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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Männlichkeit. Ein Schauer durchfuhr sie.
    Ob sie es wohl gleich hier auf der Motorhaube hinter sich bringen sollten? Fieberhaft tastete sie nach seinen Hemdknöpfen. Auf einmal hörte sie, wie irgendwo eine Tür zuschlug. Nora zuckte zusammen. Dann richtete sie sich auf und wich zurück.
    Sie standen mitten in ihrer Auffahrt! Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht, das wurde ihr klar, als sie nach Atem rang. Ihr war eng um die Brust, und sie bekam kaum Luft. Der Abend war kühl, trotzdem brannte ihre Haut.
    Stephen lehnte sich mit dem Rücken gegen ihr Auto, dann legte er ihr die Hände um die Hüften und zog sie an sich. Aber sie hatte ihre Lektion gelernt. Sie riss sich los.
    „Was hast du eigentlich vor?“, wollte sie wissen. Dummerweise klang ihre Stimme dabei ganz atemlos – nicht wütend, wie sie das eigentlich beabsichtigt hatte.
    „Ist das nicht offensichtlich? Ich habe vor, dich noch einmal zu küssen.“ Er lächelte sie verführerisch an. „Es hat uns doch beiden gefallen. Also warum nicht?“
    „Mir fallen ein Dutzend Gründe ein, die dagegen sprechen. Das ist doch verrückt.“
    „Ach ja?“ In der Dunkelheit wirkten seine Augen unergründlich. „Warum?“
    Sie stotterte, aber ihr fiel keine Antwort ein.
    Stephen griff wieder nach ihr. Diesmal erwischte er ihr Handgelenk. „So, wie ich das sehe, ist es ziemlich einfach“, erklärte er ihr. „Du bist Single, und ich bin Single. Nach allem, was ich gehört habe, ist das Letzte, wonach du suchst, eine ernsthafte Beziehung. Ich habe zwar andere Gründe als du, aber die Sache ist die: Ich will auch keine Beziehung.“
    Seine Worte hätten ihre Bedenken zerstreuen sollen, aber merkwürdigerweise stimmten sie Nora nur traurig. „Was hast du gegen Beziehungen?“, fragte sie.
    „Das ist jetzt nicht wichtig. Was ich sagen will, ist: Wir sind beide verantwortungsbewusste Erwachsene. Wir wissen, wie dieses Spiel gespielt wird. Warum sollten wir nicht unseren Nutzen daraus ziehen? Wir könnten Freunde sein.“
    Während er sprach, verschränkte er seine Finger mit ihren. Sanft streichelte er ihren Handrücken – ein gemeiner Trick, der ihren Herzschlag beschleunigte.
    Entschlossen entzog sie sich seiner Berührung. „Mach mir doch nichts vor. Du willst nicht mit mir befreundet sein. Du willst Sex.“
    „Du aber auch.“
    Er flüsterte diese Worte nur. Und es war die Wahrheit. Verdammt! Es war schon so lange her, dass sie mit einem Mann geschlafen hatte … und dann diese immer wiederkehrenden Träume von Stephen … inzwischen war ihr Widerstand dahingeschmolzen wie Schnee im Sonnenschein.
    „Mir missfällt deine Andeutung, dass es einfach ist, mich rumzukriegen“, sagte sie steif.
    Stephen lachte. „Nora, du magst vieles sein, aber einfach bist du bestimmt nicht. Sondern so ziemlich die komplizierteste Frau, die ich je kennengelernt habe. Aber ich bin nicht wie die anderen Männer, mit denen du zu tun hattest. Ich habe keine Angst vor dir, und du kannst mich nicht mit deiner spitzen Zunge und deinem scharfen Verstand in die Flucht schlagen. Ich glaube, dass wir uns gegenseitig guttun. Im Bett und außerhalb. Wir können die Sache mit klaren Regeln angehen. Ich will eine Geliebte – eine Frau, auf die ich mich verlassen kann und die sich auch auf mich verlassen kann. Hast du Interesse?“
    „Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich dich mag“, sagte sie.
    Er grinste. „Aber natürlich magst du mich.“
    „Du bist ganz schön überzeugt von dir“, brummte sie.
    „Und du bist genau die Frau, die mir mal ordentlich den Kopf waschen sollte.“ Er küsste sie ein letztes Mal, hart, fordernd. „Denk drüber nach“, sagte er, als er zu seinem Auto ging. „Ich melde mich.“
    Wenn sie sich nicht täuschte, war das schon das zweite Mal, dass Stephen Remington sie sprachlos hatte stehen lassen.
    Stephen schlug die medizinische Fachzeitschrift zu, die er zu lesen versucht hatte, und warf dem Telefon einen bösen Blick zu. Inzwischen hatte er Nora eine Woche lang nicht gesehen. Drei Nachrichten hatte er für sie hinterlassen – zwei bei ihr zu Hause und eine im Friseursalon. Sie hatte alle ignoriert. Einerseits überraschte es ihn nicht, dass sie ihre Spielchen mit ihm trieb; allerdings hätte er nicht gedacht, dass sie ihn so lange hinhalten würde.
    Er ging zum Fenster. Was sollte das alles? Er hatte doch gemerkt, dass sie ihn begehrte. Er hatte ihre Erregung gespürt und wie sie seine Küsse erwidert hatte.

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