Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Korbel
Vom Netzwerk:
gehörte, der Ort, dem sie zukünftig fernbleiben musste, weil er mit so vielen Erinnerungen verknüpft war. Von jetzt an würde sie hier immer Ethan vor ihrem geistigen Auge sehen, würde sein Lachen hören und seine Arme um sich spüren.
    Lilly wollte noch ein wenig im Wasser bleiben, weil es so tröstlich war. Doch das ging nicht. Also schlüpfte sie wieder in ihr Wickelkleid, band ihre Haare zurück und ging zur Hütte zurück. Sie kam gerade rechtzeitig, um das statische Knistern zu hören.
    “Offenbar haben wir Kontakt!”, rief Ethan begeistert.
    Lilly nahm sich zusammen, um sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, für die sie sich schämte. “Na, dann mach mal Platz. Zufällig habe ich das Codebuch.”
    Sie drehte an dem Funkgerät, wie Onkel Danny es ihr gezeigt hatte, und suchte die beste Frequenz, um ihren Funkspruch durchzugeben.
    “Lilly Kokoa, bist du das, Mädchen?”, meldete sich eine tiefe Männerstimme.
    Lilly musste unwillkürlich grinsen. “Sheriff Tanaka? Wie geht es Ihnen?”
    “Die Frage ist eher, wie es dir geht, Mädchen. Wo steckst du denn?”
    “In Onkel Dannys Hütte. Wieso? Sucht man mich schon?”
    “Teile deines Bootes wurden bei Tutu Mary angespült. Kannst du dir die Aufregung deiner Mutter vorstellen?”
    Lilly errötete. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie war so von diesem Mann fasziniert gewesen, der sie zumindest vorläufig begehrenswert und attraktiv fand, dass sie ihre Familie völlig vergessen hatte.
    “Rufen Sie sie bitte an, Sheriff? Sagen Sie ihr, mit mir sei alles in Ordnung. Ich brauche Hilfe, um vom Berg herunterzukommen. Können Sie kommen?”
    “Bist du verletzt, Mädchen?”
    “Nein, ich nicht. Ich habe jemanden gefunden. Irgendeinen dummen Wildschweinjäger, der sich verlaufen hat. Er ist
ho'okahi haole kane 'i'no.
Kennen Sie die Sorte?”
    Es folgte eine Pause und erneutes statisches Knistern. Lilly wusste sehr wohl, dass andere mithören konnten, und hoffte inständig, dass der beste Freund ihres Onkels Danny keine Fragen stellen würde.
    “Du bleibst, wo du bist, klar? Wir sind so schnell wir können bei dir.”
    Lilly seufzte erleichtert. “Danke. Sag Onkel Danny, er soll zu Hause anrufen, ja?”
    “Bis gleich, Lilly Malama. Bleib, wo du bist.”
    Lilly beendete das Gespräch und hätte eigentlich froh sein müssen. Doch die Freude über den Kontakt wurde überschattet von der Gewissheit, dass diese kurze verzauberte Zeit bald zu Ende war.
    “Was hast du über mich gesagt?”, wollte Ethan wissen.
    “Ich dachte mir, dass unsere Freunde bestimmt nicht Hawaiisch sprechen, und ich wollte Sheriff Tanaka auf Ärger vorbereiten.”
    “Gute Idee. Solange er mich nicht statt einen der Bösen erschießt. Was genau hast du ihm gesagt?”
    “Dass du ein ganz schlimmer Kerl bist. Er wird Hilfe mitbringen.” Sie grinste. “Sheriff Tanaka ist mein Taufpate.”
    Ethan runzelte die Stirn. “Ich werde mich unter den Dielenbrettern verstecken, bis du mir sagst, dass die Luft rein ist. Wie lange werden sie brauchen, bis sie hier sind?”
    “Eine Stunde etwa.”
    Ethan nahm ihre Hände. “Los, wer zuerst am Teich ist”, witzelte er, denn ein Wettlauf mit einem lädierten Bein war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Ohne zu zögern, ging Lilly mit ihm.
    Ethan fand es äußerst erstaunlich, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte. Aber er konnte sich nicht nur auf den Beinen halten, er fühlte sich auch phantastisch.
    War das ein Wunder, nachdem er den herrlichsten Tag seines Lebens mit dieser Frau, die neben ihm im Gras lag, verbracht hatte? Es kam ihm vor, als hätte er all sein Verlangen und seine Leidenschaft nur für Lilly aufgehoben. Er betrachtete sie. Ihre dunklen Haare waren ihr einziger Schmuck, ihre Wärme sein einziger Schutz. Die Sonne versank hinter dem nächsten Bergkamm, und das Licht ergoss sich wie goldener Honig über Lillys Haut.
    Er mochte ihr Lachen, ihren Verstand, ihre ruhige, stille Anteilnahme. Er kannte sie seit einigen Tagen, und obwohl er das Gedächtnis verloren hatte, war er sicher, jemandem wie ihr noch nie begegnet zu sein. Vermutlich würde er jemanden wie sie auch nie wieder treffen. Also musste er irgendwie wieder zu ihr zurückkehren. Aber erst, nachdem er zu Hause gewesen war und getan hatte, was er tun musste.
    Dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Es gab etwas, weswegen er nach Hause musste. Oder jemanden. Er wusste nicht, wer oder was es war, aber es beschäftigte ihn unentwegt.
    Doch jetzt, für diesen

Weitere Kostenlose Bücher