mr. Campbell. Eine Menge Leute haben nach Ihnen gesucht.”
“Ist mein Cousin bei Ihnen?”, erkundigte er sich.
“Nein, Sir. Noch nicht. Ist Miss Kokoa bei Ihnen?”
“Ja. Sie ist ein Stück bergauf. Ich werde sie holen.”
“Nein, Sir”, erwiderte die Frau, “das werden Sie nicht.”
Ethan wollte sich bereits zur Tür umdrehen. Stattdessen betrachtete er die Frau noch einmal genauer. Und da begriff er, was hier nicht stimmte. Die Frau hielt eine Waffe in der Hand und zielte auf ihn.
“Mr. Campbell, warum setzen wir uns nicht alle?”
Ethan wirbelte herum, um Lilly zu warnen. Doch sie kam bereits auf die Hütte zu – im festen Griff von Trick oder Louise.
All die Mühe und Arbeit mit dem Funkgerät war umsonst gewesen.
“Möchten Sie sich nicht setzen, Mr.
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