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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Zeitung, zu seinen Füßen streckte sich ein Hund, der geistesabwesend von ihm gestreichelt wurde. Obwohl sich das alles nur auf einem kleinen und wahrscheinlich kalten Boot abspielte, wirkte der Moment beneidenswert behaglich und entspannt. Kalkbrenner war meilenweit davon entfernt, ein gemütliches Zuhause zu haben. Und ausgeglichen war er schon lange nicht mehr. Selbst nach den paar Heineken hatte er die halbe Nacht wach gelegen und über die Arbeit nachgegrübelt: über den Fall Fielmeister, die tote Prostituierte, Berger und …
Du weißt ganz genau
,
wen ich meine.
»Okay«, nahm er jetzt wieder das Gespräch auf, »reden wir vielleicht erst mal über das, was wir ganz sicher wissen: Sie waren am Dienstag im Hotel
Adler
in Berlin
.
«
    »Ich bin nie im
Adler
gewesen.«
    »Leugnen ist zwecklos. Man hat Sie dort gesehen.«
    »Na gut, dann war ich halt im
Adler.
Ist ja nicht verboten.«
    »Dort ist es zwischen Ihnen und Ihrem Bruder zum Streit gekommen.«
    »Das stimmt nicht. Ich habe mich nicht mit ihm gestritten.«
    »Lassen Sie das. Auch dafür gibt es Zeugen.«
    Fielmeisters Stiefbruder lehnte sich lässig zurück. »Dann haben wir uns eben gestritten. Passiert in den besten Familien mal. Ist auch kein Verbrechen, oder?«
    »Wenn der Streit mit dem Tod eines der beiden Beteiligten endet, dann schon.«
    »Ich sagte Ihnen doch schon, ich habe ihn nicht umgebracht!«
    »Aber Sie haben sich mit ihm geprügelt.«
    Peglar verzog keine Miene. »Na gut, ich gestehe hiermit: Wir haben miteinander gerangelt.«
    »Ach, so nennt man das heute, ja?«
    Peglar zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben Ihren Bruder wenig später erschossen.«
    »Quatsch, als ich das Zimmer verlassen habe, war Rudolph noch quicklebendig.«
    »Herr Peglar, wir können das Gegenteil beweisen.«
    Der Verdächtige warf in einem Anflug von Ergebenheit die Arme hoch. »Verflucht, ja, okay, okay, ich bin noch einmal in sein Zimmer zurückgekehrt, weil ich mich für den Streit bei ihm entschuldigen wollte. Aber da war er schon tot … und ich …«
    »Und Sie«, brauste Kalkbrenner auf, der angesichts der Salamitaktik des Verdächtigen die Geduld verlor, »Sie hatten nichts Besseres zu tun, als sich in das Flugzeug nach Amsterdam zu setzen?«
    »Wie hätte es denn ausgesehen, wenn ich die Polizei gerufen hätte?«
    »Sieht es jetzt vielleicht besser aus?«
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, ächzte Peglar, »kapieren Sie das denn nicht? Glauben Sie, ich hätte mich tatsächlich so dumm angestellt, wenn ich ihn wirklich hätte töten wollen?«
    Thanner grinste. »Glauben Sie,
den Staatsanwalt interessiert es, wie Sie einen Mord geschickter hätten ausführen können, als Sie es getan haben?«
    Peglar strich sich durchs gefärbte Haar, aber es war keine Geste der Verzweiflung. »Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass mir jemand den Mord in die Schuhe schieben möchte?«
    »Und wer soll dieser Unbekannte sein?«, fragte Kalkbrenner.
    Peglar schwieg. Er schien etwas Zeit zu brauchen, die Kalkbrenner ihm gerne gewährte. Erst nach einigen Minuten fragte er nach: »Also: Wer hat Ihrer Meinung nach Ihren Bruder umgebracht?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Erzählen Sie«, fauchte Thanner.
    »Und was habe ich davon?«
    Thanner pfropfte seine Zeigefinger in die Ohrmuschel und deutete ein Säubern an. »Habe ich Sie gerade richtig verstanden? Sie wollen sich mit einer Aussage über die Leute, mit denen Sie Gammelgeschäfte getrieben haben, vom Mord an Ihrem Bruder freikaufen?«
    »Nein, das haben Sie vollkommen falsch verstanden«, kam der arrogante Schnösel in Peglar wieder zum Vorschein. »Ich liefere Ihnen Informationen über den Mörder meines Bruders, und danach werden Sie«, er schaute Kalkbrenner an, »dafür sorgen, dass er seine Strafe bekommt. Und Sie«, er fasste Thanner ins Auge, »Sie vergessen!«
    »Was soll ich vergessen?«
    »Darüber werde ich
danach
reden.«
    Am liebsten hätte Kalkbrenner seinen Gefühlen nachgegeben und Peglar das überhebliche Lächeln aus seiner Visage geprügelt. Aber er beherrschte sich und erkundigte sich stattdessen: »Erklären Sie mir, wieso ich das Gefühl nicht loswerde, dass Sie genau das
von Anfang an im Sinn hatten?«
    »Hören Sie, wenn Sie nicht wollen, dann …«
    »… wandern Sie in den Knast, mein Lieber. Für den Mord an Ihrem Bruder. So einfach ist das.« Thanner beugte seinen massiven Oberkörper vor. »Glauben Sie denn ernsthaft, Sie sind im Moment in der Situation, Forderungen zu

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