Traumgirl auf Hawaii
Campbell?”, fragte die Frau von der Küstenwache.
Mr. Campbell setzte sich.
10. KAPITEL
“Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragten Ethan und Lilly sich zur gleichen Zeit, worauf beide lächeln mussten, trotz der wieder einmal auf sie gerichteten Waffen.
“Tut mir leid”, sagte Ethan und ließ sich auf das harte Eisenbett fallen. “Anscheinend bringe ich dir nur Unglück, Lilly.”
“Tja, so ein Pech aber auch”, meinte einer aus dem glücklosen Trio der Entführer mit einem seltsamen Kichern.
“Das reicht!”, fuhr der Lieutenant der Küstenwache ihn an. “Wir haben schon zu viel Zeit mit dem Weg hier hinauf verloren, da könnt ihr euch eure dummen Sprüche sparen.”
“Wir haben dir gleich gesagt, dass es steil ist”, beklagte sich Louise.
“Von euch als Hawaiianer hätte ich gedacht, dass ihr einen leichteren Weg findet.”
“Wie oft muss ich das noch erklären?”, schnaubte Louise. “Wir sind keine Hawaiianer. Wir sind Italiener!”
“Italiener, Hawaiianer, wen interessiert das schon? Ihr seid Idioten. Jetzt setz dich hin, und halt den Mund.”
Lilly sank auf einen Stuhl und versuchte ihr Herzklopfen unter Kontrolle zu bekommen. Sie waren der Rettung so nah gewesen. Als sie Louises kehliges Lachen am Teich gehört hatte, hätte sie fast einen Herzschlag bekommen. Und jetzt saß sie in ihrer geliebten Hütte, und man hielt ihr eine Pistole an den Kopf. Ethan saß mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen auf dem Bett. Selbst wenn die Kidnapper ihn nicht erneut verletzt hatten, hatte er sich genug angestrengt, dass seine gebrochenen Rippen ihm zu schaffen machten.
Der Gedanke an die Art dieser Anstrengungen ließ Lilly erröten. Sie bemerkte gar nicht, dass sie leise lachte, bis alle sie ansahen. Wodurch sie nur noch mehr errötete.
“Es wird Zeit, Ethan zu seinen Verwandten zurückzubringen, was?”, sagte sie rasch, um die Kidnapper ein wenig aus der Fassung zu bringen.
Die Frau in der Uniform starrte sie finster an. “So blöd können Sie nicht sein.”
“Ich würde es eher optimistisch nennen”, mischte Ethan sich ein.
Lilly sah ein Lächeln über sein Gesicht gleiten und den eigenartig intensiven Ausdruck in seinen Augen, der so gar nicht dazu passte. Offenbar versuchte er ihr etwas mitzuteilen. Angesichts der Tatsache, dass ihre Retter jeden Moment auftauchen mussten, brauchte Lilly keine übersinnlichen Fähigkeiten, um zu begreifen, dass sie ihm helfen sollte, die Kidnapper noch eine Weile aufzuhalten.
“Sind Sie wirklich bei der Küstenwache?”, wandte er sich an das neue Mitglied der Kidnapper. “Ich nehme an, Sie sind der Boss.”
Die Frau neigte den Kopf ein wenig, wie eine Königin, die eine Huldigung akzeptiert. “Deswegen hat es bisher ja auch so gut geklappt. Ich war in der Lage, die anderen von der richtigen Spur abzulenken, während ich mich über den Fortgang der Suche auf dem Laufenden hielt. Die Suche wird bald auch auf dieses Gebiet ausgedehnt werden.”
Das bedeutete, dass die Gangster nichts von dem Funkspruch wussten. Sollte Lilly sich nicht besser fühlen und versuchen sich umzudrehen, um nach Onkel Danny und Sheriff Tanaka Ausschau zu halten? Sie teilte Ethans Einschätzung, dass Tick, Trick und Louise unfähig waren. Von der barschen blonden Frau mit dem kühlen Blick konnte sie das jedoch nicht behaupten. Da sie sich nicht vorgestellt hatte, beschloss Lilly, sie Daisy zu nennen. Außerdem, dachte sie und hätte beinah laut gelacht, watschelte sie wie eine Ente.
“Übrigens”, wandte sich Daisy an sie, “von Ihnen ist in dem Vermisstenbericht noch gar keine Rede.”
Lilly nickte nur. “Oh.”
Bitte sei vorsichtig, Onkel Danny, flehte sie im Stillen. Um Ethans willen, denn er schwebt in größter Gefahr. Und ich kann ihm in dieser Situation nicht helfen. Ich bin völlig nutzlos. Eine Bibliothekarin, die als Tänzerin jobbt, gegen Kidnapper. Das war noch lächerlicher als der Film, den Ethans Cousin gedreht hatte, auch wenn sie bloß einen Geschäftsmann zu retten hatte und nicht den Präsidenten der Vereinigten Staaten.
“Ich nehme an, Sie haben das Geld bereits?”, erkundigte sich Ethan, als würde er über das Wetter sprechen.
Das weckte selbst Ticks, Tricks und Louises Aufmerksamkeit.
“Drei Millionen”, erwiderte Daisy mit einiger Zufriedenheit.
“Eine ungerade Zahl”, bemerkte Ethan beiläufig. “Vier Millionen wären besser gewesen.”
“Ich vermute, das kannst du dir leisten, ja?”, fragte Lilly.
“Ich denke
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