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Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Trieb: Paul Kalkbrenner ermittelt. Bd. 3 (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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heißt, ich weiß nichts Genaues. Nur diffuse Andeutungen, die aber auf etwas Großes schließen lassen. Eine Riesensauerei, so hat sich Radomski ausgedrückt, die vertuscht werden soll. Deshalb brauche ich diese Unterlagen.«
    »Und warum holt dieser Radomski die Sachen nicht einfach selbst im Hotel ab und gibt sie dir?«
    »Das ist es ja gerade: Er kann nicht.«
    »Dann soll er dir eben eine Vollmacht ausstellen.«
    Sackowitz zögerte. »Das geht auch nicht.«
    Karin wollte gerade einen weiteren Schluck Wasser nehmen, hielt aber in der Bewegung inne. »Warum nicht?«
    Die Spülmaschine gluckerte monoton. Aus Tills Zimmer wummerte Rockmusik. Leonie sang ein Kinderlied, dessen Töne sie nicht traf.
Kam ein kleiner Teddybär aus dem Spielzeuglande her. Und sein Fell war wuschelweich.
Beide Kinder waren beschäftigt, trotzdem sprach Sackowitz gedämpft: »Weil er tot ist.« Er senkte seine Stimme zu einem fast lautlosen Flüstern. »Er wurde erschossen. Vorhin. In Grünau. Irgendjemand muss ihm gefolgt sein.«
    Langsam und vorsichtig fragte Karin: »Und das war dein Berufsunfall?«
    »Ja, ich war … Zeuge.«
    Sie unterzog sein zerschrammtes Gesicht einer eingehenden Prüfung. »Ich würde sagen, du warst mehr als nur ein Zeuge.«
    »Na ja, ich konnte entkommen.«
    Karin starrte ihn an. »Und jetzt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Jetzt brauche ich unbedingt die Unterlagen. Aus dem Hotelsafe. Des
Park Inn.
Ich muss wissen, worum es bei dieser Sache geht.«
    »Nein«, wehrte Karin ab. »Du solltest besser zur Polizei gehen.«
    »Und was soll ich denen erzählen?«
    »Erzähl von den Unterlagen …«
    »Nein!«
    »… und davon, was du vorhin in Grünau gesehen hast.«
    »Aber ich habe nichts gesehen.«
    »Ich dachte, du warst ein Zeuge?« Endlich kam sie dazu, ihren Schluck Wasser zu trinken.
    »Ja, aber den Mörder habe ich nicht gesehen.«
    »Aber er dich!« Karin ließ ihr Glas laut auf den Tisch krachen. »Und du hast nichts Besseres zu tun, als zu mir und den Kindern zu fahren? Verdammt, Harald! Was ist, wenn der Mörder dir gefolgt ist? Wenn er alles daransetzt, dass diese Riesensauerei auch weiterhin ein Geheimnis bleibt?«
    Er wollte nach ihren Fingern greifen, doch Karin entzog sie ihm. »Meinst du nicht, dass er mir dann schon vorhin in meiner Wohnung aufgelauert hätte? Oder längst vor deiner Tür stehen würde?«
    Für Sekunden hatte es den Anschein, als wollte Karin ihm an die Kehle springen. »Ein tolles und vor allem sehr beruhigendes Argument, wirklich, das ist so typisch für dich!«
    »Ich wollte damit nur deutlich machen, dass ich dem Mörder entkommen bin. Es gibt also keinen Grund, Angst zu haben.«
    »Trotzdem habe ich sie. Und keine Bange, Harald, nicht um dich. Du bist mir scheißegal.« Ihr Gesicht strafte ihre Worte Lügen, aus denen einzig und allein Wut sprach. »Aber ich sorge mich um die Kinder.« Ihre Züge glätteten sich, als sie Leonie im Türrahmen stehen sah, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Mein Schatz, was gibt es?«
    »Papa!«, trompetete die Kleine. »Ich habe die Hausaufgaben fertig. Kommst du jetzt?«
    Auf einmal drängte es Sackowitz in die Zimmer seiner Tochter und von Till. Er wollte seine Kinder fest an sich drücken. Sie festhalten. Sie mitnehmen.
Aber was
,
wenn Karin recht hat?
Er musste versuchen, sich seine eigene Angst nicht anmerken zu lassen. Er wollte Karin nicht noch mehr beunruhigen, als er es schon getan hatte. Es gab keinen Grund zur Panik. »Ja, mein Küken, gleich.«
    »Nein, jetzt. Mama hat gesagt, wir spielen, wenn ich die Hausaufgaben fertig habe.«
    »Okay«, er stand auf. »Geh du schon mal vor und baue alles auf. Ich komme sofort.«
    Mit Freudengeheul hopste Leonie in ihr Zimmer.
    Sackowitz sah seine Exfrau an. »Was ist? Fahren wir gemeinsam ins Hotel?«
    Karins Lächeln erlosch, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. »Nur unter einer Bedingung: Wir holen die Sachen aus dem Safe, wenn du sie gleich danach der Polizei übergibst.«
    »Und was ist, wenn sie gar nichts Wichtiges enthalten?«
    »Gerade eben warst du noch vollkommen überzeugt davon, dass sie megawichtig seien.«
    »Ja, okay, ich glaube auch, dass sie es sind. Aber wissen tu ich es nicht. Deshalb möchte ich mich erst selbst davon überzeugen, bevor …«
    Angewidert schüttelte Karin den Kopf.
    Aus Leonies Zimmer unterbrach sie ein ungeduldiger Schrei. »Papa! Wo bleibst du?«
    »Komme gleich«, rief er zurück.
    Er und Karin schwiegen sich an. Er kannte das, aber die

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