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Trommeln der Lust

Trommeln der Lust

Titel: Trommeln der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Rubin
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verstaute. Wie bedrückt er aussah!
    Mein Wildhüter tat mir unendlich leid, weil er so dermaßen unter Stress stand. Und ich selbst tat mir ebenfalls leid, weil ich ihn so gerne getröstet und etwas abgelenkt hätte, aber selbst auf dem Sitz neben ihm nichts unternehmen konnte.
    Es war später Vormittag, als wir aufbrachen. Geplant war, den Nachmittag über in nordöstlicher Richtung die Savanne zu durchqueren, wobei wir auch Teile des riesigen Krüger-Nationalparks erkunden wollten.
    Gegen Abend, zum Einbruch der Dämmerung, sollten wir laut Zeitplan wieder in der näheren Umgebung des Camps eintreffen. Dann würde da draußen irgendwo das angekündigte Lagerfeuer entfacht werden. Diesmal in der freien Wildnis, außerhalb des umzäunten Reservats. Sinn und Zweck war es, uns Touristen wenigstens einmal die Möglichkeit zu geben, wilde Tiere auf nächtlicher Pirsch zu beobachten. In der afrikanischen Savanne wurde es nämlich erst in der Nacht so richtig lebendig.
    Wortlos kletterte ich auf den Beifahrersitz und legte den Gurt an. Damian hatte uns alle dazu ermahnt. Denn in dem offenen Gefährt gab es keinerlei schützende Seitenwände, nicht einmal ein Dach. Wir sollten so direkt wie möglich auf Tuchfühlung mit der Natur gehen und alles ungestört beobachten und fotografieren können, was sich in der Savanne so abspielte. Eine echte Safari eben.
    Und ich saß nun tatsächlich – wie noch gestern lediglich erträumt – vorne direkt neben Damian im Landrover.
    So weit war die Sache also durchaus für mich in Ordnung. Lediglich die schnatternde und streitende Herde hinter uns im Wagen erwies sich als nicht unbeträchtlicher Störfaktor. Meine Freunde waren heute ziemlich aufgekratzt.
    Â»Meister! Gibt es heute vielleicht unterwegs auch mal eine Gelegenheit zum Fahrerwechsel?«
    Das war wieder mal Axel.
    Er saß mit Sole, die sehr bedrückt wirkte, direkt hinter uns. Ausgerechnet. Aber doch besser, als wenn es Tom und Shirley gewesen wären. Shirley wollte ich am liebsten überhaupt nicht in der Nähe des Wildhüters sehen.
    Damian drehte sich nicht um, sondern fuhr erst mal los.
    Und Axel legte nach. »Die vielen Stunden hinterm Steuer heute solltest du nicht unterschätzen. Das ist nicht ohne. Bei uns in Deutschland wäre das gar nicht erlaubt. Da sind regelmäßige Ruhepausen vorgeschrieben, in der Personenbeförderung sowieso.«
    Axel lief allmählich zur Hochform auf.
    Damian warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. »Nur keine Sorge. Wir haben Lunchpakete und Kühlboxen mit Getränken an Bord und werden genug Ruhepausen einlegen. Wir im Camp gehen keine unnötigen Risiken ein. Das solltet ihr aus der Broschüre wissen, die ihr zur Begrüßung bekommen habt. Im Übrigen geschieht die Teilnahme an unseren Safari-Ausflügen ausdrücklich auf eigene Gefahr. Ihr habt alle bei der Ankunft ein Papier hierzu unterschrieben. Schon vergessen? Noch kann ich aber gerne wieder anhalten, falls jemand lieber hierbleiben möchte?«
    Axel räusperte sich. »Alles klar. Dann weiß ich ja Bescheid.«
    Viele Stunden lang ging es durch die afrikanische Savanne. Es war staubig und warm. Die Sonne brannte, aber durch den Fahrtwind merkten wir das nicht so.
    Damian fuhr um einiges sanfter und ausgeglichener als Joey am Tag zuvor. Dennoch wurden wir auch heute wieder so manches Mal heftig durchgeschüttelt. Aber das gehörte nun einmal dazu, niemand beschwerte sich, nicht einmal mehr Axel. Immerhin gab es viel zu viel zu sehen, und man vergaß darüber automatisch alles andere. Die Ehrfurcht vor der wunderbaren Landschaft ließ uns alle verstummen.
    Selbst ich konnte auf einmal alles hinter mir lassen, Claus, Zukhara und ihr ungeborenes Kind, Zaira und ihre Jungen, Shirley und Tom. Vor allem Shirley, was für eine Wohltat.
    Dieser selbstvergessene Zustand kam dem Paradies in meiner Vorstellung schon deutlich näher. Ich genoss es, die afrikanische Wildnis so pur zu erleben, denn heute konnte ich mich selbst endlich wieder spüren. Die Welt um mich herum wirkte auf mich dadurch nicht mehr wie eine Kulisse, sondern war faszinierende Realität. Ich war mittendrin im Geschehen und an Damians Seite fühlte ich mich lebendig und hellwach zugleich.
    Wir sahen eine Herde Nashörner an einem großen Wasserloch. Büffel rannten bei unserem Anblick los und wirbelten eine Staubwolke

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