Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
Beckhaus finden.«
    Der Wachtmeister schien völlig überfordert zu sein. Von Braunlage heftete sich an seine Fersen, als er zum Büro der Rennleitung marschierte. Hier saßen drei Männer am Tisch und werteten Ergebnisse aus. Sie sahen etwas ungehalten hoch, als der Wachtmeister sie herrisch nach Beckhaus fragte.
    »Keine Ahnung, wo der Mann sich aufhält«, war die einhellige Antwort. Oberst von Braunlage war kurz davor, die Schnösel anzuschnauzen. Natürlich wussten sie, wo der Kerl war. Das subversive Verhalten konnte man an ihren Gesichtern ablesen. Die würden nie einen der Fahrer verpfeifen. Er drehte sich um und schnappte sich einen der Mechaniker, der vor dem Zelt herumlungerte. Eine strenge Befragung würde schon ein Ergebnis zeitigen.
    »Sie, Mann. Sie kennen sich hier aus!«
    »Ick? Nee, ick bin bloß een Abschmierer. Brauchen Se ’nen Ölwechsel, Herr Jeneral?«
    Der Bengel grinste so verdammt anzüglich. Von Braunlage packte ihn am Arm.
    »Geben Sie mir gefälligst eine vernünftige Antwort.«
    »War det nich vanünftig?«
    Der Oberst konnte es sich gerade noch verkneifen, der Schnodderschnauze eine Backpfeife zu verpassen.
    »Wo finde ich den Hans Beckhaus, Beifahrer im Ford Nummer siebzehn?«, bellte er.
    »Det weeß ick doch nich. Bin ick Jesus in Puschen?«
    Von Braunlage schüttelte den schmächtigen Kerl und donnerte ihn an, ihn nicht anzulügen.
    »Lassen Sie augenblicklich den Jungen los, Oberst«, sagte der Mann von der Rennleitung mit harter Stimme. »Sie haben kein Recht, sich an meinen Leuten zu vergreifen.«
    Der kleine Schmierlappen machte sich los und verdrückte sich. Zornig funkelte der Oberst sein Gegenüber an.
    »Sie behindern die Polizeiarbeit, Mann.«
    »Nein, Oberst, das tun wir nicht. Der Herr Wachtmeister hat uns gefragt, wir haben ihm Auskunft gegeben. Sie hingegen haben sich ohne Befugnis eingemischt. Was haben Sie mit der Angelegenheit zu tun? Erklären Sie sich!«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Sehen Sie. Und darum geht es Sie auch nichts an, wo sich die einzelnen Fahrer aufhalten. Wenn der Herr Wachtmeister einen von ihnen zu sprechen wünscht, dann wird er schon seine Pflicht zu erfüllen wissen. Und nun wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie die Sammelstelle verlassen würden. Unbefugten ist ab jetzt das Betreten verboten.«
    Jegliche Zufriedenheit, die er noch vor Kurzem verspürt hatte, war verflogen. Mit steifen Schritten wandte der Oberst sich ab und suchte den Polizisten.
    »Sie!«
    »Herr Oberst?«
    »Versuchen Sie es im Central-Hotel . Fragen Sie nach einem MacAlan. Beckhaus ist sein Beifahrer. Er wird wissen, wo der Mann untergebracht ist. Befragen Sie ihn hart, Wachtmeister, ich vermute, er wird versuchen, den Straftäter zu schützen.«
    Was für ein idiotisches Vorgehen, knurrte von Braunlage in sich hinein, als der Polizist sich in Bewegung setzte. Da hatte Kamerad Gempp es offenbar geschafft, einen Haftbefehl zu erwirken, aber die hiesigen Sicherheitskräfte waren unfähige Trottel. Vermutlich musste er zur Selbsthilfe greifen und ihnen den Täter gefesselt und verschnürt auf die Wache bringen.
    Der Oberst beschloss, auf eigene Faust nachzuforschen. Sein Adjutant war in einer kleinen Pension untergebracht, möglicherweise hatte er gesehen, wo Beckhaus sein Quartier genommen hatte. Auf die Idee, dass er ebenfalls im Hotel untergebracht sein könnte, kam er nicht. Fußvolk nächtigte nicht in Suiten.
    Er marschierte mit festem Tritt zum Central-Hotel und befahl an der Rezeption, dass man seinen Adjutanten umgehend zu ihm bestellen solle.

56. GEHEIME GEDANKEN
    S o, die Obelis hatte es aus der Bahn geworfen. Schade, dass er nicht dabei gewesen war, es musste spektakulär gewesen sein. Der Steyr war ausgebrannt, die dicke Praline angesengt. Die Engländer hatte es leider nicht getroffen. Das war ärgerlich. Sie hatten rumgetönt, dass sie es als Piloten gewöhnt seien, das Material immer in bestem Zustand zu halten, denn davon hing ihr Leben ab.
    Stimmte leider, und penibel waren die beiden Tingelings.
    Dafür würde MacAlan wohl endlich ausscheiden. Der Kriegszitterer hatte eine ordentliche Dosis Barbiturate zu sich genommen und konnte die Augen nicht mehr offen halten. Außerdem war ihm der Oberst mit einem Polizisten auf die Pelle gerückt. Manches erledigte sich auch von selbst.
    Heute Nacht würde er noch einmal versuchen, den Citroën, den Peugeot und den Horch zu eliminieren. Vielleicht gab es auch eine Möglichkeit, diesen kichernden Mädchen etwas in

Weitere Kostenlose Bücher