Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Aussage, dass man sich in Zukunft auch um B.-Stadt keine Sorgen mehr machen müsse. Wären zwei verschiedene Personen gemeint, müssten beide im Hannoveraner Charter Member sein, und eine Person davon so hoch, dass sie Kenntnis vom Plan „B.-Stadt“ hatte. Die andere müsste für das Charter B.-Stadt vorgesehen gewesen sein. Diese Konstellation wäre eine sehr, sehr glückliche Fügung und ist daher denkbar unwahrscheinlich. Meine Annahme ist logischer: Von wem sollte die Polizei zukünftig bessere Infos erhalten als vom designierten Präsidenten selbst? Je mehr ich nachdachte und Antworten auf meine Fragen fand, desto mehr ergriffen mich Wut und Zorn. Ich verstand, dass mein Freund Toni nur deswegen rausgeschmissen wurde, weil es einem vermeintlichen „Bullenspitzel“ offensichtlich zu heiß geworden war. Natürlich konnte auch alles immer noch auf purem Neid basieren. Doch so gutmütig, wie Thorsten war, hätte das gesamte Charter aus seinem Wohlstand Nutzen ziehen können, erst recht der Präsident selbst. Eine Kuh, die man melken kann, verjagt man nicht so ohne Weiteres. Das weiß auch der dümmste Bauer. Angetrieben von Freundschaft und Gerechtigkeitssinn, wollte ich mehr herausfinden. Mein Ziel war es, meinen Freund zu entlasten und ihm seine Ehre zurückzugeben. Außerdem verachte ich Verräter mehr als alles andere. Für mich war und ist Braunbär nur ein schlechter und böser Mensch. Es widert mich an, dass die Polizei mit „so einem“ möglicherweise „Geschäfte“ macht. Ich meine damit die Kooperation und den Handel von Informationen gegen Zugeständnisse oder Erleichterungen. Ich wollte den Typen auffliegen lassen und verfolgte damit mehrere gute Absichten: Zum einen würde ich den Angels helfen, eine Ratte aus ihren Reihen zu entlarven, zum anderen würde ich unterbinden, dass solch ein Subjekt in die Gunst von Straffreiheit und anderen Erleichterungen oder Vorteilen kommt, denn keine Mitgliedschaft = kein Deal mehr. Mein Hauptanliegen war es jedoch, meinem Freund zu helfen.Wegen seiner Freundschaft zu mir hatte man ihn rausgeworfen, und so wollte ich dafür sorgen, dass er wieder ehrenvoll aufgenommen wurde. Die Informationen und Fakten, die ich immer zahlreicher zusammentrug, sprachen eine eindeutige Sprache und ließen meinen Zorn stetig wachsen. Von alten Kontakten aus der Kampfsportszene erfuhr ich, dass bereits vor vielen Jahren in B.-Stadt das Gerücht umging, dass Braunbär ein „Bullenspitzel“ war. Er soll damals mehrere Dealer verraten haben, und komischerweise blieb die Diskothek, in der er als Türsteher arbeitete, stets von Razzien verschont. Eine andere Geschichte besagt, dass er einmal in einer Diskothek von einem Gast mit einer Waffe bedroht wurde. Dieser Gast wurde einige Zeit später niedergestochen, überlebte jedoch. Ein Tatzusammenhang konnte Paul B. nicht nachgewiesen werden. Dafür erzählte Paul selbst, dass ein Verfahren wegen Körperverletzung gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 1.500 Euro eingestellt wurde. Er hatte einen Mann in einem Lokal niedergeschlagen, was er Toni beiläufig erzählte, als die beiden noch „Brüder“ waren. Es gab keine Verhandlung, und obwohl acht Brüder die Tat beobachtet hatten, wurde keiner dazu befragt oder wegen einer „positiven“ Zeugenaussage von Paul angesprochen. In B.-Stadt hieß es dazu, dass Braunbär über eine „ich muss nicht in den Knast“-Garantie verfügt (e). Unterstrichen wird dies von einer kleinen Begebenheit: Ich bat einen Bekannten mit gutem Draht zur Kripo B. Stadt, etwas über den Namen Paul B. herauszubekommen. Einige Zeit später bekam ich zur Antwort, dass das Thema „zu heiß“ sei. Zum Schluss wollen wir nicht vergessen, dass Toni sich noch einen Vorwurf anhören musste, der zwar völlig verfälscht war, aber einen wahren Kern hatte: Toni war mit einem „Bullen“ in einer Bank. Die Information konnte ihm nur aus Polizeikreisen zugetragen worden sein. Wie berichtet, war ich tatsächlich einmal mit Toni und einem Italiener in der Volksbank in Detmold. Doch dieses war bisher nur meinem Vorgesetzten bekannt. Der kann es höheren Chargen zugetragen haben, und schließlich ist es bei der OK-Abteilung (KK 21) gelandet, die es wiederum an ihren Informanten weiterleitete. Klingt dies zu hypothetisch? Andere Ideen?
23. Tattoos
Trotz ständiger Veränderung und Bewegung in meinem Leben blieben die schon seit langem bestehenden Beziehungen und Begebenheiten unverändert. Anke war wie eh und je meine
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