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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim K.
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was die von mir gesuchtesymbolische Wirkung besaß. Der antike Krieger sollte meinen gesamten rechten Oberarm und Teile der Schulter zieren – eine aufwendige Arbeit, und so uferte die Sitzung wieder aus. Stefan realisierte die feinsten Verzierungen der Rüstung und setzte die Vorlage in unglaublicher Art und Weise um. Schattierungen, Umrisse und kleinste Details erstrahlten wiederum nach zehn Stunden in Perfektion unter meiner Haut. Wir hatten am frühen Nachmittag begonnen und näherten uns gegen Mitternacht dem Ende. Zum Schluss wollte meine Haut die weiße Farbe, die für die Effekte ein Übriges tat, gar nicht mehr annehmen. Aber wir kämpften uns durch. Ganz fertig waren wir aber immer noch nicht, und so verabredeten Stefan, seine Frau und ich, dass wir das Tattoo einige Wochen später auf der «Tattoo Convention» in Hannover fertig stechen würden, um damit möglicherweise noch einen Preis zu gewinnen. Vor geraumer Zeit hatte ich bei Stefan im Studio einen Prospect des Outlaws MC kennengelernt. Sein Name war Chavez, und wir waren uns von Anfang an sympathisch. Während einem Gespräch über übliche Bikerthemen und Clubgerede fielen auf einmal die Namen von Braunbär und seinem Adlatus Ray. Ich war für Chavez ein Supporter der Rot-Weißen, deshalb stellte ich mich ein wenig unwissend und fragte ihn, was er von den beiden so wisse. Nachdem er mir einige belanglose Dinge erzählt hatte, fragte ich ihn direkt, ob ihm bekannt sei, dass die beiden irgendetwas mit BTM am Laufen hätten. Chavez bejahte es und antwortete, dass er das genau wissen würde. Ich sprang aus meinem Stuhl und hakte sichtlich interessiert, aber gleichzeitig auch ernst nach: „Jetzt mal keinen Scheiß und ganz im Ernst! Weißt du das wirklich?“ „Ganz bestimmt. Ich weiß es aus zuverlässiger Quelle, denn ich kenne jemanden, der mit Braunbär regelmäßig abhängt. Mit dem saß ich schon mal ein. Ich weiß sogar, wer ihm direkt etwas abnimmt.“ Ich war außer mir vor Freude, denn das waren Informationen, die ich benötigte, um Tonis Ehre wieder reinzuwaschen. Ich vertiefte das Thema an jenem Tag nicht weiter, verblieb mit Chavez jedoch so, dass wir später darauf einmal näher eingehen sollten. Er war damit einverstanden, denn auch er konnte den Braunbär nicht leiden, so viel stand fest. Ich musste ihm jedoch versichern, die Informationen vertraulich zu behandeln und seinen Namen auf keinen Fall zu erwähnen. Erversprach mir Namen, Routen und Weiteres, bräuchte dafür aber ein bisschen Zeit. Ich garantierte ihm die Diskretion und freute mich auf die Neuigkeiten. So hatte ich also Chavez kennengelernt. Und nun sollten wir uns wiedersehen, denn Chavez hatte am gleichen Abend wie ich auch einen Termin bei Stefan.

24. Nach Hannover
    Chavez hatte um 20:00 Uhr einen Termin, um seine Sleeves (komplett tätowierte Arme) zu vervollständigen. Weil meine Tätowierung aber noch nicht fertig war, begnügte er sich damit, dem Meister bei der Arbeit zuzusehen und sich mit uns zu unterhalten. Chavez war vor einiger Zeit von Stefan als Tätowierer angelernt worden und durfte im Clubhause des Outlaws MC (Prospective-Chapter) arbeiten. Obwohl ich ihn mochte, hätte ich mich niemals von ihm stechen lassen, denn er war ein blutiger Anfänger, der sein Handwerk noch gar nicht beherrschte. Durch Stefan war er überhaupt erst zu den Outlaws gekommen und durchlief gerade seine Prospect-Zeit. Chavez war anfangs überhaupt nicht einzuschätzen. Wir konnten uns zwar von Beginn an gut leiden, aber schon bald fiel mir auf, dass er zwar sehr viel erzählte und auch ankündigte, aber keine Resultate oder Ergebnisse folgten. Mit seinen schätzungsweise 40 Jahren hatte er im Leben noch nicht viel erreicht, saß angeblich zwei Jahre im Knast und gab immer vor, ein ganz Harter mit exklusiven Kontakten zu sein, über die er z.B. angeblich super Mädels besorgen könne, die anschaffen würden. Auch eine ganze Palette von Waffen und Hightech-Überwachungsgerätschaften könne er besorgen, da er bei den Outlaws auch für die Sicherheit und Aufklärung zuständig sei. Letzteres konnte seine Kenntnisse und Informationen über die Szene, verfeindete Clubs und somit Braunbär erklären. Chavez war in meinen Augen kein harter Typ, aber ich glaubte ihm. Kein normaler und gesunder Mensch würde sich in dieser Szene mit derartigen Erzählungen schmücken, wenn sie nicht der Realität entsprachen. Für mich war Chavez anfänglich ein Schlüssel, ein Werkzeug, um Toni helfen zu

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