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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Befehl, Herr Offizier.«
    Und zum ersten Mal an diesem Tag lächelte auch Tabori.

67
    Peglar richtete seinen Anzug, strich die Falten glatt und fuhr sich erneut mit der Hand durch sein glattes blondes Haar, als bereite er sich auf eine Aufführung vor. Und in gewisser Weise stimmte das sogar, denn sein großer Auftritt stand unmittelbar bevor. Blieb für Kalkbrenner und Thanner nur zu hoffen, dass das Stück keine Komödie werden, sondern sie endlich einen Schritt weiterbringen würde. »Es ist etwa sechs oder sieben Wochen her. An den genauen Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern. In einem Café am Ku’damm, in dem ich mich gelegentlich mit Geschäftspartnern zum Essen treffe, lernte ich Adrian Carls kennen und …«
    »Adrian Carls?«, unterbrach Thanner. »Und Sie wussten, wer er ist?«
    Peglars Miene sprach Bände:
Wie können Sie mir bloß eine derart törichte Frage stellen?
,
und auch seine Antwort war nicht viel besser: »Ich arbeite in der Lebensmittelbranche. Natürlich kennt man sich, was denken Sie denn?«
    »Gerade sagten Sie aber noch, Sie hätten Adrian Carls erst vor sechs Wochen kennengelernt.«
    »Verflucht, was ich meinte, war natürlich: Ich kannte seine Firma Kombifleisch. Ich hatte von ihr gehört. Ich wusste, was sie macht. So besser?«
    »Erzählen Sie weiter«, forderte Kalkbrenner ihn auf.
    »Es war reiner Zufall, dass ich Adrian Carls in dem Café traf.« Peglar machte eine Pause. »Obwohl: Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr wächst in mir die Überzeugung, dass es keineswegs ein bloßer Zufall war, sondern das Treffen gezielt eingefädelt wurde. Aber beschwören möchte ich das nicht. Wie auch immer: Ich lernte Carls dort persönlich kennen, und ein paar Tage später stellte er mir Nils de Jong vor. Dieser machte mir ein Angebot, das …«
    »… Sie nicht abschlagen konnten«, murmelte Thanner. »Dass die Firma De Jong
Marktführer in der Schlachtabfall-Branche ist, hat Sie dabei nicht gestört?«
    »De Jong gehört zu Boko. Und Boko ist der größte Fleischverarbeiter Europas. Auch wir bei Fielmeisters arbeiten oft und gerne mit Boko
zusammen. Wieso hätte ich misstrauisch sein sollen?«
    »Na klar, wieso hätten Sie misstrauisch sein sollen?« Fassungslos schüttelte Thanner den Kopf. »Und wie sah dieses Angebot aus?«
    »Fürs Erste hat er mir zehn Tonnen Putenhack angeboten – für 60 Cent pro Kilogramm.«
    Thanner stutzte. »Marktüblich wären 1,80 Euro. Ob das Fleisch bei diesem Preis noch genusstauglich war, darüber haben Sie sich natürlich auch keine Gedanken gemacht, oder?« Er fixierte Fielmeisters Stiefbruder.
    Peglar hob die Schultern, als würde er jede Schuld von sich weisen wollen.
    »Nein, natürlich nicht. Es war Ihnen schlichtweg egal«, folgerte Thanner. »Nicht dass dieses miese Geschäft ehrenvoller gewesen wäre, wenn Sie damit die angeschlagene Firma hätten retten wollen. Aber um die prekäre Situation von Fielmeisters
ging es dabei gar nicht, habe ich recht? Vielmehr sollte Ihr privates finanzielles Problem in Angriff genommen werden. Der Gewinn, den Sie mit diesem günstigen Deal erzielt haben, war bestimmt ein schöner Geldregen für Ihr leeres Konto.«
    Peglar erging sich in Schweigen. Das war Antwort genug.
    »Und was ist mit dem vergammelten Fleisch passiert?«
    Die Stimme von Fielmeisters Stiefbruder war kaum zu hören. »Würstchen.«
    Thanner begann zu zählen. »Dürften etwa vierzigtausend bei rumgekommen sein. Na denn, guten Appetit mit Fielmeisters Beste
.
«
    Kalkbrenner entsann sich der Konserve, deren Inhalt er noch vor zwei Tagen verzehrt hatte. Schlagartig verspürte er Übelkeit in seinem Magen aufsteigen. »Sie sagten gerade: ›Fürs Erste‹. Also waren weitere Geschäfte mit De Jong geplant beziehungsweise wurden schon abgeschlossen?«
    Peglar bejahte.
    »Und Ihr Bruder? War er in die Sache eingeweiht?«
    »Nein, er hatte keine Ahnung. Er sollte nichts davon erfahren, kam dann aber durch einen Fehler von mir doch dahinter. Ich hatte nicht aufgepasst …«
    »… oder mal wieder zu viel Kokain im Schädel, was?«, spottete Thanner.
    Peglars Pupillen schleuderten ihm zornige Blitze entgegen.
    »Ihr Bruder hat also mitbekommen, was Sie hinter seinem Rücken so treiben«, fuhr Kalkbrenner fort. »Natürlich war er davon nicht sonderlich angetan, und es kam zum Streit zwischen Ihnen. Das alles ist etwa vier Wochen her.«
    »Ja, er wollte, dass ich die Angelegenheit bereinige, absage, reinen Tisch mache. Ich erklärte

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