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Traumtrunken

Traumtrunken

Titel: Traumtrunken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Schachtschabel
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Geviertelt aufgeschnittene Orangen. Die kannte Michaela noch aus dem Kindergarten. „Hm, lecker“, lächelte sie. Sie schmeckte schon den süßen Saft mit einem Hauch Aroma der Schale an ihren Lippen.
     
    ***

Als sie den Innenhof betraten, musste sich Michaela an Atze festhalten. Der Eindruck war einfach überwältigend!
    Michaela konnte sich gar nicht satt sehen an all der Blütenpracht. Und das mitten im Winter! Atze hatte ihr wirklich nicht zu viel versprochen. Staunend hielt sie die linke Hand vor ihren Mund. „Atze!
    Atze, das sieht ja wunderbar aus!“
    Michaela berührte die zinnoberfarbenen Blüten des Busches neben ihr und hielt ihre Nase daran. Mein Gott, war das toll, dachte Michaela. Ein richtiger botanischer Garten mit Palmen, bunten Hecken und großartigen Gewächsen. Und mittendrin eine Insel aus Wasser, in der Bademützen mit Köpfen daran trieben. Michaela lief ein Schauer über die Arme, als sie das sah. So warm fand sie es dann doch nicht.
    Sie trat mit Atze aus dem Schatten heraus und spürte, welche Kraft die Sonne besaß.
    „Lass uns zum Strand gehen.“ Atze zog Michaela weiter, am Pool vorbei, die Treppe hinunter zur Promenade.
    Felsbrocken, an denen die Wellen emporspritzten, trennten das Meer von ihnen.
    „Nur ein paar Minuten, hat der Hotelportier gesagt!“
    Und Michaelas Schritte wurden schneller.
     
    ***

Atze dachte, dass Michaela begeistert sein würde. Vom Meer, von den Anpflanzungen, von einem Ausflug in die Umgebung.
    Doch sie wollte schnell wieder zurück. Als wenn sie vor etwas Angst hätte.
    Und hier am Pool hatte sie nur Augen für die Kinder.
    Atze musste an den Schlittenberg denken. Er fühlte sich in seinen Alltag zurückgeholt und das machte ihn wütend.
    Ohne noch einmal zu Michaela zurückzusehen, ohne zu fragen, ob sie auch etwas wollte, ging er zur Bar und bestellte sich einen Whisky Cola. Er blieb mit dem Glas am Tresen sitzen.
     
    Als er zurückkam, war Michaela verschwunden. Er ärgerte sich über sie, denn sie hatte die Tasche mit dem Zimmerschlüssel neben der Liege stehenlassen.
    Wütend zog er den schweren Sonnenschirmständer zu sich hinüber, legte sich auf die Liege und machte die Augen zu.
     
    ***

Die Sonne hatte einen roten Streifen auf Atzes Brust gemalt. Sein Kopf glühte. Michaela weckte ihn auf.
    „Scheiße!“, fluchte er. „Scheiße. Scheiße.“ Er schaute zum Sonnenschirm hinauf, der nur noch seinen linken Arm und den Unterkörper ab dem Bauchnabel bedeckte und setzte sich auf. Dann versuchte er durch ein Ruckeln, die Liege wieder in den Schatten zu manövrieren.
    „Was ist?“ Michaela starrte ihn verwundert an.
    „Das juckt tierisch!“
    „Geh ins Wasser und kühl dich ab!“
    Doch Atze schien keine Lust zu haben. Er warf sein Handtuch über die Schulter und ging in Richtung Hoteleingang.
    Auf halbem Weg drehte er sich um. „Und lass nicht wieder die Tasche stehen!“, rief er ihr unfreundlich zu.
    Schöner Urlaub, dachte Michaela.
     
    ***

Den Nachmittag verbrachte Atze im Zimmer. Sonne hatte er vorerst genug abbekommen. Dabei war es gar nicht so heiß. Und ein Lüftchen ging auch. Atze ärgerte sich, dass er eingeschlafen war. Er konnte sich kaum auf sein Buch konzentrieren. Sein Gesicht spannte immer noch furchtbar.
    Das kann ja 'ne Nacht werden!, dachte er.
    Michaela war nach dem Mittagessen wieder an den Pool gegangen. Sie hatten kaum ein Wort gesprochen.
    Halb vier hatte Atze genug. Er ging ins Badezimmer und schmierte sich noch einmal mit Lotion ein, die zwar anfangs höllisch brannte, danach aber angenehm kühlte. Dann zog er sich ein dünnes Sweatshirt über und kramte im Koffer nach seinem Capy.
    Michaela war nirgends zu sehen. Er ging über die kleine Holzbrücke hinüber in den anderen Teil der Anlage. Auf einer Anhöhe blieb er kurz stehen und sah zurück. Keine Michaela. Da entdeckte er im Weitergehen einen kleinen Spielplatz und, ihm den Rücken zugewandt, auf einer Bank dicht daneben eine Person.
    Und jetzt, wo er näher kam, eine zweite: Michaela.
    Atze verdrehte die Augen. Dieser „Spielplatz“ erinnerte eher an ein zu groß geratenes Laufgitter. Ein paar rot-braune Kunststoffmatten lagen dort, umzingelt von einem weißen, halbmeterhohen Zaun, in dem ein winziges Klettergerüst und zwei kleine Schaukelelefanten Platz fanden. Atze sah den Knirpsen kurz zu. Die Schaukeln bogen sich fast bis auf den Boden, obwohl die Kinder sicher nicht älter als vier oder fünf waren.
    Er überlegte, wie viel er für das Hotel

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