Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
zeigen.
Geweckt wurden sie am nächsten Tag von Peter, der anrief und fragte, ob sie nicht Lust hätten, an diesem herrlichen Morgen schwimmen zu gehen und hinterher bei ihm zu Hause zu frühstücken. Brigitte, die ans Telefon geeilt war, flötete gerade mit zuckersüßer Stimme, daß sie sich nichts Schöneres vorstellen könnten, als Klaus ihr den Hörer abnahm und fragte, ob die Einladung nur für die Mädchen gelte.
„Ihr kommt natürlich auch mit!“ rief Peter munter. „Hältst du mich für verrückt? Wenn Alex oder die anderen Jungs mich allein mit drei Mädchen im Wasser sehen, kriege ich das noch bis an mein Lebensende zu hören. Also, in zehn Minuten an der Pforte“, schloß er und hängte ein.
Rasch schlüpften sie in ihre Badeanzüge, nahmen Handtücher und Kleidung zum Wechseln mit und gingen los. Unterwegs warf Uli einen prüfenden Blick auf Trixie und erkundigte sich dann: „Hast du einen neuen Badeanzug? Schöne Farbe.“ Ohne die Antwort abzuwarten, stürmte er nach vorn, um sich Klaus und Martin anzuschließen.
„Heiliger Strohsack!“ flüsterte Trixie Brigitte und Dinah zu. „Er hat sogar bemerkt, was für eine Farbe er hat.“
Peter wartete bereits auf sie, und gemeinsam überquerten sie die Küstenstraße und gingen an den Strand, der sich vor dem Seeschlößchen und dem Grundstück der Familie Ball erstreckte. Nach dem Regen und Sturm der letzten beiden Tage genossen sie den Sonnenschein und stürzten sich juchzend und schreiend in das kalte, klare Wasser. Außer Peter war bisher keiner von ihnen in Salzwasser geschwommen, und überrascht stellten sie fest, wie gut es sie trug und wie hungrig es machte.
So sprachen sie dem reichlichen Frühstück, das Peters Mutter auf der Terrasse für sie hergerichtet hatte, mit großem Appetit zu. Erst nachdem alle so satt waren, daß sie keinen Bissen mehr herunterbringen konnten, zog Trixie den Umschlag mit dem geheimnisvollen Brief aus ihrer Hosentasche.
„Wir haben noch ein Problem, Peter“, sagte sie. „Du hast uns geholfen, mit dem Baum fertig zu werden, vielleicht kannst du uns auch dabei helfen, ein Rätsel zu lösen.“
Sie reichte ihm den Brief, und Uli berichtete, wie sie den Brief zufällig in einem alten Buch gefunden hatten.
„Im Grunde wissen wir gar nicht, ob wir den Brief überhaupt lesen durften oder inwieweit wir etwas unternehmen können“, erklärte Dinah, „und da wir uns auf der Insel nicht auskennen, hätten wir gern deinen Rat.“
Peter pfiff leise durch die Zähne, als er den Brief las. „Wer hätte das gedacht, auf unserer ruhigen, kleinen Insel gibt es ein Geheimnis!“
„Trixie würde sogar ein Geheimnis entdecken, wenn es sie an den Nordpol verschlagen würde“, bemerkte Martin mit einem Grinsen.
„Hältst du den Brief für echt? Ich meine, glaubst du, daß Herr B. und Ed wirkliche Personen sind?“ fragte Trixie, ohne auf die kleine Stichelei ihres Bruders einzugehen.
„Genau weiß ich das natürlich nicht“, entgegnete Peter. „Aber warum sollte jemand einen Brief in ein Buch legen, wenn er sich nur einen Spaß machen wollte?“
„Hast du eine Ahnung, wer Herr B. sein könnte?“ fragte Klaus.
Peter überlegte eine Weile. Plötzlich schnipste er mit den Fingern und rief: „Klar wie Kloßbrühe. Daß ich da nicht sofort draufgekommen bin! Das Seeschlößchen wird manchmal auch die Beckersche Villa genannt, weil Herr Becker hier viele Jahre gewohnt hat. Das könnte das B bedeuten.“
„Mensch, jetzt fällt es mir wieder ein“, sagte Martin. „Der Mann auf der Fähre sagte etwas über die Beckers, als wir nach dem Weg fragten. Ich wette, du hast recht, Peter.“
„Könnte sein“, erwiderte Peter, „aber damit wissen wir noch nicht, wer ,Ed’ ist. Vielleicht sollten wir uns einmal mit Adam Weiß unterhalten, unserem Wachtmeister hier auf der Insel. Möglicherweise kann er uns einen Tip geben. Er ist ein guter Freund von mir, und wir können uns darauf verlassen, daß er nicht quatscht.“
Martin wandte sich seiner Schwester zu und sagte: „Ist dir eigentlich schon mal der Gedanke gekommen, daß es vielleicht gar kein Geheimnis gibt und daß die dreitausend Mark längst gefunden und Eds Jungen übergeben worden sind?“
„Das glaube ich nie und nimmer!“ rief Trixie, entsetzt, daß ihr vielleicht ein neuer Fall durch die Lappen gehen könne. „Ich sterbe, wenn da nichts dran ist!“
„Da haben wir’s mal wieder“, bemerkte Uli mit gutmütigem Spott. „Die Ko-Präsidentin
Weitere Kostenlose Bücher