Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
erklären.
    Sie trat ins Badezimmer und fing an, sich auszuziehen. Mrs. Canapelli fuhr fort zu schnattern. Normalerweise wäre das Elizabeth lästig gewesen, aber da Mrs. Canapelli alles Mögliche erzählte, von der Registrierung bis zu den Regeln des Projekts, lieferte sie am Ende Elizabeth eine Menge Einzelheiten, die sie brauchen würde, um zurechtzukommen. Elizabeth hörte also zu und speicherte die Information.
    Das könnte vielleicht nützlich sein, bis sie wieder aufwachte, und bis diese Halluzination ein Ende hatte.
    Elizabeth hätte nie gedacht, dass eine Militärpritsche sich so angenehm anfühlen könnte. Sie drehte sich zur Seite und spürte nur die scharfe Kante der Pritsche, nicht Jeffs warme Schultern. Diese Erkenntnis ließ sie ruckartig erwachen.
    Seit sie und Jeff die Canyonwand herunter zu der MCG-Versuchsstätte geklettert waren, waren wenigstens vierundzwanzig Stunden verstrichen. Vierundzwanzig Stunden und gute zwanzig Meilen mühsamer Fußmarsch. Und vielleicht fünfzig Jahre … Zeitreise.
    Elizabeth atmete tief durch. Zeitreise. Das menschliche Bewusstsein ist wesentlich komplizierter, als die meisten Leute das wahrhaben wollen. Wenn sie morgen aufwachte und sich immer noch im Frauenwohnheim von Los Alamos befand, würde sie sich ernsthaft Mühe geben müssen, das nicht weiterhin für unmöglich zu halten. Ihre Bewusstsein wollte ganz offensichtlich, dass sie in dieser Ära etwas erlebte – da war es am besten, sich einfach treiben zu lassen und es auszuleben. Auf die Weise hatte ihr Körper wenigstens Zeit und Gelegenheit zu heilen, während ihr Bewusstsein Ordnung in die Dinge brachte.
    So leuchtete es ihr ein, machte Sinn. Sie konnte die Schuld ihrer Psyche geben und ihr Zeit zum Heilen lassen. Aber wenn es nur eine Halluzination war, wäre es schön gewesen, wenn sie es irgendwie auch zuwege gebracht hätte, Jeff in diese Halluzination mit einzubeziehen.
    * * *
     
    Der Offizier musterte Elizabeth mit zusammengekniffenen Augen. Er trug Rangabzeichen am Kragen – zwei parallele silberne Streifen. Sie hatte keine Ahnung von militärischen Rängen, aber Elizabeth glaubte sich zu erinnern, dass jemand ihn mit Captain angesprochen hatte.
    Der Regen hatte aufgehört und einen sonnigen Frühlingsmorgen hinterlassen, aber der Schlamm war dageblieben. Alles war mit braunem Matsch bespritzt, selbst die Khakiuniformen der Soldaten schienen da irgendwie mit dazuzugehören.
    Elizabeth versuchte, sich an der Vorstellung festzuhalten, dass alles um sie herum Teil einer Halluzination war, während sie dem Offizier ihre Situation erklärte. Im Stillen dankte sie Mrs. Canapelli dafür, dass sie am Abend vorher pausenlos auf sie eingeredet hatte und sie mit Informationen vollgestopft hatte.
    »Nein, Sir. Meine Papiere sind bei meinem Gepäck. Man hat mir gesagt, dass ich in Santa Fe in den Bus steigen soll, und solange die Army meine Sachen nicht ausfindig machen kann, habe ich keinerlei Dokumente und auch nichts anzuziehen. Mrs. Canapelli sagt, dass ich im PX etwas zum Anziehen kriegen kann …«
    Ein Truck polterte draußen vorbei; ein Dutzend Soldaten lehnten sich hinten über die Brücke und pfiffen ihr zu. Die drei Leute, die hinter ihr in der Schlange standen, fingen an ungeduldig zu werden.
    Der Captain hob beide Hände in die Höhe und verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen. »Okay, okay. Ich habe verstanden! Es ist nur so, dass Sie jetzt in vier Tagen die Dritte sind, der so etwas passiert ist. Ich versuche zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert. Schauen Sie, Miss Depine –«
    »Devane,« sagte Elizabeth. »Und Ms. Devane, bitte.«
    Er blickte auf und musterte sie scharf. »Ja, Miz Devane.« Dabei murmelte er halblaut, »muss aus den Südstaaten sein.« Er spreizte die Finger der rechten Hand und zählte die Begründungen, die er sich selbst lieferte, daran ab.
    »Okay, Ihre Papiere müssen ja in Ordnung gewesen sein. Sonst hätte man Sie von vornherein nicht in den Bus gelassen. Und anders können Sie ja nicht hierher gekommen sein, weil es ja nur eine Straße gibt. Also muss mit Ihren Papieren etwas passiert sein, nachdem Sie in den Bus gestiegen sind. Vielleicht hat jemand Ihren Koffer bereits gefunden, und er wird in Kürze hier auftauchen? Steht Ihr Name drauf?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann bleibt Ihnen wohl nichts übrig, als zu warten und sich selbst die Daumen zu drücken. Tut mir leid, Miz Devane, aber bis Ihre Papiere eintreffen, kann ich Sie wirklich nur als

Weitere Kostenlose Bücher