Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
erwiderte der Kaufmann und tätschelte seiner Grauen den Hals. „Ihr seid ja ein gutes Stück von zu Hause weg.“
„Ach wirklich, sind wir das?“ fragte Trixie.
Er rückte seine Brille zurecht. „Habt euch wohl verirrt, was? Wenn ihr wollt, reite ich vor euch und zeige euch den Weg.“
„O nein, vielen Dank“, wehrte Trixie hastig ab. „Wir wollen noch gar nicht zurück.“
„Na dann eben nicht.“ Er nahm die Zügel wieder auf. „Aber ich warne euch, dieser Reitweg ist der reinste Irrgarten. Er geht immer im Kreis und kreuzt sich dann selbst wieder. Wenn ihr die Markierungen nicht kennt, könnt ihr stundenlang hier herumirren.“ Er winkte noch einmal mit seiner Peitsche zurück. „Vielleicht begegnen wir uns heute noch mal!“
„Hoffentlich nicht“, stieß Trixie halblaut hervor, als er zwischen den Bäumen verschwand. Auf einen Käuzchenruf hin kam Uli durch den Bach zurückgeritten.
„Es war Herr Kramer“, berichtete Trixie. „Wir müssen uns vor ihm in acht nehmen. Er kennt im weiten Umkreis alle Leute. Dem entgeht nichts. Er ist eine wandelnde Klatschzeitung.“
„In welche Richtung ist er denn geritten?“ wollte Uli wissen.
„In diese, aus der wir gekommen sind.“
„Dann biegen wir jetzt lieber hier ab“, meinte Uli. „Ich möchte nichts riskieren. Früher oder später kommt Hansen bestimmt, um hier herumzuschnüffeln; und da wäre es mir lieber, wenn mich Herr Kramer nicht beschreiben kann.“ Er trieb Jupiter zum Traben an. „Das ist das Dumme, wenn man rote Haare hat. Die fallen jedem auf.“
Ungefähr zwanzig Minuten lang ritten sie hintereinander her, ehe sie wieder zu einer Abzweigung kamen. „Ich weiß die Richtung nicht“, meinte Uli kopfschüttelnd. „Du, Trixie?“ Auch Trixie schüttelte den Kopf. „Ich kenne mich schon seit Stunden nicht mehr aus. In dieser Richtung bin ich noch nie so weit gewesen.“
Uli runzelte die Stirn. „Das ist ja wirklich der reinste Irrgarten. Der Weg geht andauernd im Kreis. Seit wir vorhin rechts abgebogen sind, sind wir noch kein Stück weitergekommen.“
„Hier ist der Bach wieder!“ rief Brigitte, die vorausritt. „Wenn wir ihm folgen, kommen wir vielleicht wieder dahin, wo wir gegessen haben.“ Sie wandte sich im Sattel nach den anderen um. „Die Gegend kommt mir irgendwie bek...“ In diesem Augenblick rutschte Fortuna mit einem Huf in ein Loch und stolperte. Noch ehe sich Brigitte wieder umdrehen und die Zügel aufnehmen konnte, fiel das Pferd so hart auf die Knie, daß Brigitte über seinen Kopf rutschte. Fortuna rappelte sich sofort wieder hoch. Als sie merkte, daß sie reiterlos war, trabte sie eilig davon. Uli auf Jupiter nahm sofort die Verfolgung auf. Trixie rutschte von Ladys Rücken herunter und eilte zu Brigitte, um ihr zu helfen.
„Mir fehlt nichts“, beruhigte Brigitte sie. „Wie dumm von mir, die Zügel so hängen zu lassen. Wenn ich die Zügel nicht so locker gelassen hätte, hätte ich Fortuna noch rechtzeitig hochreißen können.“
„Es tut bestimmt wahnsinnig weh“, widersprach Trixie. „Setz du dich auf Lady. Du solltest ohne Bandage nicht so weit laufen. Gleich wenn wir nach Hause kommen, kann dir Paps den Fuß bandagieren.“
„Da kommt jemand“, rief Brigitte, als sie vor sich Hufgetrappel hörte. „Ich hätte nicht einmal mehr was dagegen, wenn es Herr Kramer wäre. Ich möchte nämlich gar nicht gerne hier im Wald übernachten.“
Dann sahen sie, daß es Uli auf Jupiter war, der Fortuna nebenherführte. „Ich mußte einen großen Bogen reiten, um ihr den Weg abzuschneiden“, berichtete er. „Darum hat es so lange gedauert. Natürlich habe ich sie erst ganz knapp vor der Straße erwischt“, schloß er. „Dafür hat mir Fortuna dann den Rückweg gezeigt.“
Plötzlich rief Trixie: „Schnell weg, Uli, es kommt jemand!“ Doch es war schon zu spät. Uli konnte sich nicht mehr verstecken. Auf einem Nebenweg tauchte Herr Kramer auf.
„Treffen wir uns also doch noch mal“, rief er und starrte Uli neugierig an. „Ist das aber ein prachtvolles Pferd. Wenn ich mich nicht irre, habe ich Freitag früh Ihren Vater darauf reiten sehen, Fräulein Brigitte!“
Ulis Wangen und Ohren liefen dunkelrot an. Trixie wußte, wie widerlich es ihm war, eine Lüge erfinden zu müssen.
Doch Brigitte kam ihm rechtzeitig zu Hilfe. „Ja, Herr Kramer, Papa ist Freitag auf Jupiter ausgeritten. Er ist Samstag abend weggereist. Mama verträgt die Hitze hier nämlich nicht, wissen Sie.“
„Das kann ich
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