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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Ranchgebäude unten aufsuchte, würde sie das für den Augenblick nicht weiterbringen, man würde ihr lediglich Fragen stellen, auf die sie keine Antwort geben wollte. Wenn sie sich dagegen nach Los Alamos begab, würde das Aufklärung bringen. Dort würde sie sich zusammenreimen können, was hier vorging, ohne damit zu viel Wirbel zu machen. Dem Sonnenstand nach zu schließen, war es allerhöchstens elf Uhr morgens.
    Wieder spürte sie, wie die Verwirrung in ihr hochkam, spürte einen Anflug von Panik. Da war immer noch das Gefühl, als hätte die Explosion ihr Innerstes nach außen gedreht. Sie dachte an Jeff … und bekam sich langsam wieder in den Griff.
    Über dem Mount Baldy in fünfzig Meilen Entfernung standen Wolken. Aber es sah so aus, als ob das gute Wetter anhalten würde. Wenn es nicht wieder zu regnen anfing, sollte sie es bis zum Einbruch der Nacht bis Los Alamos schaffen. Dort würde sie eine Zeitung kaufen können. Eine heiße Mahlzeit. Im Augenblick übte sogar die beschränkte Auswahl an Restaurants, die Los Alamos zu bieten hatte, einen gewissen Reiz auf sie aus.
    Sie konnte zurückkehren und alleine schlafen, ohne Jeff. Sie konnte sich unterwegs überlegen, wie sie seine Abwesenheit erklären würde. Irgendwie konnte sie sich einfach nicht dazu überwinden, seinen Tod der Polizei zu erklären. Und in irgendeinem abgeschiedenen düsteren Winkel ihres Bewusstseins war ihr klar, dass sie immer noch unter Schock stand.
    Aber was zum Teufel ging hier eigentlich vor? Die Frage drängte sich immer wieder in den Vordergrund, während sie mechanisch dahintrottete. Die einfachste Antwort auf die Frage war, dass ihr Bewusstsein irgendwie durcheinandergeraten war; die Antwort, die am schwersten zu schlucken war, dass das, was sie hier sah, die Wirklichkeit war. Aber was war dann aus allem geworden?
    Weder die Mesa noch die markierten technischen Bereiche waren von Zäunen umgeben. Sie war oft mit ihrem Bronco um die Sperrzonen herumgefahren und hatte dabei so getan, als wäre sie eine gewöhnliche Touristin. Aber jetzt sah sie gar keine Warntafeln und auch keinen Stacheldraht. Während des Marsches durch das Hügelland verfolgte Elizabeth ihren Weg sorgfältig auf der Karte, auf der eine punktierte rote Linie deutlich die Grenzen des Laboratoriumsgeländes anzeigte: U.S. DEPARTMENT OF ENERGY ZUGANG VERBOTEN. Aber obwohl sie diese Linie schon mehrfach überquert hatte, war sie kein einziges Mal auf irgendetwas gestoßen, das auch nur entfernt an eine Absperrung oder Warnschilder oder dergleichen erinnerte.
    Ein leichter Nieselregen war aufgekommen, aber Elizabeth marschierte weiter, nass und jetzt in ziemlich bedrückter Stimmung. Auf ihren nackten Armen glitzerten Regentropfen, und ihre Jeans und ihre Stiefel waren gründlich durchnässt. Sie aß ihre letzte Packung Bergsteigerfutter, ohne dabei stehen zu bleiben; sie sah keinen Nutzen darin, damit zu sparen. Für sie hatte es jetzt oberste Priorität, herauszubekommen, was hier vor sich ging – und dabei nicht zu oft an Jeff zu denken.
    Los Alamos intakt vor sich zu sehen würde ihr Gleichgewicht vielleicht wiederherstellen. Sie sehnte sich danach, wieder klar denken zu können. Als sie oben auf der Mesa angelangt war, wo die Stadt lag, hatten die Wolken sich verdunkelt, und es regnete jetzt wolkenbruchartig. Bei jedem Schritt quietschte das Wasser in ihren Stiefeln.
    Sie kam aus dem Südwesten, folgte dem Bergkamm bis zu der Stelle, wo der Hauptlaborkomplex hätte sein sollen. Sie ging schneller, und dann entdeckte sie plötzlich zwischen den Bäumen einen Stacheldrahtzaun, der ins dichte Unterholz hineinführte. Sie hatte nie geglaubt, dass der Anblick eines Stacheldrahtzauns solche Freude in ihr würde auslösen können! Vielleicht hatte der lange Marsch Klarheit in ihr Bewusstsein gebracht. Vielleicht hatte sie sich zu sehr verbissen und zu lange auf das Los-Alamos-Projekt konzentriert. Und dann hatte die Explosion sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Vielleicht hatten ihr Zorn auf das MCG-Experiment, das Gewitter und Jeffs schrecklicher Tod ihren Verstand wie ein Gummiband auseinanderreißen lassen. Vielleicht hatte sie sich ein Los Alamos ohne Labor, ohne Experimente ausgemalt.
    Der Regen behinderte die Sicht stark. Während sie zwischen den Pinien und Cottonwoods dahinstapfte, wuchs ihre Hoffnung allmählich. Lichter – sie entdeckte eine flackernde Lichtquelle und dann eine grelle Anordnung von Scheinwerfern zwischen den Bäumen. Es war, als ob man

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