Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
wenigstens nicht das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.“
„Zurück in den Dschungel“, mahnte Klaus. „Ehe wir den nicht gerodet haben, können wir uns nicht mit dem Brief befassen.“
Als sie am Seeschlößchen vorbeifuhren, sagte Trixie: „Wollen wir nicht eben schnell versuchen rauszukriegen, welches Gebäude zwischen uns und dem Goldregen liegt?“
„Okay“, stimmte Peter zu und fuhr die Einfahrt hinauf, „aber das ist bestimmt leichter gesagt als getan. Du darfst nicht vergessen, daß die Bäume inzwischen ein ganzes Stück höher und dichter geworden sind, seit dieser Brief geschrieben wurde.“
„Was stand darin über den Baum?“ fragte Martin.
„Ich glaube, da hieß es, daß auf halbem Wege von dem Baum bis zu dem Platz, wo sie immer saßen, die Karte versteckt ist“, erwiderte Trixie.
„Wie um alles in der Welt willst du denn wissen, wo sie gesessen haben, nachdem sich praktisch auf jeder Seite des Hauses eine Veranda befindet?“ erkundigte sich Brigitte zweifelnd.
„Die Logik sagt mir, daß sie nicht auf der Westseite gesessen haben können, weil man von dort aus Peters Grundstück überhaupt nicht sehen kann“, erklärte Trixie und begann, ums Haus herumzugehen. „Vielleicht können wir ja von der anderen Seite aus etwas sehen.“
Als sie zu der Veranda an der Ostseite des Hauses kamen, kletterte Uli aufs Geländer, um eine bessere Aussicht zu haben. „Von hier aus sieht man nur den Schornstein des Geräteschuppens durch die Bäume, den Goldregen selbst nicht“, verkündete er.
„Die Richtung muß stimmen, aber sicher können wir erst sein, wenn wir den Dschungel noch ein gutes Stück gelichtet haben“, meinte Trixie.
„Dann mal ran an den Speck“, schlug Dinah vor. Und mit neuem Schwung machten sie sich wieder an die Arbeit.
Am Spätnachmittag hatten sie sich bis zu dem kleinen Pavillon herangearbeitet und beschlossen, am nächsten Tag weiterzumachen. „Das haben wir in einem halben Tag geschafft“, sagte Peter, als sie zum Haus zurückgingen. „Was haltet ihr davon, wenn wir morgen vormittag blaumachen und uns im Geräteschuppen umsehen? Ich möchte wetten, daß die Karte dort versteckt ist.“
„Bin ganz dafür. Dann kriegen meine gepeinigten Muskeln wenigstens eine Erholungspause“, stöhnte Klaus mit leidendem Gesicht. „Ich hab gar nicht gewußt, wo man überall Muskeln hat.“
„Von den Mädchen höre ich keinen einzigen Klagelaut. Was ist los mit dir? Wirst du etwa alt?“ spottete Uli.
„Martin und ich hatten die schwierigste Arbeit, schließlich haben wir die ganzen alten Weinranken runtergerissen. Du und Peter, ihr habt sie ja nur abgeschnitten“, fuhr Klaus ihn an.
„Jetzt hört aber auf“, sagte Brigitte energisch. „Wir sind alle kaputt, und wenn wir uns nicht zusammennehmen, springen wir uns noch gegenseitig ins Gesicht. Was wir jetzt brauchen, ist eine heiße Dusche und ordentlich was zu essen, dann geht es uns wieder gut — und dir auch, Klaus.“
„Ach, Brigitte, du bist ein Schatz“, sagte Trixie und legte den Arm um ihre Freundin. „Du hast wirklich den Durchblick und immer eine Lösung parat, wenn wir sauer sind. Du hast ganz recht, wenn wir erst mal etwas im Magen haben, sieht alles wieder anders aus. Also, bis morgen dann, Peter.“
Der Geräteschuppen war ursprünglich ein Kochhaus gewesen, in dem alle Mahlzeiten zubereitet wurden, um das Haupthaus im Sommer möglichst kühl zu halten. Seit dem Einzug der Balls diente der Schuppen zur Aufbewahrung von Geräten, Fliegenfenstern und verschiedenen anderen Dingen. Im oberen Raum war sogar so viel Platz, daß Peter dort seine Segel zum Trocknen aufhängen und im Winter aufbewahren konnte.
Als Peter die Rotkehlchen am nächsten Morgen durch das kleine Steinhaus führte, fiel ihm auf, daß die Säcke mit den Segeln nicht mehr an der Wand hingen, sondern unordentlich in einer Ecke lagen. „Ich bin hundertprozentig sicher, daß ich sie im letzten Herbst aufgehängt habe. Mein Vater hat mir ja noch dabei geholfen. Wer zum Teufel kann sie heruntergenommen haben, und warum?“ überlegte er mit gerunzelter Stirn.
Trixie, die sich inzwischen in dem Raum umgesehen hatte, fragte ganz unvermittelt: „He, Peter. Ich habe dich noch nie rauchen sehen. Aber vielleicht raucht ja dein Vater?“
„Nein, mein Vater raucht nicht, und mich kannst du mit Zigaretten jagen“, erwiderte Peter. „Weshalb fragst du?“
„Wirklich eine komische Frage“, fand auch Uli. „Was hat Rauchen denn mit
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