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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Decke hing ein Stück der Stange, baumelte jetzt sinnlos in der Luft. Blitzschnell ergriff sie mit Schibals Hand danach, riss es von der Decke und zog es zu sich heran. Gleichzeitig ballte sie die andere Hand zur Faust und schmetterte deren feinstoffliches Abbild dem Axianer gegen die Brust, dass dieser kurzzeitig das Gleichgewicht verlor und taumelte. Unfähig sich zu ducken oder auszuweichen, traf ihn die Stange und stach mit tödlicher Präzision durch seinen Hals. Die Wucht schleuderte den Axianer nach vorne, an Tischara vorbei in das kleine Cockpit, wo er auf das Kontrollpult schlug und ein funkensprühendes Inferno entfachte. Der Metallstab stak aus seinem Genick.
    Tischara griff nach dem Lukenrand und zog sich hoch – nur um im gleichen Moment zu erstarren. Aus dem Cockpitfenster sah sie, wie das Schiff an Höhe verlor. Es war den Baumwipfeln bereits gefährlich nah.
    In der nächsten Sekunde erwachte sie aus ihrer Erstarrung, schleppte sich zum Leichnam des Axianers und wollte ihn von der Steuerung ziehen.
    Doch sie schaffte es nicht mehr.
    Das Schiff berührte die Kronen der ersten Bäume und rasierte Äste ab. Einige schlugen in die Turbinen, die daraufhin sofort Feuer fingen. In den Levitatorengittern verfingen sich Blätter, das Schiff sackte ab, kollidierte mit mächtigen Baumstämmen, kappte ein paar davon, kippte zur Seite und schlug schließlich auf dem Waldboden auf. Kreischend verbog sich der metallene Leib.
    Regen setzte ein. Tropfen trommelten rhythmisch auf das Wrack.
     
     

Zwischenstand
     
     
    Auf Baikasch saß Indra Fey in ihrem Büro und betrachtete eine schematische Darstellung der Hauptstadt Anarivo. Mit einem Knopfruck rückte sie sie zur Seite, und auf der Projektionsfolie erschien ein kleiner Komplex aus Kuppelbauten.
    «In diesem Labor sollen also die Iril-Objekte untergebracht werden», sagte sie.
    Emne, die dominierende kybernetische Persönlichkeit von Baikasch, erwiderte: «Der Komplex entspricht den genannten Anforderungen. Er liegt fünf Kilometer östlich von Anarivo – nur eine Straße führt dorthin – und wird nicht vom Ring überzogen. Die wissenschaftliche Mannschaft ist komplett. Die Techniker rechnen damit, die Anlage morgen in Betrieb nehmen zu können. Der Materietransmitter ist untergebracht, um eine schnelle Versorgung mit Gütern gewährleisten zu können. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass wir nicht wissen, wie Iril-Technologie auf eine Transmission reagiert. Deshalb empfehle ich, die Artefakte auf dem konventionellen Weg ins Labor zu transportieren.»
    «Mir behagt der Gedanke nicht, diese wertvollen Gegenstände auf dem Rücken von Lasttieren unter freiem Himmel zu transportieren.»
    «Nun, der Himmel von Baikasch ist frei von jeglichem Fluggerät, deshalb dürfte ein Angriff von oben augenblicklich erkannt und von der Raumstation aus abgewehrt werden können. Das Labor liegt auf einem Hügel, die Umgebung ist gut überschaubar. Niemand kann sich unbeobachtet nähern.»
    Indra konnte ihr ungutes Gefühl nicht ganz bezähmen. Der Komplex schien ihr zu exponiert. Da sie jedoch keine handfesten Argumente vorbringen konnte, sagte sie: «Ich möchte den Transportplan sehen.»
    «Natürlich.» Emne hatte das Wort noch nicht ausgesprochen, als auf der Projektfolie der Einsatzplan und Karten mit verschiedenen Routen entstanden. Jede Karte wurde von einem Text begleitet, der die Vor- und Nachteile des Plans erläuterte. Sie studierte sie eingehend, wollte vorbereitet sein. Sollte es Jans schaffen, in den Besitz der Iril-Stücke zu kommen, musste alles sehr schnell gehen.
    Ihr wurde eine dringende Botschaft gemeldet. Sie schaltete das Visifon ein und las die ersehnten Sätze: IRIL-FUNDSTÜCKE GESICHERT. FORDERE GELEITSCHUTZ AN. TREFFPUNKT FOLGT. JANS BRUNER.
    Mit einem Schrei sprang Indra auf. Wir haben es geschafft, dachte sie glücklich. Die Richterin trat ans Fenster und ließ es auffahren. Die Wärme des Sommers drang in ihr Büro, Sonnenstrahlen wärmten ihre Haut. Lächelnd genoss sie den Moment und sah vor sich eine goldene Zukunft.
    Ein perfekter Tag.
     
    ***
     
    Die Betäubung ging und die Schmerzen kamen. Jede Bewegung, sogar das Atmen schmerzte. Eine ganze Weile gab sie sich dem Leid einfach hin, akzeptierte es. Bis die Kraft zurückkehrte, der Wille aufloderte, nicht hier und nicht so enden zu wollen.
    Tischara öffnete die Augen. Wie durch ein Wunder befand sie sich immer noch im Cockpit. Der Absturz hatte sie an die Decke und

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