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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Weißt du, unser Papa hat immer gesagt, wenn eine Tür zufällt, öffnet sich eine andere. Du musst nur durchgehen.«
    »Im Augenblick fühle ich mich eher verzagt als mutig.«
    »Dann trink noch ein Glas Wein. Und leg dich eine Weile hin.« Sie stand auf und ging zur Tür. »Und später schaust du mal bei Mac rein, Emma. Und benimmst dich ein bisschen unschicklich.«
    Mit einem Klack fiel die Tür ins Schloss.
    Mhm, ja. Ja, das war natürlich auch eine Möglichkeit. Unschicklich hatte ich mich schon ziemlich lange nicht mehr benommen. Ein paar Schmetterlinge begannen doch tatsächlich bei diesem Gedanken in meinem Bauch zu flattern.
    Das zweite Glas Wein leerte ich in weit angenehmeren Tagträumen.

LETZTE ETAPPE:
BERLIN

58. NÄCHTLICHE UMTRIEBE
    Haut se, haut se,
    immer auf die Schnauze.
    Haut se mit vajnügtem Sinn
    immer in de Schnauze rin.
    Berliner Spruch
    F ritz sah den Oberst davonstiefeln, ihm folgte der Wachtmeister.
    Den Oberst, an den erinnerte er sich. Der hatte ihn vor einigen Wochen schon mal angepisst, als er seinen Horch betankt haben wollte. Schon lustig, dass er hier wieder auftauchte. Aber was der von dem Beifahrer von Herrn MacAlan wollte? Klar, dass er den nicht verpfiffen hatte, der arme Kerl war so schlotterig auf den Beinen gewesen.
    Und überhaupt, wenn der nicht wieder hochkam, dann würde er, Fritz, ein halbes Vermögen in den Sand setzen.
    Fritz hatte nämlich nach reiflicher Überlegung seine Wette erhöht. Er hatte auf den Gesamtsieg gesetzt. Und zwar den kompletten Gewinn, den er für den Etappensieg erhalten würde.
    Weshalb er sich noch immer in der Nähe der Rennleitung herumdrückte und auf die Ergebnisse wartete. Genau wie die anderen auch.
    In der Zwischenzeit betrachtete er die Fahrzeuge. Was für eine Ansammlung prachtvoller Gefährte. Da waren welche dabei, die er noch nie gesehen hatte. Schade, dass das Gatter geschlossen war und sie nicht mehr drankamen. Aber genüsslich fachsimpeln konnte man noch immer, und der leise Spott, mit dem man ihn wegen seiner ungewöhnlichen Zuneigung zu dem amerikanischen Auto bedacht hatte, schwand schließlich, als Henske die Liste mit den Leistungen an den Zeltpfosten hängte.
    »Mensch, Fritz, der hat es ja tatsächlich geschafft«, staunte Timo. »Ich kann’s nicht fassen. Die Klapperkiste!«
    »Det is keene Klapperkiste. Und der Herr MacAlan is ’n feiner Fahrer.«
    »Und ich hab auf Latour gesetzt«, sagte ein anderer. »Der ist ein Profi.«
    »Der fährt Rennen. Aber schlecht is er ooch nich.«
    »Und die Schwestern erst! Habt ihr die gesehen? Heiße Puppen.«
    Trotz all der Freude über die Ergebnisse nagte an Fritz die Angst. Was, wenn MacAlan tatsächlich aufgeben musste? Wenn dieser Hans morgen nicht wieder auf den Beinen war?
    Zwanzig Märker – das war sein Gewinn – wären dann flöten.
    Es war inzwischen schon dunkel geworden, die Arbeit am Sammelplatz getan, und mit Mühe riss Fritz sich von der faszinierenden Atmosphäre los, um nach Hause zu gehen. Er war hungrig und wollte auch noch ein paar Stunden schlafen, um später in der Nacht seinen Wachdienst anzutreten.
    Charlie werkelte unter einem starken Lichtstrahler an dem Flugzeug herum, Molle thronte auf einem Stapel Reifen und sah ihm zu, sprang aber maunzend nach unten, um mit aufgestelltem Schwanz auf Fritz zuzutraben. Sie wurde gekrault und maunzte ein paar Begrüßungsworte.
    »Hat Minna dir … dich ordentlich jefüttert, Molle?«
    »Hat sie«, sagte Charlie und ruckelte an dem eng gespleißten Stahlseil, das er an der Öse am Leitwerk befestigt hatte.
    »Kann ick dir wat helfen, Charlie?«
    »Lass man. Minna hat Bratwürste gemacht. Ich könnte auch noch eine vertragen.«
    Minnas Kartoffelbrei war eine Wucht, fand Fritz, und es war immer reichlich davon da. Zwei Würste fanden sich auch für jeden von ihnen, und ein Endchen verschwand in Molles Schlund.
    Fritz erzählte beim Essen von der Sache mit den zerfressenen Reifen, und Charlie stimmte ihm zu, dass eine böse Absicht dahintersteckte.
    »Da will jemand mit Gewalt gewinnen, Fritz. Das sag ich dir. Und ich könnte mir denken, dass es jemand ist, der vielleicht gar nicht so gut fahren kann und sich auf diese Weise Vorteile verschaffen will.«
    »Det muss aber eener sin, der keene Strafpunkte hat, sonst könnt er jarnich jewinnen.«
    »Richtig. Wer gehört denn zu denen? Du hast dir doch bestimmt die Ergebnisse angesehen.«
    Fritz hatte sie sich sogar abgeschrieben und zog den zerknitterten Zettel aus der

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