Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Vertraute und beste Freundin, mit der ich viel Zeit verbrachte, regelmäßig Wing-Tzun und Free Fight trainierte. Während meiner depressiven Phasen war sie mir zudem eine große Stütze. Mit meinem kleinen „Topmodel“ Sorena telefonierte ich mehrmals täglich und stand ihr als „Topmanager“ in privaten und beruflichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Ich kümmerte mich wie eh und je um alles Organisatorische hier in Deutschland. Toni und ich sahen uns regelmäßig, schließlich verfügte ich auf Grund meiner sich stetig verlängernden Krankschreibung über genügend freie Zeit. Während eines Besuchs bei Toni – ich kam gerade von meiner Ärztin und war mit Toni zum Frühstück verabredet – traf ich auf zwei „Kollegen“ der ZKB Detmold, die im Auftrag der B.-Stadter OKBeamten des Kriminalkommissariats KK 21 unterwegs waren. Sie brachten Toni seinen PC wieder, der Wochen zuvor bei einer ominösen Hausdurchsuchung in Tonis Werkstatt und seinen Büroräumen sichergestellt worden war. Bei diesem Einsatz waren die B.-Stadter „nur“ mit mehreren Zivilbeamten aufgekreuzt, und der Vorwurf erschien eher fadenscheinig. Er lautete auf Pkw-Diebstahl bzw. Handel mit einem gestohlenen Pkw. Woher rührte dieser Vorwurf? Tonis silberner Peugeot Kombi war angeblich gestohlen. Dieses hätten die Beamten von der italienischen Polizei gesteckt bekommen. Komisch ist nur, dass der Wagen von Toni bei einer Gerichtsversteigerung erworben wurde und er Papiere und zwei Originalschlüssel erhalten hatte. Die Beamten nahmen den Peugeot also zur Überprüfung mit, und er landete in einer abgeschlossenen Halle. Schon wenige Tage später erhielt ihn Toni wieder zurück. Als ich das erfuhr, teilte ich ihm sofort mit: „Ist doch klar, was die damit gemacht haben. Die haben dir die Karre verwanzt.“ Im Rahmen dieser Ermittlung wurde jedoch nicht nur das angebliche Diebstahlgut sichergestellt, sondern sowohl sein Büro als auch sein Wohnwagen an der Ostsee durchsucht. Im Büro wurden zahlreiche Akten und eben jener Rechner sichergestellt, an der Ostsee wurde der auf einem Campingplatz weilende Wohnwagen aufgebrochen. Ob dieses Vorgehen derAufklärung angeblicher Straftaten diente, sich gegen seine Hells-Angels-Aktivitäten richtete, oder der Entdeckung von möglichen Beweismaterial, das unserer Freundschaft hätte „entsprungen“ sein können (zum Beispiel Polizeiauszüge etc.), blieb unklar. Es war mir unangenehm, die Detmolder „Kollegen“ bei Toni anzutreffen, aber dann entwickelte sich ein kurzes und nettes Gespräch. Einer der beiden fragte mich, wie es mir gehen würde. Er wusste, dass ich krankgeschrieben war, und daher hatte die Frage einen vorsichtigen Unterton. Ich antwortete, dass es mir nicht sonderlich gut gehen würde. Woraufhin er ergänzte, dass man nichts daran ändern könne, wenn Leute eine vorgefertigte Meinung hätten, und gab mir damit unmissverständlich zu verstehen, dass er sehr wohl wusste, was für ein ungerechtes Theater in Detmold gegen mich gespielt wurde. Das freute mich natürlich, war es für mich nur eine objektive Bestätigung dafür, nichts Falsches getan zu haben. Mittlerweile war auch der zweite Beamte aus Tonis Räumlichkeiten herausgekommen und begrüßte mich. Auf meine Frage, was sie denn schon wieder zu Thorsten führte, gab mir dieser durch die Blume zu verstehen, dass er die fortwährenden Aktionen gegen Thorsten nicht nachvollziehen könne. Beinahe schon entschuldigend fügte er hinzu, dass sie wieder einmal die Handlanger der B.-Stadter waren, die ihm jetzt seinen PC zurückbringen müssen. Wahrscheinlich habe man in B.-Stadt große Furcht vor dem bösen Hells Angel. Er selbst habe Thorsten immer als netten und freundlichen Mann kennengelernt. Nach einigen gewechselten Sätzen mehr fuhren sie, und wir frühstückten wie geplant. Dieses Ereignis lag inzwischen Monate zurück, und ich entfernte mich immer weiter von der gesellschaftlichen Norm, was sich in meiner Kleidung, vor allem aber in meiner neu entdeckten Leidenschaft für Tattoos widerspiegelte. Ich hatte mit Stefan einen grandiosen Künstler gefunden und freute mich zusehends daran, ihn sein Können an meinem Körper entfalten zu sehen. Nach einem schlichten Schriftzug über der Brust empfand ich meinen rechten Oberarm als noch zu „leer“. Da fehlte noch etwas. Wochenlang suchte ich nach dem passenden Motiv und entschied mich letztlich für einen antiken Krieger in prunkvoller Rüstung mit gezogenem Schwert in der Hand,
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