Trixie Belden 03 - Trixie Belden loest das Ratsel
an. Dann schlüpfte sie hinein. Jemand stand vor dem Tisch im Zimmer und durchwühlte Brigittes Schmuckkasten. Jemand, der von hinten wie Dick aussah.
Trixie starrte gebannt auf diesen Mann. Sie wußte nicht, was sie tun sollte.
Die Falle war zugeschnappt, aber was nun? Um Hilfe schreien war zwecklos. Niemand hätte sie gehört. Das Telefon war außer Betrieb, sie konnte also auch nicht die Polizei anrufen. Sie konnte gar nichts tun als abwarten und darüber nachdenken, was wohl mit Uli passiert war und...
Da ging plötzlich, ohne daß sie sie berührt hätte, die Tür weiter auf, und etwas stieß an ihr Bein. Sie unterdrückte einen Schrei. Es war nur Fips, der an ihr vorbei zu dem Mann an dem Tisch lief und ihn schwanzwedelnd begrüßte. Der drehte sich blitzschnell um, richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf die Tür und erkannte Trixie im gleichen Moment wie sie ihn.
„So ist das also!“ knurrte er. „Das gnädige Fräulein ist schon vom Kino zurück. Wie kommt denn das?“
„Sie sind der Grund!“ Trixie versuchte, so fest wie möglich zu sprechen. „Ich habe gewußt, daß Sie es versuchen würden, Dick! Sie wollen den Diamanten wieder, nicht wahr? Sie haben ihn doch schon mal gestohlen, oder?“
Mit ein paar Sätzen war er bei ihr. Er packte sie grob am Handgelenk, zerrte sie von der Türschwelle weg und schloß die Tür.
„Beiß ihn, Fips, los! Beiß ihm die Hand ab!“ Sie sagte es ohne Hoffnung.
Das kleine Tier saß schwanzwedelnd zwischen ihnen und betrachtete sie freundlich.
Dick lachte böse. „Das brauchst du gar nicht erst zu versuchen, er frißt mir aus der Hand, genauso wie euer dämlicher Setter!“
„Tobby ist nicht dämlich! Wo ist Uli?“
Er lachte wieder. „Ich war leider gezwungen, ihn heute nachmittag ein bißchen k.o . zu schlagen. Dann mußte ich ihn natürlich auch noch fesseln und ihm den Mund stopfen. Er ist gut aufgehoben im Wald. Kein Mensch wird ihn da finden!“
Trixie schnappte nach Luft. „Wie konnten Sie es wagen, so etwas zu tun. Aber warten Sie, Sie werden schon sehen...“
„Was ich jetzt sehen möchte“, unterbrach er sie barsch, „das ist der Diamant. Und zwar ein bißchen plötzlich, wenn ich bitten darf! Dann werde ich dich auch ein bißchen fesseln, und wenn der ganze Verein wiederkommt, bin ich längst über alle Berge! Also los, Kleine! Mach schon! Hol den Stein aus dem Geheimfach!“
Jetzt lachte Trixie. „Da ist er aber nicht drin! Und Sie werden nie erfahren, wo er ist!“
Er packte sie so fest, daß sie die Zähne zusammenbeißen mußte, um nicht laut aufzuschreien. Ein Blitz zuckte über den Himmel, und einen Augenblick lang konnte sie sein Gesicht sehen. Er sah sehr böse aus, und fast wünschte sie, sie könnte ihm den Stein geben.
Von weitem hörte man Donnergrollen.
„Sie haben nicht viel Zeit, Dick!“ sagte sie und unterdrückte das Zittern in ihrer Stimme. „Fräulein Trasch wird beim ersten Regentropfen hier erscheinen, sie ist ganz in der Nähe, bei Herrn Lytell .“
„Du willst mich wohl auf den Arm nehmen? Sie ist im Dorf im Kino. Und ich habe dafür gesorgt, daß sie nicht zu schnell wieder da ist. Mitten auf dem Weg wird ihr nämlich das Benzin ausgehen.“
„Irrtum!“ erwiderte Trixie. „Wir haben nämlich auf dem Hinweg noch einmal getankt. Vorsichtshalber, wie Fräulein Trasch sagte. Ihr war nämlich aufgefallen, daß die Benzinuhr nicht arbeitet!“
„Hör mit dem blöden Geschwätz auf, und sag mir lieber, wo der Stein ist!“
Trixie versuchte klar zu denken. Wenn sie ihn nur so lange hinhalten könnte, bis es zu regnen anfing. Dann würde Fräulein Trasch kommen, und sie würde schreien, so laut sie konnte...
„Der Stein!“ sagte Dick drohend. „Wo ist er?“
„Vielleicht sage ich es Ihnen“, meinte Trixie, „aber ich möchte zu gern wissen, woher Ihr Veilchenauge wirklich kommt. Sie haben versucht, Ihren Kollegen reinzulegen. Aber er ist zurückgekommen, hat Sie gesehen und Sie in der Nacht zusammengeschlagen, stimmt es?“
„Du weißt zuviel, Püppchen! Das ist gefährlich! Wenn ich hier abhaue, werde ich dich mitnehmen — auf eine schöne lange Reise! Wo ist der Stein?“
Trixie lächelte ihn freundlich an. „Sie und Ihr Kollege hatten am Dienstag abend eine Panne. Unten an der Straße. Sie sind die Nacht über in der Hütte geblieben. Dort kam es zu einem Streit. Sie haben miteinander gekämpft. Sie haben den anderen k.o . geschlagen, haben den Motor repariert und sind davongefahren.
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