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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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irgendeinem Hinweis auf einen Eindringling umsah. Plötzlich hörte sie eine heisere, kehlige Stimme. Sie hallte im Raum wider.
    »Fühlt sich das bekannt an, Lucy? Weckt es womöglich Kindheitserinnerungen?«
    Ihr Herz machte einen Satz vor Schreck. Es war niemand da, trotzdem hörte sie diese Stimme.
    »Du erwachst aus einem bösen Traum, bist aber immer noch Teil davon. Es gelingt dir nicht, auch nur einen Muskel zu bewegen, wie? Das sind deine eigenen Worte, meine Liebe.« Ein leises Kichern. »Nicht einmal den kleinen Finger, nehme ich an.«
    Lucy versuchte, genügend Luft zu holen, um sprechen zu können, dennoch brachte sie kaum ein Flüstern zustande.
    »Wer … sind … Sie? Ich … kann … Sie … nicht sehen.«
    »Wirf einen Blick auf den Toilettentisch, dann siehst du es.«
    Lucy strengte sich an, so gut sie konnte. Ihr Laptop war aufgeklappt, und der Bildschirm schimmerte im Halbdunkel. Eine dunkle Gestalt, die von hinten von einem grellweißen Licht angestrahlt wurde, war zu sehen. O mein Gott! Es war der Traumheiler!
    Sie war schon vorher in Panik gewesen, aber jetzt stand sie kurz vor einem Herzinfarkt. Sie klammerte sich an den letzten Strohhalm der Vernunft – war es möglich, dass sie tatsächlich träumte? In ihren schlimmsten Albträumen war es immer so – jedes Mal war sie überzeugt, sich in der Realität zu befinden, bis sie wirklich aufwachte und die Lähmungserscheinungen nach wenigen Sekunden verschwanden. Sie betete zu Gott, dass es diesmal auch so sein möge.
    »Erinnerst du dich an deine Schlafparalyse, Lucy? ›Ich möchte mich nie wieder so fühlen – starr vor Entsetzen, unfähig, mich zu bewegen, ohne den Schrecken der Dämonen entkommen zu können, die vom Fußende meines Bettes aufsteigen^ Weißt du noch, Lucy? Das hast du gesagt.«
    Das Atmen wurde nahezu unmöglich. Ihre Lunge machte vollkommen zu. Lucy kämpfte darum, ein bisschen Luft einzusaugen, um wenigstens um Gnade flehen zu können.
    »Was …. haben Sie … mit mir … gemacht?«, keuchte sie.
    »Nun, du solltest besser verstehen als die meisten anderen, was in deinem Körper vor sich geht. Schließlich bist du eine hoch qualifizierte Krankenschwester.«
    Eine Weile herrschte bleierne Stille.
    »Oh! Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! Das hätte ich beinahe vergessen. Ein Jammer, dass du die Früchte deiner Leistungen nicht mehr genießen kannst.«
    Lucy holte ein wenig Luft und war drauf und dran, um ihr Leben zu flehen, doch der Traumheiler kam ihr zuvor: »Ich habe dir eine Droge verabreicht, die eine Lähmung auslöst. Succinylcholin – kurz: ›Sux‹. Vielleicht hast du schon davon gehört. Ein echter Schatz. Ein neuromuskulärer Blocker. Die Wirkung tritt beinahe sofort ein und hält acht bis zehn Minuten an. Und während du alles, was mit dir geschieht, mitbekommst, kannst du nicht einmal mit der Wimper zucken. Ist die moderne Medizin nicht wunderbar? Heimtückisch. Und das Zeug ist übers Internet frei erhältlich, man muss nur ein wenig suchen. Und die gute Nachricht? Dir bleibt wahrscheinlich eine gute Viertelstunde, um dich mit deinem Tod abzufinden. Diesen Luxus erleben nicht viele Menschen. Die meisten werden dahingerafft, bevor sie Frieden mit ihrem Gott schließen können. Falls sie an diesen Unsinn glauben, natürlich. Die schlechte Nachricht? Dieser Zustand ist endgültig.«
    »Warum …« Eine fallende Feder wäre lauter gewesen.
    Der Traumheiler beantwortete die Frage nicht. »Leid bringt Erlösung, meine Liebe. Oh, du solltest noch eine Kleinigkeit über Sux wissen. Du bist paralysiert, spürst aber alles. Und hör zu, ich habe die Pflicht, dir zu sagen, dass die Schmerzen fürchterlich sein werden, bevor du deinem Schöpfer gegenübertrittst.«
    »Bitte … stoppen Sie das … ich flehe Sie an.«
    Leises Lachen durchbrach die Stille. »Oh, es wird aufhören, glaub mir, Lucy. Allerdings nicht so, wie du es dir vorstellst.«
    Großer Gott! Lucy spürte einen dumpfen Schmerz in ihrer Brust. Vermutlich hatte die Wirkung der Droge nachgelassen, kurz bevor der Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Vielleicht stand aber auch ein Herzanfall unmittelbar bevor. Das wäre eine große Erleichterung. Aber was meinte er mit »fürchterlich«? Was konnte schrecklicher sein als ihr gegenwärtiger Zustand?
    Wieder strengte sie sich an, ein paar Worte herauszubekommen, doch die Luft reichte nicht aus.
    »Was haben deine Eltern immer gesagt, bevor du dich schlafen gelegt hast, Lucy?«, gurrte er

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