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Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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attraktiven und interessanten Mann kennen – wenn auch nicht gerade unter den erfreulichsten Umständen – und dann durfte man keine Zeit und kein Interesse für ihn haben. Es war einfach nicht fair! Doch dann rief Vicky sich energisch zur Ordnung. Sie war weiß Gott nicht nach Vancouver gekommen, um hier ein Abenteuer zu erleben. Und an etwas anderem war dieser Mann ganz bestimmt nicht interessiert gewesen. Sie sollte ihn lieber schleunigst vergessen und sich darauf konzentrieren, was sie diesen Bankleuten alles sagen wollte. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte, dass ihre Bemühungen Erfolg hatten.
     
                                            2.
     
    Leider war ihr Gebet nicht erhört worden. Blass und mit einem hoffnungslosen Ausdruck in den Augen verließ Vicky zwei Stunden später auch die zweite der beiden Banken, bei denen sie wegen weiterer Kredite vorgesprochen hatte. Zweimal hatte sie eine Absage erhalten. Keine ausreichenden Sicherheiten, hatte es geheißen. Keine Erfolgsaussichten, da das Camp im jetzigen Zustand nicht mehr konkurrenzfähig war. Und der jetzige Zustand konnte nicht geändert werden, wenn die Banken den Geldhahn zudrehten. Es war ein Teufelskreis.
    Vicky musste sich hart auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzuschluchzen. Blind vor Tränen hastete sie durch den Passantenstrom zu ihrem Auto und schloss die Tür auf. Dabei fiel ihr Blick auf einen Zettel, der in einer Plastikhülle hinter dem Scheibenwischer steckte. Sie hatte vor einem Hydrant geparkt und musste ein Bußgeld berappen. Seufzend steckte sie den Strafzettel in ihre Tasche.
    Vicky blieb noch eine ganze Weile reglos hinter dem Steuer sitzen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Wie sollte sie ihrem Vater und Rhys die niederschmetternde Wahrheit beibringen? Der Gedanke daran trieb ihr neue Tränen in die Augen.
    Schluss jetzt!, befahl sie sich dann energisch und putzte sich die Nase. Hier sitzen und heulen brachte sie keinen Schritt weiter. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Aber erst einmal war sie mit ihrer Freundin Sandy zum Lunch im ‚Bistro Royal’ verabredet.
    Vicky fuhr nach Gastown hinunter und suchte sich dort einen weniger strafzettelgefährdeten Parkplatz.
    Im ‚Bistro Royal’ war es voll wie immer. Es dauerte einen Moment, bis Vicky ihre Freundin in einer kleinen Nische entdeckte.
    „Hallo, Sandy“, begrüßte Vicky die junge Frau mit dem kurz geschnittenen dunklen Haar.
    Sandy Schneider brauchte nur in Vickys blasses Gesicht zu schauen, um Bescheid zu wissen.
    „Oh nein!“, sagte sie mit teilnahmsvoller Miene. „Da brauche ich wohl gar nicht zu fragen, wie die Sache ausgegangen ist, oder?“
    „Nein.“ Erschlagen ließ Vicky sich auf die Bank fallen. „Diesmal sind sie nicht auf meinen Charme hereingefallen.“
    „Und jetzt?“
    „Keine Ahnung. Ich muss mir etwas einfallen lassen."
    Sandy erhob sich. „Ich hole uns was zu essen", bot sIe an. „Worauf hast du Appetit?"
    „Eigentlich nur auf Kaffee. Der Appetit ist mir vergangen.“
    „Kann ich ja verstehen, Vicky. Aber deswegen musst du trotzdem was essen", meinte Sandy resolut. „Ein Omelett und hinterher einen Eisbecher? Ich lade dich ein."
    „Okay." Vicky rang sich ein Lächeln ab. „Du wirst ja ohnehin keine Ruhe geben, bevor ich nicht etwas gegessen habe. Und Kaffee dazu. Warte, ich komme mit, damit du dich nicht allein abschleppen musst."
    Sandy drückte sie wieder auf die Bank zurück. „Bleib sitzen und lass dich verwöhnen. Ich mach das schon.“
    „Dann lass dir wenigstens das Geld geben“, beharrte Vicky. „Lieb von dir, dass du mich einladen willst, aber das reisst die Sache auch nicht mehr heraus. "
    „Himmel, bist du heute schwierig!“, stöhnte Sandy. „Würdest du jetzt bitte deinen Mund halten und mich machen lassen? Sonst geht meine ganze Lunch-Pause noch drauf, ohne dass ich etwas gegessen habe.“
    „Okay, okay“, lenkte Vicky ein. „Ich sage ja schon nichts mehr."
    Sie streckte ihre Beine aus und sah der Freundin nach, die sich unter die die Wartenden an der Theke mischte. Sandy verstand, wie ihr zumute war. Schon als Kinder waren sie zusammen in die Schule in Sandspit auf den Queen Charlotte lslands gegangen. Sandy hatte es dann nach Vancouver gezogen, wo sie später einen Job in einer Boutique gefunden hatte. Mittlerweile war sie Teilhaberin des Geschäfts geworden. Jedes Mal, wenn Vicky in Vancouver zu tun hatte, trafen sich die beiden Freundinnen zum Lunch im

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