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Traumtrunken

Traumtrunken

Titel: Traumtrunken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Schachtschabel
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gemacht!“, hatte Atze argumentiert.
    Und da Doris auch begeistert reagierte auf den Vorschlag, hatte Michaela aufgehört, sich Gedanken darüber zu machen. Sie freute sich auf das, was Atze ihr alles über Teneriffa erzählt hatte. Nur jetzt, so kurz vor dem Start, war ihr ein bisschen übel vor Aufregung.
     
    ***

Staubig schlug Atze der Wind ins Gesicht, als sie aussteigen durften. Er hoffte, es würde Michaela nichts ausmachen.
    „Du wirst sehen, wenn wir erst im Norden sind, wird es dir gefallen. Und auf alle Fälle ist es auch hier schon mal schön warm.“ Er legte seinen Arm auf ihre Schulter.
    Michaela sah etwas verunsichert aus.
    Atze versuchte, seine eigene Aufregung zu überspielen. Er tat so, als wäre er schon zum x-ten Mal hier. Wenn sie den richtigen Bus nicht finden sollten, würden sie einfach ein Taxi zum Hotel nehmen. Das hatte er in Gedanken zu Hause durchgespielt.
    Sie konnten es sich schon leisten! Die Hauptsache, sie kamen ins Hotel.
    Jetzt nur noch das Gepäck holen, dann konnte der Urlaub beginnen. Atze wischte sich die schwitzigen Hände an seiner Jeans ab.
     
    ***

Michaela erblickte von ihrem Zimmer aus die Bucht. „Atze! Atze!“, rief sie begeistert und bekam nicht schnell genug die Balkontür auf. „Komm her. Das Meer!“
    Atze half ihr und ließ sie vorgehen. Sie sahen nach unten und beobachteten, wie die Brandung auf den Felsen aufschlug und mit ihnen Fangen spielte.
    „Ist das schön, Atze!“ Michaela küsste Atze auf den Mund. Dann legte sie ihren Arm um seine Hüfte.
    „Ich hoffe, wir können schlafen bei dem Krach.“ Atze zog die Stirn kraus.
    Ja, es war wild, dachte Michaela. Wirklich wild. Aber so hatte sie es sich immer vorgestellt. Michaela hüpfte ein paar Mal auf der Stelle und Atze lächelte sie an.
    Dann sah sie nach drinnen auf das Doppelbett, lief hinein und probierte es vorsichtig aus, indem sie sich rückwärts darauf setzte. Tief einatmen. Augen schließen. Wellen rauschen. Glücklich ließ sich Michaela nach hinten fallen und breitete die Arme aus.
    Es war klar, dass Atze die Gelegenheit ausnutzte. Michaela spürte seinen Körper auf ihr, sah, wie er sich abstützte und sein Gesicht über ihr ruhte, als sie die Augen öffnete.
    Ganz fest drückte sie ihn. Seine Wange an ihrer. Warm und stachelig. „Es ist schön hier, Atze. Danke!“
    Atze befreite seine Arme und schob sie unter ihre Schultern. Er erwiderte ihre Umarmung, bis sie eins waren.
    „Ich hab Hunger“, sagte er dann.
     
    ***

Der kleine Junge hieß Rico. Das wusste Michaela jetzt. Eigentlich Ricardo, aber Michaela würde ihn lieber Rico nennen.
    Er war der Sohn von Carlos und Simona, die das Hotel führten.
    Die das Hotel führten und keine Zeit für ihn hatten. So musste es heißen.
    Während dem Frühstück schlenderte der Kleine gelangweilt durch die Tischreihen, begrüßte zwei blonde Mädchen und ging dann auf den Ausgang zu.
    Michaela konnte ihn jetzt nicht mehr sehen.
    Atze studierte die Prospekte, die er sich in der Hotelhalle mitgenommen hatte.
    „Loro Parque. Was hältst du davon?
    Das ist ein Papageienpark ganz in der Nähe. Den hat ein Deutscher gegründet!“ Atze hielt ihr den Flyer unter die Nase.
    „Papageien.“ Michaela zog den Mundwinkel schief. Von Vögeln hatte sie genug.
    „Da gibt’s auch jede Menge andere Tiere. Und Shows.“
    „Wir können das ja ein anderes Mal machen. Wir sind doch erst angekommen.“ Michaela suchte nach einer Ausrede.
    „Aber morgen dann bestimmt!“ Atze drängte sie. „Ich will jedenfalls nicht die ganzen zwei Wochen hier rumhängen! Und den Vulkan schauen wir uns auch noch an!“
    „Vulkan? Davon hast du mir aber zu Hause nichts erzählt!“ Michaela machte große Augen.
    „Du wirst begeistert sein.“ Atze nickte heftig. „Ich hab gelesen, dass man auf einer Fahrt dorthin zahlreiche Klimazonen durchquert!“
    In diesem Moment ging Rico an ihrem Tisch vorbei und Michaela sah ihm nach.
    Er hatte den kleinen Jungen von der schwäbischen Familie an der Hand.
    „Magst du noch was?“
    Michaela sah auf ihre Schüssel, die sie nur zur Hälfte geleert hatte. „Du könntest mir ein bisschen Obst mitbringen.“
    Atze war schon auf dem Sprung.
    Zügig löffelte Michaela ihr durchweichtes Müsli weiter.
    Rico blieb neben dem Tisch seines Freundes stehen.
    „Ricardo!“, rief sein Vater streng, als er ihn entdeckte.
    Alles andere konnte Michaela nicht verstehen.
    Der Kleine lief in die Küche.
    Atze kam zurück und brachte Orangen mit.

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