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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Dornenhalfter war ihr abgenommen worden. Also krümmte sie ihre Krallenhände und fauchte ihren Gegner an: die traditionelle Herausforderung zum Kampf.
    Binnen eines Augenblicks erfasste Tischara ihre Lage. Sie war allein mit ihrem Entführer in einem weiträumigen Frachtraum. Er war direkt aus dem Cockpit gekommen, das hinter einer offenen Luke zu ihrer Rechten lag, und trug eine dunkle Tunika. Sein Gesicht war von einer Maske und einer Brille verdeckt. Seine Hände steckten in matten Handschuhen, deren Oberfläche aus ineinander verwobenen Schuppen zu bestehen schien. Er kam langsam auf sie zu und etwas an seinen Bewegungen verriet Tischara, dass sie es mit einem Axianer zu tun hatte.
    Bevor er auf zwei Schritte heran gekommen war, vollführte Tischara kleine Bewegungen mit ihren Fingern und ließ Schibals Hände aus ihnen erwachsen. Ihre Geistesfinger fuhren durch die Luft, schnappten nach dem Axianer – und griffen daneben. Sie riss überrascht die Augen auf, griff noch einmal nach ihrem Gegner, aber auch dieses Mal wich er aus. Das Nächste, was sie spürte, war ein Stiefel, der sich in ihren Magen bohrte.
    Sie wurde durch die Luft geschleudert und schlug unsanft auf dem Boden auf. Trotz der Schmerzen sprang sie sofort wieder auf. Doch ihr Gegner war nicht mehr vor, sondern über ihr. In einem weiten Bogen segelte er durch die Luft – und trat erneut zu. Tischaras Kopf wurde herumgerissen, dass sie glaubte, ihr Genick müsse brechen. Blut schoss aus dem Mund, als sie ein weiteres Mal zu Boden ging. Ihr Nacken schmerzte, ihre Schnauze pochte, doch sie durfte sich davon nicht ablenken lassen.
    Sie machte einen Satz zur Seite, und so lief der nächste Angriff des Axianers ins Leere. Tischara stand hinter ihm und griff wieder mit der Hand Schibals zu. Diesmal bekam sie seine Tunika zu fassen. Als sie an ihr zerrte, zerriss der Stoff, als würde jemand ihn mit einem Messer aufschlitzen. Stoffbahnen flatterten durch die Luft, nahmen ihr für einen Moment die Sicht, und etwas schlug mit der Kraft eines Vorschlaghammers gegen ihre Rippen. Sie knackten und brachen, aber Tischara ging nicht zu Boden. Wieder wagte sie einen kühnen Sprung, wenn jetzt auch nicht mehr ganz so geschmeidig wie zuvor. Sie musste dem Aktionsradius des Axianers entkommen.
    Also packte sie mit Schibals Hand das Gestänge an der Decke, an das sie gefesselt worden war, und zog ihre feinstoffliche Präsenz in ihre Finger zurück. Ihr Körper hob vom Boden ab, flog rasend schnell durch die Luft, bis sie mit ihrer Krallenhand das Gestänge packen konnte. Schwer atmend sah sie nach unten. Einige Meter von ihr entfernt stand der Axianer. Er trug einen hautengen Dress, der seinen ganzen Körper bedeckte und offenbar aus dem gleichen fremdartigen Material wie die Handschuhe bestand. Sein Gesicht war immer noch unter der Maske verborgen, eine seltsam klobige Brille verdeckte die Augen.
    Und noch einmal griff Tischara mit ihren feinstofflichen Kräften nach ihm, aber zu ihrer Überraschung glitten sie am Anzug des Mannes ab. Es fühlte sich an, als würde der Anzug selbst vibrieren und somit jede Berührung abschütteln. Er brauchte ihr gar nicht auszuweichen, denn wie sollte sie ihn bekämpfen, wenn sie ihn nicht packen konnte? Von so etwas hatte sie noch nie gehört. Dieser Anzug musste etwas völlig Neues sein, und allem Anschein nach verstärkte er zudem die Körperkräfte ihres Widersachers.
    Der Axianer hob einen Arm und feuerte in ihre Richtung. Die Stange des Fesselrahmens wurde zerfetzt, und Tischara stieß sich von ihm ab, bevor er am Boden aufschlug. Sie rollte sich ab, kam auf die Beine, nur um sofort einen Kinnhaken abzubekommen, der sie wieder durch die Luft segeln ließ. Hart schlug sie mit dem Hinterkopf gegen den Rahmen der Cockpitluke. Lichter explodierten vor ihren Augen. Im direkten Kampf hatte sie gegen den Axianer in der Rüstung keine Chance. Er war nicht zu packen, war zu schnell und zu stark.
    Tischara stellte sich ihm entgegen, fauchte ihn an. Er hob nur den Arm und schoss. Ihre Reaktion war zu langsam. Die Nadeln schlugen in ihr linkes Bein, durch Haut und Sehnen und Knochen. Sie schrie vor Schmerz und sah eine schmutzigrote Wolke aus ihrem Bein stieben. Im nächsten Augenblick stürzte sie schwer zu Boden. Ihr Oberschenkel schien nur noch eine rote Masse zu sein und sandte Qualen aus.
    Sie biss die Zähne zusammen und blickte auf. Der Axianer kam langsam auf sie zu. Hinter ihm erkannte Tischara den demolierten Rahmen. Von der

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