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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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verzerrten Funksprüchen erscholl aus dem Funkgerät. Blau Eins senkte die Nase seines Jägers und konnte so in den Schacht sehen.
    Die entweichende Atmosphäre hatte sämtliche Landeplattformen abgerissen, sowie die Wandverkleidungen und Glasal-Fenster zerstört. Aber am auffälligsten war die brennende schwere Fregatte Geherra, die, wie ein Zwilling des zerstörten Frachters, mit außer Kontrolle geratenen Triebwerken direkt auf die gegenüberliegende Wand der Röhre zuhielt – und an ihr zerschellte. Das Kriegsschiff grub sich, Bug voran, in die Wand und schob sich immer tiefer. Explosionen ließen die ganze Orbitalstation erzittern, als die Waffenlager hochgingen und Glutballons lautlos erblühten und erloschen.
    Als Blau Eins wieder hinschauen konnte, glaubte er seinen geblendeten Augen nicht zu trauen: Dort, wo der ausgehöhlte Kadaver der Geherra lag, konnte er hinab auf Baikasch sehen. Er sah Wolken, die langsam über eine grüne Landmasse segelten, eine Illusion von Frieden. Die schwere Fregatte hatte ein riesiges Stück aus der Säule gerissen, und es gab nur einen Weg, den diese Tausende Tonnen Metall, Glasal, Beton, Plastik und Keramik nehmen konnten: hinab auf die Hauptstadt.
    Natürlich würde einiges davon während des Flugs in der Atmosphäre verglühen, aber was auch immer den Absturz überstand, würde als Flammentränen in die hölzerne Stadt einschlagen. Zu den unzähligen Toten, die der Kampf bisher gekostet hatte, würden tausende hinzukommen.
    Blau Eins blinzelte seinen Unglauben fort und ließ Zorn die Oberhand gewinnen. Er würde die Bastarde dafür zahlen lassen!
    Sein Sternenjäger hatte den Scheitelpunkt des Parabelkurs überschritten und stieß mit glühenden Triebwerken in das Kampfgeschehen zurück.
     
    ***
     
    Die Türen des Lastenaufzugs glitten auf, und Blaine wäre fast gegen den Haufen Container gerannt, der auf dem Steg stand. Er hatte damit gerechnet, dass das Einladen beendet sei und wurde nervös, als er sah, wie viel noch zu tun war.
    «Was ist denn hier los?», fragte Rix und schwebte über die Container.
    Scyna legte Rucksack und Modulrüstungen ab und zog eine Pistole. «Ist das eine Falle?»
    Rix kontrolliert die Umgebung und sagte dann: «Ich erkenne nur Xandreij im Frachtraum der Leved. Tischara ist nirgendwo – und die Caspian ist fort.»
    «Die Füchsin hat sich aus dem Staub gemacht und uns zurückgelassen», sagte Scyna bitter.
    Blaine war um den Containerberg herumgegangen. «Wieviel wollen wir wetten, dass sie das Ei mitgenommen hat?»
    Scyna trat neben ihm. Sie schnaubte verächtlich. «Ich wette nicht, wenn ich nur verlieren kann.»
    Die Geschwister warfen sich einen düsteren Blick zu, der mehr über ihre Auftraggeberin aussagte als Worte. Blaine klatschte in die Hände. «Wir müssen hier weg. Rix, mach die Triebwerke warm. Scyna, wir schnappen uns die kleineren Kisten und tragen sie rüber.»
    Rix flog schnell zur Personenschleuse, durch die Flure und auf die Brücke. Er stöpselte sich in die Bordsysteme und ging gleichzeitig die Checkliste durch, schloss den Beiboothangar und wärmte die Triebwerke an. Als er alle Vorbereitungen getroffen hatte, schaltete er sich in den Funkverkehr der Station und bat um baldige Startfreigabe. Während er auf eine Antwort wartete, blickte er hinaus. Scyna half Xandreij dabei, die letzten Container auf den Lastenwagen zu laden. Die erbeuteten Raum-Infanterie-Rüstungen warf sie oben auf.
    Blaine betrat die Brücke. Er setzte sich in den Astrogatorstuhl und schaltete seine Konsole ein. «Wie weit sind wir?»
    «Ich warte noch auf das Okay aus der Zentrale», meinte Rix. Er wandte sich seinem Freund zu. «Die Sache eben mit Bruner – du hast richtig reagiert.»
    Blaine zuckte lediglich mit den Schultern. Bei der Überprüfung aller Systeme fiel Blaine auf, dass sich Rix nicht nur mit den Kontrollen verbunden hatte, sondern auch mit einem Energieverteiler. Der Raub musste ihn viel Kraft gekostet haben. Aus den Augenwinkeln betrachtete er seinen Freund bedachtsam.
    Aus den Lautsprechern kam eine Frauenstimme. «Hier ist die Raumflugkontrolle. Im Moment sind keine Starts erlaubt. Bitte bleiben Sie in Ihrer Landebucht. Ich wiederho -»
    Ein heftiger Schlag ging durch das Schiff, der Blaine fast aus dem Sessel geworfen hätte. «Was war das?», fragte er überrascht.
    Er sah zum Fenster hinaus und blickte in Dunkelheit. Sämtliche Lichter im Schacht waren erloschen. Auch das grünliche Schimmern der Prallfeldglocke um die

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