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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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jetzt wohl für eine Frau, wenn es einen vertrauenswürdigen Mann in ihrem Leben gegeben hätte? Jemanden, der sein Versprechen, sie für immer zu lieben, eingehalten hätte?
    Nicht, dass er selbst derjenige sein konnte, ermahnte Stephen sich. Er hielt nichts von ewiger Liebe. Nicht mehr. Eine Freundschaft konnte er sich noch vorstellen. Vielleicht auch eine Affäre. Aber mehr nicht.
    „Alle, die ich kenne, respektieren dich ganz außerordentlich“, sagte er schließlich. „Wenn sie überhaupt jemanden bedauern, dann wahrscheinlich David.“
    Auf einmal lächelte sie ihn an. Humor blitzte in ihren Augen auf. „Hast du Fern schon kennengelernt?“
    „Nein.“
    „Das ist nämlich das einzig Gute an der Geschichte. Es hat sich herausgestellt, dass sie die Ranch und alles, was damit zusammenhängt, zutiefst verabscheut.“
    Später am Abend folgte Stephen Nora in die Küche, um das Dessert zu holen. Das Abendessen war gut verlaufen. Alle hatten ihn wie ein Familienmitglied behandelt. Sogar Nora war beinahe nett zu ihm gewesen.
    In der Küche bewegte sie sich mit der Sicherheit einer Person, die wusste, wo alles hingehört. Aber natürlich – sie war ja auch auf dieser Ranch aufgewachsen … in diesem Haus. Wenn er an sie dachte, war sie für ihn ein Teil von Lone Star Canyon. Er sah sie als Stadtbewohnerin, nicht als jemanden, der lange auf einer Ranch gelebt hatte. Darum konnte er sich nicht vorstellen, wie sie zum Viehtrieb ritt oder was auch immer man als Rancher so zu tun hatte. Dafür war sie zu schön, zu sexy.
    „Dann kannst du also reiten?“, fragte er.
    Mit verwirrtem Gesichtsausdruck drehte sie sich zu ihm um. „Was soll die Frage?“
    „Ich bin nur neugierig.“
    „Natürlich kann ich reiten. Ich bin hier aufgewachsen. Aber ich ziehe es wirklich vor, das nicht zu tun.“ Sie hielt eine perfekt gepflegte Hand hoch und wackelte mit den Fingern. Das Licht spiegelte sich in dem glänzenden Nagellack, den sie aufgetragen hatte. „Die Arbeit auf einer Ranch ist tödlich für meine Maniküre.“
    Nora suchte ein halbes Dutzend Dessertgabeln heraus und legte das Besteck auf die Arbeitsfläche. Plötzlich stutzte sie und sog hörbar die Luft ein.
    Stephen schaute sich um, um herauszufinden, was passiert war. In der Mitte der Küchenzeile entdeckte er eine große Kuchenschachtel mit Sichtfenster in der Seite: das Dessert, das Hattie für das Essen ausgesucht hatte, sah aus wie eine doppelstöckige Hochzeitstorte.
    Nora öffnete den Karton. Als sie die weiße Pappe flach zur Seite umgebogen hatte, berührte sie vorsichtig die winzige rosafarbene Zuckerblüte. „Das war die Idee meiner Mutter“, sagte sie. „Hattie ist die geborene Romantikerin.“
    Am liebsten hätte Stephen jetzt gefragt, ob Nora früher selbst einmal so gewesen war. Hatte sie damals nicht auch große Hoffnungen und Träume gehabt?
    Der Gedanke an eine verletzte Frau, die sich möglicherweise einsam fühlte, hätte ihn schleunigst in die Flucht schlagen sollen. Stattdessen entdeckte er, dass er ihr näherkommen wollte. Er war nämlich auch einsam. Vielleicht konnten sie sich gegenseitig ein bisschen trösten? Aber wie konnte ein Mann wie er eine Frau wie sie für sich gewinnen?
    Nora hielt an der Ampel. Ganz automatisch fiel ihr Blick wieder auf den Rückspiegel. Die Scheinwerfer waren immer noch da. Dieselben Scheinwerfer, die ihr von der Ranch aus gefolgt waren. Der verdammte Kerl. Was denkt er sich bloß dabei?
    Als die Ampel grün wurde, trat sie das Gaspedal durch und raste die Straße hinunter. Elegant schwenkte sie in ihre Auffahrt, dann schaltete sie den Motor aus. Ehe sie den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehen konnte, hielt ein Auto hinter ihr an.
    Das reicht jetzt, dachte sie wutentbrannt. Sie riss die Schlüssel aus dem Zündschloss, stieß die Tür auf und kletterte hinaus.
    „Was tust du da eigentlich gerade?“, wollte sie wissen, als sie kaum mehr als einen halben Meter von Stephen entfernt war. Sie gab sich Mühe, ihre Stimme gesenkt zu halten.
    Er ließ sich durch ihren Wutausbruch nicht aus der Fassung bringen, im Gegenteil: Es schien ihn sogar zu amüsieren, wie schnell ihr der Geduldsfaden riss.
    „Ich kann es nicht leiden, wenn man mir folgt“, betonte sie, als er nicht antwortete. „Es gibt Gesetze gegen Belästigung, und die gelten auch für dich!“
    „Ich bin dir nicht gefolgt“, sagte er schnell. „Ich wollte nur dafür sorgen, dass du sicher nach Hause kommst. Es ist spät, und du bist allein

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