Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
um nach euch zu sehen, aber ich bekam die Tür nicht auf.«
Ich warf einen Blick auf Elmers Hose und sah, dass sie hinten ein von schwarzen Rändern umgebenes Brandloch hatte.
Plötzlich tauchten zwei uniformierte Männer am anderen Ende des Tunnels auf. Einer hob seine Waffe und feuerte.
»Oh, verdammt!«, rief Elmer.
Ich konnte wegen der Gewehrschüsse nicht hören, ob er furzte, aber die Verpackungskisten an der Wand gingen in Flammen auf und brannten wie Zunder, und das Feuer erreichte rasch die ersten Treibstofftanks.
» Iip !«, kreischte Carl. Er ergriff die Flucht und verschwand in dem Tunnel, der zum Eingang führte.
Diesel schob alle durch die Tür und schlug sie hinter uns zu. Wir rannten blind durch die Dunkelheit, bis wir das Licht am Ende des Tunnels sehen konnten. Hinter mir hörte ich PENG PENG PENG . Wahrscheinlich waren das die Tanks, die nun der Reihe nach in die Luft flogen. Wir stürmten aus dem Tunnel und hielten erst an, als wir uns in der Mitte des Parkplatzes befanden.
Im Wald zischten vier Feuerbälle in den Himmel. Weitere Explosionen waren zu hören, und eine Feuerwand schoss tosend aus dem Eingang der Höhle. Schwarzer Rauch verdunkelte die Bäume und den Parkplatz, schob sich vor die Sonne und brannte in meinen Augen. Ich hörte Flügel über meinem Kopf schlagen, aber ich konnte durch den Rauch nichts sehen. Eine Ladung Pferdeäpfel flog vom Himmel und klatschte nur wenige Zentimeter neben mir auf den Asphalt. Das flatternde Geräusch von Flügeln verschwand.
»Ich schätze mal, diese Explosionen haben den Devil aus dem Schlaf geschreckt«, meinte Elmer.
Plötzlich zuckten Blitze über den Himmel, die Wolken teilten sich, und ein Platzregen ging über dem Wald nieder. Der Regen verwandelte sich in Hagel und dann wieder zurück in Regen. Wir gingen an Elmers ausgebranntem Truck vorbei zur Straße und warfen einen Blick zurück auf den Wald. Über den Bäumen hing immer noch eine dicke Rauchwolke, aber es waren kaum Flammen zu sehen.
»Wo können wir uns ein Auto besorgen?«, fragte Diesel Elmer.
»Es gibt eine Frühstückspension. Sie liegt zwei Meilen weiter die Straße hinunter.«
»Mallory Eden’s Place«, sagte Gail.
Es waren ihre ersten Worte, und wir drehten uns alle zu ihr um.
»Geht es Ihnen gut?«, fragte ich sie.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin so deprimiert.« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Meine armen Affen. Ich konnte Ihnen nichts über Martin Munch und seinen Partner sagen. Sie hatten meine Affen.«
»Ihren Affen geht es gut«, beruhigte ich sie. »Wir haben ihnen die Helme abgenommen.« Zumindest den meisten.
»Ich will nach Hause«, sagte Gail. »Ich will meine Affen sehen.« Sie richtete den Blick nach unten auf Carl. »Wer ist dieses kleine Kerlchen?«
»Das ist Carl«, erwiderte ich. »Er gehört mir.«
Wir marschierten im Regen die Straße entlang. Ich erwartete, Sirenen zu hören und Feuerwehrwagen an uns vorbeibrausen zu sehen, aber die Straße blieb leer. Vielleicht kamen sie aus der anderen Richtung.
»Ich hatte Angst«, berichtete Gail. »Ich dachte, sie würden mich umbringen.«
»Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, Sie zu finden. Wir wussten nicht, wo wir mit unserer Suche anfangen sollten.«
»Ich hätte mir denken können, dass sie mich zu der Mine bringen würden«, sagte Gail. »Die Mine war Eugenes großes Projekt. Er wollte ein Vermögen damit machen, aber es war eine Pleite.«
»Wir konnten keine Unterlagen darüber finden, dass Eugene ein Grundstück im Süden von New Jersey hatte.«
»Es war nicht unter seinem Namen eingetragen. Er hatte einen Partner, und sie haben es unter dem Namen einer Holdinggesellschaft gekauft. Sie haben sich darüber gestritten, wie das Geschäft geführt werden sollte, und der Partner verschwand und tauchte nie wieder auf. Ich versuche, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Eugene hat kein Testament hinterlassen, also wird sein Anteil an der Mine jetzt wohl mir und meiner Schwester gehören.«
Als wir die Frühstückspension erreichten, hatte es aufgehört zu regnen. Gail klopfte an die Tür und erklärte, dass wir eine Fahrgelegenheit zu ihrem Haus brauchten. Kurz darauf fuhr ein Van aus der Garage, und wir quetschten uns alle hinein.
Gail stieg als Erste aus, als wir in ihrem Hof anhielten. Sie rannte zu dem Affengehege und zählte die Tiere.
»Sie waren entwischt«, erzählte ich Gail. »Aber sie sind fast alle wieder zurückgekommen.«
Hal kam zu uns herüber. »Der
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