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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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setzen, kann es zum Platzen der Reifen führen.«
    »Sabotage also.«
    »Ja, und zwar ganz gezielt. Offenbar trifft es seit Köln vor allem die Fahrer, die bisher in der Spitzengruppe liegen.«
    »Hat Thalheimer auch schon eine Panne gemeldet?«
    »Ein naheliegender Verdacht, nicht wahr? Nein, er hat offenbar noch nicht einmal einen Reifen gewechselt.«
    »Wenn er es ist, wird er es vermutlich nicht selbst machen, er wird Handlanger haben. Bisher ist noch keinem der Wächter etwas aufgefallen, was mir auch zu denken gibt. In Köln allerdings war einer von ihnen eingeschlafen – nach dem Genuss einer Flasche Bier.«
    »Bestechung, Wegsehen, Betäubung.«
    »Verdammt!«, entfuhr es Mac. »Betäubung. Es gibt Mittel, die kurzfristig betäuben. Man kann sie über die Atemluft verabreichen.«
    »Chloroform, Äther.«
    »Das lässt auf einen medizinisch gebildeten Täter schließen.«
    »Nein, nicht unbedingt. Es gibt auch Säufer, die sich an Ethanol berauschen.«
    »Auch wieder wahr. Trotzdem – wir haben mindestens einen Arzt unter den Teilnehmern. Und ich war auch während des Krieges Sanitäter.«
    »Und haben stets ein Fläschchen Chloroform griffbereit. Wer ist der Arzt?«
    »Roter Amilcar, Doktor Waldgruber. Er hat mehrfach bei Unfällen geholfen.« Mac fuhr sich durch die Haare. »Ich würde ihm solche Taten eigentlich nicht zutrauen.«
    »Ein gestandener Arzt?«
    »Ein junger Arzt. Soweit ich gehört habe, hat er eben gerade seinen Doktortitel erworben.«
    »Wer sich Böses dabei denkt. Vielleicht will er etwas Praxis erwerben?«
    »Um Himmels willen.«
    Henske zuckte mit den Schultern.
    »Gibt komische Menschen, MacAlan.«
    »Der Amilcar hat ooch keene Strafpunkte«, bemerkte Fritz leise. »Und hat nur’n Rad jewechselt. Und Ihr’n Beifahrer hat der Dokter Pillen jejeben, stimmt’s?«
    Henske sah Mac fragend an.
    »Starke Schlaftabletten. Ihr macht mich nachdenklich.«
    »Wir sollten den Arzt im Auge behalten. Er hat die Mittel und die Möglichkeiten.«
    »Ick schieb Wache heut Nacht, Herr Henske.«
    »Ich werde auch eine Runde drehen. Aber jetzt muss ich noch mal ins Krankenhaus. Anschließend erreichen Sie mich im Central-Hotel .«
    Hans lag in einem Vierbettzimmer und hatte einen Infusionsschlauch am Arm. Er schlief, aber der Arzt war bereit, Mac über seinen Zustand aufzuklären.
    »Hohe Dosis Barbiturate, unverantwortlich hoch, Herr MacAlan. Wir werden ihn einige Tage hierbehalten müssen, um für die Entgiftung zu sorgen. Wer hat ihm das Medikament verabreicht?«
    »Ein Doktor Waldgruber hat ihm die Tabletten gegeben, ich weiß allerdings nicht, in welcher Dosierung. Er hat heute Mittag zwei davon genommen.«
    »Unverantwortlich, der Herr Kollege.«
    »Sie sagen es. Was kann ich tun?«
    »Derzeit nichts. Hinterlassen Sie uns, wo wir Sie erreichen können.«
    »Ich erkundige mich morgen früh wieder nach ihm.«
    Bedrückt verließ Mac das Krankenhaus. Es war definitiv nicht damit zu rechnen, dass Hans morgen auf dem Beifahrersitz sitzen würde.
    Nun denn, es galt noch andere Geister zu jagen.

55. HERR OBERST
UND DER HAFTBEFEHL
    Eins, zwei, Polizei,
    drei, vier, Offizier,
    fünf, sechs, alte Hex’,
    sieben, acht, gute Nacht!
    Neun, zehn, auf Wiedersehen!
    Kinderreim
    O berst von Braunlage war mit seiner Leistung zufrieden. Die Tour von Hildesheim nach Magdeburg hatte er mit der vorgesehenen Stetigkeit auf die Minute genau absolviert, der Horch war zuverlässig gelaufen, und sein Adjutant hatte einigermaßen vorbildlich die Strecke runtergebetet. In seiner Brusttasche knisterten die Geldscheine – inzwischen noch einmal nachgezählt –, und im Central-Hotel erwartete ihn ein komfortables Zimmer.
    Noch zufriedener wurde er, als er am Sammelplatz den Polizeibeamten entdeckte, der auf ihn zukam und militärisch korrekt grüßte.
    »Herr Oberst von Braunlage?«
    »Derselbe.«
    »Wachtmeister Steinmüller. Ich habe einen Haftbefehl für Hans Beckhaus. Man übermittelte mir, dass Sie den Aufenthaltsort des Straftäters kennen.«
    »Ah, wurde auch Zeit. Der Mann fährt mit dem Wagen Nummer siebzehn, ein schwarzer Ford.«
    Etwas hilflos ließ der Wachtmeister seinen Blick über die geparkten Automobile schweifen.
    »Sitzt er in dem Automobil?«
    »Gewiss nicht.«
    »Ja, aber … wo finde ich den Täter?«
    »Wenden Sie sich an die Rennleitung, Wachtmeister.«
    »Ähm, ja?«
    »Dort im Zelt.«
    »Befindet sich der Straftäter dort?«
    »Nein, aber die Rennleitung. Mann, die werden Ihnen sagen, wo Sie den

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