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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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von Santa Maria das Management zu übernehmen.«
    Ich musste schlucken.
    »Amerika?«
    »Kalifornien. Soll ein angenehmes Klima haben. Und Wein wächst dort auch.«
    »Ah ja. Nun, dann viel Erfolg.«
    »Ich habe zugesagt, Emmalou. Aber nur unter gewissen Bedingungen.«
    »Verständlich.« Ich sah ihn an, und das Böse in mir wuchs. »Du musst natürlich auf deinen Vorteil bedacht sein.«
    »Muss ich. Darum habe ich darauf bestanden, dass ich ein vernünftiges Fahrzeug zur Verfügung habe. Denn zwischen Santa Maria und San Luis Obispo verläuft zwar der Highway Nummer hunderteins, aber es sind eben doch fünfzig Kilometer, die zwischen den beiden Orten liegen.«
    San Luis Obispo? Irgendwas klingelte mir da in den Ohren. Wo und wann hatte ich von diesem Ort schon mal gehört?
    »Will, was bedeutet das?«
    »Na ja, ich habe Sarah versprochen, dich vorsichtig auf ihr Angebot vorzubereiten.«
    »Warum um Himmels willen redet hier keiner Klartext mit mir?«
    »Dacht ich mir, dass vorsichtig nicht klappt. Komm mit. Sie wird dir selbst erklären, worum es ihr geht.«
    Mir wurde heiß, dann kalt, denn plötzlich ahnte ich, was auf mich zukam. Ich wollte aus dem Zimmer eilen, aber Will hielt mich am Ärmel fest.
    »Du siehst süß zerrauft aus, Emma.«
    »Oh.« Ich erhaschte ein Bild in dem Spiegel am Schrank und bremste meinen Lauf. Eine Bürste und ein wenig kaltes Wasser sollten zuvor doch noch ihren Einsatz finden.
    In weit gesitteterem Aussehen begleitete ich Will kurz darauf in das Gartenzimmer, in dem es sich Sarah Heinemann gemütlich gemacht hatte. Sie trug nun wieder eines ihrer schönen, eleganten Seidenkleider, hatte die Haare aufgesteckt und duftete leicht nach Chanel.
    »Und, Will, hast du Emmalou schon von deinen Plänen berichtet?«
    »Von meinen ja, aber erfreut war sie nicht.«
    »Setzen Sie sich, Emma.«
    Ich nahm auf einem der Korbsessel Platz und bekam eine Tasse Tee gereicht.
    »Sie sind ja über den Sinn und Zweck meiner Reise nach Deutschland informiert, nicht wahr?«
    »Die Suche nach Ihrer Familie, sicher. Sie ist nicht recht geglückt.«
    »Nein, wahrlich nicht. Aber ich hatte auch eine vage Hoffnung daran geknüpft. Sie wissen, dass meine Söhne ein großes Projekt planen, der erste Teil davon wird Ende des Jahres Wirklichkeit. Ich hätte meinem Sohn oder meinen Enkeln gerne angeboten, mich nach Amerika zu begleiten und dort die Leitung des Motel Inns zu übernehmen. Leider war mein Sohn abgeneigt, eine, wie er sagte, schäbige Schenke zu führen. Und Beatrix gebricht es herzlich an Fähigkeiten. Sie hingegen, meine Liebe, sind mir als eine Frau begegnet, die nicht nur den Geist der Gastfreundschaft pflegt, sondern auch die Fähigkeit besitzt, ein Hotel zu führen. Und, wie mir scheint, erkennen und nutzen Sie eine Chance, wenn sie Ihnen geboten wird. Wollen Sie in San Luis Obispo das Hotel führen?«
    Sehr langsam hob ich die Tasse an die Lippen und nippte an dem süßen Tee.
    Wollte ich das? War das nicht schon wieder eine Flucht?
    Oder war es ein vielversprechender Neubeginn?
    »Eine weitreichende Entscheidung, ich weiß. Sie wollen sicher noch mehr Einzelheiten wissen und eine Weile darüber nachdenken.«
    »Details wären sicher nützlich, aber zuerst würde ich gerne etwas anderes wissen. Will, wirst du Tilmanns Angebot annehmen?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich es nur tue, wenn du Sarahs annimmst.«
    Will nahm meine Hand in die seine und hielt sie einfach fest. Sie fühlte sich warm und stark und verlässlich an.
    Ich verfolgte ein kleines Teeblatt, das sich in meine Tasse verirrt hatte und in langsamen Kreisen niedersank. Dann hob ich den Kopf und sah Frau Heinemann an. Sie tat es mir gleich, und in ihren hellen, grauen Augen lag ein seltsam vertrauter Blick. Ihr Gesicht verschwamm in aufsteigenden Tränen und wurde zu dem meiner Mutter.
    Eine seltsame Leichtigkeit erfüllte mich.
    »Mama hätte mir sicher zugeredet«, flüsterte ich.
    »Ihre Mutter muss eine liebevolle, gütige Frau gewesen sein, Emmalou, denn sie hat Ihnen Herzenswärme und Verständnis mitgegeben.«
    Ich wischte mir mit der freien Hand die Tränen von den Wangen.
    »Ich fliehe nicht mehr.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Das brauchen Sie auch nicht mehr. Gestatten Sie mir, meine Liebe, eine sehr persönliche Feststellung: Der Schatten der Trauer, der Sie noch in Köln umgeben hat, ist verflogen. Sie sind frei zu tun, was immer Sie wollen. Hierbleiben, nach Berlin zurückkehren, nach Kalifornien zu ziehen oder zum Mond zu

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