Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
’ mir gleich“, entgegnete Bobby unbeeindruckt. „Ich komm mit!“
Trixie warf schnell ein: „Denk bloß an den Weihnachtsmann. Wenn du mit uns kommst, ist keiner mehr zu Hause, der die Strümpfe in den Kamin hängt.“
Unverzüglich hellte sich Bobbys Gesicht auf. „Ich hänge alle Strümpfe auf“, versicherte er und nahm seine dicken Finger zum Zählen zu Hilfe. „Einen, zwei, drei, vier…“
Plötzlich fühlte Trixie, wie sie schon im voraus ein Gefühl des Heimwehs überfiel. Weihnachten in einem fremden Land — sie konnte sich das Fest plötzlich nicht mehr ohne ihre Eltern und all die lieben Gewohnheiten vorstellen. Ohne Bobby, der mit großen, glänzenden Augen und glühenden Backen in seinen Geschenken wühlte, heiser vom Singen und Schreien!
„Ich weiß nicht so recht, ob ich überhaupt nach Arizona will“, murmelte sie vor sich hin, doch niemand hörte ihr zu, denn in diesem Augenblick ertönte von der Talstraße her lautes Hupen.
Es war Tom Delanoy , der Chauffeur der Familie Will er. Er sollte die „Rotkehlchen“ und Herrn Link zum Flughafen fahren. Als die ganze Gesellschaft auf dem Rollfeld ankam, wurde es langsam hell. Eilig stiegen sie aus dem Bus und kletterten ins wartende Flugzeug.
Eine hübsche, schwarzhaarige Stewardeß wies ihnen die Plätze an. „Ihr habt die Auswahl“, sagte sie freundlich. „Wegen des schlechten Wetters gestern wurden viele Buchungen rückgängig gemacht.“
Brigitte, Trixie und Dinah setzten sich auf die rechte Seite des Ganges, während Herr Link und die Jungen links Platz nahmen. Plötzlich merkte Trixie, daß sie weiche Knie hatte. Immerhin war sie noch nie zuvor geflogen. Was passierte, wenn ihr schlecht würde? Du liebe Zeit — dann konnte sie sich auf eine Menge saftiger Hänseleien von Martin gefaßt machen!
Die Stewardeß schloß die Flugzeugtür, und sofort leuchtete vorn eine Tafel auf: NO SMOKING. FASTEN YOUR SEAT BELT.
Trixie beobachtete, wie Brigitte ihren Sicherheitsgurt zuschnappen ließ, und machte es ihr nach. Dann rollte das Flugzeug über das Feld und hob sich schließlich sanft in die Luft. Trixie schloß die Augen und hielt den Atem an, ehe sie es wagte, aus dem Fenster zu sehen. Die Lichter der Stadt waren bereits weit unter ihnen.
Doch sie fühlte überhaupt keine Übelkeit — dafür war sie ein wenig enttäuscht, weil der Start so harmlos verlaufen war. Sie hatte nicht einmal eine Gänsehaut gehabt. Und nun flogen sie so ruhig und gleichmäßig, daß es Trixie vorkam, als bewegte sich das Flugzeug überhaupt nicht.
Dinah beugte sich vor und lächelte ihr zu. „Gar nicht aufregend, was meinst du?“
Trixie schüttelte den Kopf. Sie flogen nun über den Wolken, und sie murmelte: „Direkt langweilig ist das!“
Die Stewardeß kam zu ihnen und stellte sich vor. „Ich bin eine reinrassige Indianerin“, erzählte sie, „aber mein amerikanischer Name ist Barbara Slater . Ich bin in eine amerikanische Schule gegangen.“ Sie setzte sich auf den leeren Platz neben Dinah. „Mein indianischer Name ist viel zu lang. Den könnt ihr euch unmöglich merken. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich Barbara nennt.“
Dinah sah sie begeistert an. „Diese blaue Uniform steht Ihnen großartig“, sagte sie. „Wenn ich mit der Schule fertig bin, möchte ich auch gern Stewardeß werden. Ich heiße Dinah Link, und neben mir sitzen meine Freundinnen Trixie Belden und Brigitte Willer . Dort drüben ist mein Vater zusammen mit Brigittes Stiefbruder Uli und Trixies Brüder Klaus und Martin.“
„Wir wollen unsere Weihnachtsferien auf einer Farm in Tucson verbringen“, fügte Brigitte hinzu. „Wir sind eingeladen worden.“
„Die Jungen wissen schon ziemlich viel über Arizona — aus Büchern natürlich aber von uns drei hat nur Brigitte eine Ahnung, wie es dort aussieht“, sagte Trixie. „Könnten Sie uns nicht noch ein bißchen über das Land und die Leute erzählen?“
Die Stewardeß nickte. „Gern, aber wo soll ich anfangen? Habt ihr schon gewußt, daß man glaubt, der Name Arizona käme von dem aztekischen Wort arizuma , was soviel bedeutet wie ,reich an Silber’? Arizona gehörte ja lange Zeit zu Neu-Mexiko.“
Trixie erwiderte eifrig. „Ja, und ich habe gelesen, daß Tucson am Ende des Mexikanischen Krieges, so um 1850 herum, noch immer zu Mexiko gehörte. Aber es war doch damals eigentlich noch keine Stadt, sondern eher eine Ansammlung von Lehmhütten, stimmt’s ?“
„Ja“, entgegnete Barbara. „Trotzdem war es
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