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Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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die schmalen Korridore der Happer's Way und trat durch die Luke in den Hangar der Reprisal hinaus, wohin man den Frachtraumer zur Reparatur gebracht hatte. Wie sie befohlen hatte, waren die rein kosmetischen Schäden, die Shakkos Männer der Außenhülle des Schiffs zugefügt hatten, nicht behoben worden. Sie ließ den Blick darüber schweifen, überzeugte sich davon, dass nichts darauf hindeutete, dass die Reparaturarbeiten nicht im Tiefenraum von der Besatzung der Happer's Way selbst durchgeführt worden waren, und begab sich zum Dienstbüro.
    Als sie eintrat, wurde sie bereits von einem Mann mit ausdruckslosem Gesicht und den Rangabzeichen eines Colonels erwartet. »Hand des Imperators«, begrüßte er sie ernst. »Ich bin Colonel Vak Somoril. Mir wurde mitgeteilt, dass Sie mich sprechen wollen?«
    »Sind Sie der Sturmtruppenkommandant?«, fragte Mara.
    »Nicht für die gesamten Truppen hier an Bord, aber ich leite eine besonders spezialisierte Gruppe«, erklärte Somoril. »Captain Ozzel war der Ansicht, dass meine Einheit am ehesten über die Art Männer verfügt, nach denen Sie suchen.«
    »Ich brauche zwei Kämpfer, die sich außerdem an Bord eines schweren Rendili-Frachtraumers zurechtfinden«, erklärte Mara. »Können Sie damit dienen?«
    »Ich denke schon«, antwortete Somoril. »Wann brauchen Sie sie?«
    »Sofort. Teilen Sie ihnen Zivilausrüstung zu, und sorgen Sie dafür, dass sie sich an Bord der Happer's Way melden. Dort wird ihnen Captain Norello einen kurzen Überblick über das Schiff und seine Systeme geben. Wir verlassen die Reprisal in vier Stunden.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Somoril schnell. »Sie sind in zwanzig Minuten an Bord.«
    »Gut. Weggetreten.«
    Somoril ging hinaus. Ein paar Sekunden lang starrte Mara die geschlossene Tür an und gab ihm die Zeit, die Hangarbucht zu durchqueren. Dann ging sie hinüber zum Computerterminal des Dienst habenden Offiziers, gab ihr spezielles Zugriffspasswort ein und drückte ein paar Tasten, um das Personalregister der Reprisal zu durchforsten.
    Dort war kein Colonel Vak Somoril aufgeführt.
    Mara schürzte die Lippen, rief das Brückenlogbuch auf und wiederholte die Suchanfrage. Wieder nichts. Sie wechselte zum Flugprotokoll und suchte nach Ankünften und Abflügen.
    Dort fand sie schließlich etwas. Es wurden zwar keine Namen genannt, weder der von Somoril noch irgendein anderer, aber vor etwas mehr als zwei Standardwochen waren nicht-militärische Schiffe an Bord der Reprisal eingetroffen, denen man Liegeplätze in Hangarbucht 5 zugewiesen hatte. Eines dieser Schiffe war drei Tage später wieder abgeflogen, allerdings unter seltsamen Umständen und mit einigen offenkundigen Ungereimtheiten in der Abfolge der Logbucheinträge. Die anderen Schiffe befanden sich noch immer an Bord.
    Rechnete man eins und eins zusammen, war offensichtlich, was vorging. Colonel Somoril und seine spezialisierte Sturmtruppeneinheit waren vom Imperialen Sicherheitsbüro.
    Mara rümpfte angewidert die Nase. Sie wusste, dass das ISB ein notwendiges Übel war, auch wenn für ihren Geschmack zu viel Übel und zu wenig Notwendigkeit dahintersteckte. Ihrer eigenen, wenn auch begrenzten Erfahrung nach waren ISB-Leute im Allgemeinen arrogant, vorschnell und übermäßig stolz auf ihren Elitestatus.
    Und wenn es irgendwo Ruhm oder politische Vorteile einzuheimsen galt, konnte man sicher sein, dass das ISB ganz vorn mit dabei war. Das war vermutlich auch der Grund dafür, warum sich Somoril über den Sturmtruppenkommandanten der Reprisal hinweggesetzt hatte, um der Hand des Imperators Kampfunterstützung zu gewähren.
    Seltsam daran war nur, dass er keine Anstalten unternommen hatte, sich als ISB-Mitarbeiter zu erkennen zu geben. Vielleicht hob er sich diese Enthüllung bis kurz vor Maras Abreise auf.
    Mara fuhr das Terminal herunter, verließ das Büro und ging durch den Hangar zum Raum für die Piloteneinsatzbesprechungen. Zwei Sturmtruppler standen draußen Wache, und auf ihre Geste hin entriegelte einer von ihnen die Tür und öffnete sie.
    Am Konferenztisch saß der Pirat Tannis, mit zwei Paar Fesseln sicher an einem der Beine festgekettet. »Wird auch Zeit«, knurrte er. »Wann kriege ich was zu essen?«
    »Klappe halten und zuhören«, sagte Mara, holte eine Datenkarte hervor und hielt sie ihm zur Begutachtung hin. »Ich habe eine Liste von Anklagepunkten gegen Sie vorbereitet. Zusammengenommen sieht es so aus. als würde Ihnen das ganze Paket irgendwas von dreißig

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