Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Standardjahren in einer Strafkolonie bis hin zur Todesstrafe einbringen.«
    Tannis' Mund zuckte. »Ist das vielleicht Ihre Vorstellung von einem Deal?«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Mara hart. »Bislang ist die Sache für Sie ziemlich einfach gelaufen, für Sie und Ihre übrigen Freunde unten in der Brigg. Sie waren wunderbar anonym und haben stets dafür gesorgt, dass die einzigen Leute, die Sie wegen Piraterie hätten anprangern können, tot waren, bevor Sie sich mit ihren Ladungen aus dem Staub gemacht haben. Solange Sie nicht so dumm waren. Ihre BloodScar-Abzeichen zu tragen, konnten Sie jede Straße des Imperiums entlangspazieren, ohne dass irgendwer auch nur die geringste Ahnung hatte, wer Sie wirklich sind.«
    Sie klopfte mit einer Fingerspitze gegen die Karte. »Aber das ist jetzt alles vorbei. Zusammen mit den Anklagepunkten befinden sich auf dieser Karte auch Ihr Gesicht, Ihre Fingerabdrücke, Ihre biometrischen Daten und Ihr vollständiges DNA-Profil. Sobald das erst mal in der imperialen Datenbank ist, wird jeder Ordnungshüter, der neugierig genug ist, Sie zu überprüfen. Ihre gesamte kriminelle Laufbahn auf dem Schirm haben, und alles, was dafür nötig ist, ist eine Kommunikatoranfrage beim Imperialen Zentrum.« Sie hob die Augenbrauen. »Was bedeutet, dass Sie die nächsten dreißig oder mehr Jahre entweder im Gefängnis verbringen oder damit, sich in irgendwelchen Abwasserkanälen und dunklen Löchern zu verstecken.«
    Tannis hatte sein Gesicht gut unter Kontrolle, aber Mara konnte die Furcht spüren, die an ihm nagte, während er an die trostlose Zukunft dachte, die sie ihm ausgemalt hatte. »Es sei denn?«, fragte er vorsichtig.
    »Die Daten sind bereits im System«, sagte Mara. »Aber momentan befinden sie sich noch in einer meiner privaten Dateien, isoliert von allem anderen, mit einer Dreißig-Tage-Freigabesperre versehen. Das bedeutet, dass ich mich in den nächsten dreißig Tagen jederzeit einklinken und die Daten löschen kann, und niemand wird je wissen, dass sie überhaupt da waren.«
    »Also reden wir hier über so eine Art Straferlass?«
    »So ungefähr«, sagte Mara. »Interessiert?«
    Die Spitze von Tannis' Zunge strich über die Mitte seiner Oberlippe. »Was muss ich dafür tun?«
    »Wir fliegen mit der Happer's Way zu eurer Basis«, erklärte Mara. »Nachdem Ihr eigenes Schiff in der Schlacht Schaden an seinem Hyperantrieb und den Kommunikationssystemen genommen hat, hat Ihr Freund, Captain Shakko, beschlossen, Sie mit dem Lohn für Ihre Mühen nach Hause zu schicken, während er und der Rest der Besatzung zurückgeblieben sind, um die nötigen Reparaturen durchzuführen.«
    »Und woher sind Sie gekommen?«
    »Meine Männer und ich sind Luftpiraten, die sich an Bord der Happer's Way geschlichen haben«, sagte Mara. »Wir haben gerade zugeschlagen, als ihr aufgetaucht seid, was auch der Grund dafür ist, dass ihr in der Lage wart, das Schiff zu kapern, ohne es vorher in einen wertlosen Schrotthaufen zu verwandeln. Wir hatten schon von den BloodScars gehört und sind mit Shakko übereingekommen, dass Sie uns zum Kommodore bringen, damit wir uns mit ihm darüber unterhalten können, uns ihm anzuschließen.«
    »Was, wenn er fragt, zu welcher Bande ihr gehört?«, fragte Tannis. »Er weiß eine Menge über die Leute in diesem Sektor.«
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Mara. »Ich mach das schon.«
    Tannis zog eine Grimasse. »Sie verlangen von mir, meine Kameraden zu hintergehen.«
    »Sie sind ein Pirat«, entgegnete Mara. »Ihre Kameraden sind bloß Mittel zum Zweck, und jeder von denen würde Ihnen für zehn Prozent mehr ein Messer in den Rücken rammen.« Sie wartete einen Moment, um ihre Worte wirken zu lassen, bevor sie fortfuhr. »Abgesehen davon ist es nicht wirklich so, als würden Sie sie hintergehen. Sie sind ein lokales Problem, mit dem die lokalen Behörden fertig werden müssen. Die einzige Person, an der ich im Augenblick interessiert bin, ist die, die momentan bei Ihnen die Fäden zieht.«
    Tannis runzelte die Stirn. »Sie meinen Caaldra?«
    »Ich meine denjenigen, der hinter Caaldra steht«, sagte Mara. »So beeindruckend er auch erscheinen mag, er ist nichts weiter als ein teurer Laufbursche. Ich will Zugang zu den Aufzeichnungen des Kommodore, damit ich rausfinden kann, wer die Entscheidungen trifft, wer die Befehle gibt.« Sie machte eine Pause, nur eine kurze, »... und wer das Geld verteilt.«
    Einmal mehr verriet Tannis' Gesicht nicht das Geringste, doch das

Weitere Kostenlose Bücher