Trolljagd
Mona griff nach hinten, um mit ihren Klauen zuzuschlagen, aber ihr Arm wurde von einem anderen Troll fixiert. Sie konnte sich kaum noch wehren, als die Trolle sie festhielten, um ihr den Kopf abzuschlagen. Doch bevor der entscheidende Hieb erfolgte, hörte sie eine laute Stimme aus den hinteren Reihen der herumtobenden Trolle.
»Sie gehört mir!« Aus der Menge trat die Valkrin heraus, die Flag in die Eisernen Berge begleitet hatte. Auf ihrer gepanzerten Schulter trug sie ein Langschwert. Die Valkrin blickte auf die hilflose De Mona hinunter und schüttelte den Kopf. »Du musst eine Närrin sein, dich hierherzuwagen, Kleine«, sagte die Valkrin sanft.
»Keine größere Närrin als du, die sich mit Titus verbündet hat. Ich schäme mich dafür, eines von euch Monstern zu sein.« De Mona spuckte auf ihre goldene Maske.
Etwas wie Schmerz zuckte durch die Augen der Valkrin hinter der Maske. »Ich bedaure vieles, aber nicht, dass ich heute Nacht hier bin. Stirb!« Die Valkrin hob das Schwert und schlug zu.
Gabriel fand sich in einer kleinen Höhle oberhalb der Kanalisation wieder. Bis auf das bisschen Mondlicht, das durch die Öffnung hereinschien, war sie fast vollkommen dunkel. Er schaute nach links und sah den blutigen Dreizack auf dem Boden, aber von dem Troll, der an seinem Ende aufgespießt gewesen war, gab es weit und breit keine Spur. Er fragte sich, wo die Kreatur geblieben sein könnte, aber darüber musste er nicht lange nachdenken, denn von hinten legte sich in diesem Moment ein gewaltiger Unterarm um seinen Hals und drückte ihm die Luft ab.
»Widerlicher Menschen-Abschaum. Ich werde dir den Kopf abreißen und dir mit dieser schicken Gabel dein Hirn herausschneiden und es verspeisen«, fauchte der Troll Gabriels ins Ohr. Sein fauler Atem war entsetzlich.
Gabriel versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber selbst mit seiner von der Macht vergrößerten Kraft konnte er den Troll nicht überwältigen.
Ruf es! , hörte er den Bischof in seinem Kopf flüstern.
Gabriel versuchte mit aller Kraft, den Dreizack zu beschwören, aber in seiner Panik konnte er sich nur schwer konzentrieren. »Ich kann nicht«, krächzte er.
Du musst – oder du stirbst!, warnte ihn der Bischof.
Gabriel versuchte es erneut. Dieses Mal fing der Dreizack, der nur ein paar Meter entfernt von ihm lag, an zu rumpeln, aber er kam nicht. Gabriels Kehle zog sich zusammen, und Punkte tanzten vor seinen Augen. Er dachte, dass dies seine letzten Atemzüge sein würden.
Aber plötzlich löste der Troll seinen Griff und jaulte vor Schmerz. Gabriel fiel auf die Knie und atmete die kostbare Luft ein. Als er aufblickte, sah er Gilchrest, der seine Beine um die Schultern des Trolls geschlungen hatte und in sein Ohr biss. Gilchrests tapfere Aktion war zwar eindrucksvoll, aber auch ein wenig dumm, da der Troll fast dreimal so groß war wie er selbst. Der Troll griff nach oben und zog Gilchrest von seinen Schultern.
»Ach, wenn das nicht der meistgehasste Sohn der königlichen Familie ist?«, spottete der Troll. »Normalerweise würde Orden jedem, der Hand an dich legt, den Kopf abreißen, du Ratte, aber da du dich mit unseren Feinden zusammengetan hast, bin ich sicher, dass er es verstehen wird.« Er öffnete sein Maul, um Gilchrest zu verschlingen. Als er gerade zubeißen wollte, flog Cristobels Axt durch die Luft und hinterließ eine klaffende Wunde im Gesicht des Trolls.
»Versuch’s mal mit mir, du Monster!«, forderte Cristobel ihn heraus.
Der Troll wollte sich auf Cristobel stürzen, aber der war zu schnell für den ungeschlachten Kerl. Er schaffte es, ihm den Hinterkopf zu spalten und anschließend in die Wade zu hacken. Der Troll sank auf die Knie und verzog dabei sein Gesicht zu einer Fratze. Cristobel, der sich seiner Sache zu sicher war, holte aus, um ihn zu töten, aber der Troll hatte diesen Zug erwartet. Er schlug Cristobel die Axt aus der Hand, packte ihn an der Kehle und schüttelte ihn heftig hin und her. Er war gerade im Begriff, Cristobel das Genick zu brechen, als er Gabriel rufen hörte:
»Troll, du wolltest doch meinen Dreizack haben. Also gut, ich gebe ihn dir!« Er warf den Dreizack wie einen Speer auf das Monster. Der Nimrod bohrte sich in den Rücken des Trolls, und der ließ Cristobel fallen. Gabriel hob seine Hände und beschwor die Kraft des Nimrods herauf. Diesmal wurde er mit einer Reaktion belohnt. Lichtblitze schossen aus dem Dreizack, fegten über den Körper des Trolls und verbrannten seine Haut und
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