Trommeln der Lust
auf. Hyänen verdrückten sich in die Büsche. Antilopen und Gnus jagten vor unserem Jeep her und schlugen dabei Haken.
SchlieÃlich kamen wir an einer Herde Elefanten vorbei. Die Dickhäuter reckten die Rüssel, als wollten sie uns zuwinken. Auch Löwen bekamen wir zu Gesicht. Die majestätischen Tiere wirkten in der Hitze des Tages allerdings schläfrig. Träge kauerten oder lagen sie im Steppengras und würdigten uns kaum eines Blickes.
Sogar Adler kreisten hoch über unseren Köpfen, während wir dichtes Grasland befuhren, auf dem auch Büsche und Bäume wuchsen. Eine Zeitlang wurde die Landschaft schlieÃlich ziemlich hügelig. Hier herrschte Granitboden vor, wie Damian uns zwischendurch erklärte.
Später kamen wir in ein ausgedehntes Savannengebiet, wo die Erde rot leuchtete. Vor allem, als die Sonne am späten Nachmittag dann tiefer stand und alles um uns in goldenes Licht tauchte.
Wir legten nochmals eine Rast ein. Alle wollten fotografieren, diese wunderbare Stimmung und das Licht einfangen, etwas trinken und sich die Beine vertreten.
Und dann trat Axel mal wieder in Aktion ⦠GroÃspurig baute er sich vor Damian auf, als der gerade zurück auf den Fahrersitz klettern wollte.
»Ich bin der Meinung, dass wir mal einen kleinen Fahrerwechsel vornehmen sollten. Ich bin in jeder Hinsicht fit und nüchtern. Mir gehört eine Fahrschule in München. Und wenn sich einer mit Autofahren und Motoren auskennt, dann bin ich das! Oder geht es darum, dass ihr beiden Hübschen vorne besser und ungestörter schäkern könnt? Also Sole und ich, wir würden auch gerne mal auf den Logenplätzen sitzen, was, Schatz?«
Sole verdrehte genervt die Augen und tippte sich vielsagend an die Stirn. Damian zuckte nach Axels unverschämter Anspielung kurz zusammen, was mich wiederum stärker beschäftigte als die ÃuÃerung selbst.
Aber dann warf Damian Axel tatsächlich den Autoschlüssel zu. Der fing ihn grinsend auf und hievte sich triumphierend hinters Steuer. Sole kletterte mit finsterem Gesichtsausdruck neben ihn auf den Beifahrersitz. Sie warf mir einen entschuldigenden Blick zu und verdrehte erneut die Augen.
Damian erklärte Axel auf einer Landkarte den einzuschlagenden Rückweg. Wir fuhren auf einer völlig anderen Route in Richtung Camp zurück. Diese Strecke sollte deutlich kürzer sein, die Pisten breiter und besser gepflegt und damit schneller zu befahren.
Der Höhepunkt des Ausflugs â eine Nacht im Busch am Lagerfeuer â stand uns ja immerhin noch bevor.
Ehe Axel den Gang einlegte und losfuhr, drapierte er einen Arm um Soles Schultern. Sole drehte den Kopf weg und starrte in die Landschaft.
Damian und ich saÃen nun dicht nebeneinander auf den Plätzen, auf denen sich vorher noch Axel und Sole stundenlang angeschwiegen hatten. Auch wir beide sprachen kein Wort. Aber wir spürten uns und fühlten, wie unsere Körper miteinander kommunizierten. Und ich stellte schmunzelnd fest, dass Axel mir ungewollt einen Gefallen erwiesen hatte. Hier hinten kam ich dem Wildhüter viel näher, weil uns kein lästiger Schaltknüppelkasten trennte.
Mein ganzer Körper reagierte umgehend auf Damians Nähe und sehnte sich nach ihm. Erlösung war jedoch nicht in Sicht. Obwohl ich mich jetzt so gerne in die Arme des Wildhüters geworfen hätte, musste ich mich doch beherrschen, wenigstens nach auÃen hin.
Natürlich gelang es auch Axel nicht, die Savanne ohne Holpern zu befahren. Wir wurden tüchtig durchgerüttelt, alles wie gehabt. Ich genoss es jedes Mal, wenn ich dabei trotz Sicherheitsgurt gegen Damians Brust geworfen wurde. Vor allem, wenn er mich dann kurz festhielt â und ein, zwei Sekunden länger als nötig noch dazu.
Mein Herz klopfte, kleine SchweiÃtropfen perlten mir über Rücken und Brust. Meine Jeans waren längst feucht zwischen den Beinen und scheuerten ⦠Und wir, der Wildhüter und ich, wir rochen uns und stellten fest, dass wir uns riechen konnten. Tatsächlich riechen, auch noch nach vielen schweiÃtreibenden Autostunden in der afrikanischen Savanne. Ich war ganz sicher, dass es Damian genauso ging. Ich erriet es aus seinem plötzlich verschmitzten Lächeln. Und auch seine Körperhaltung sprach Bände. Ich fühlte Damians Herz klopfen, und das meine schmerzte wieder einmal unsäglich vor lauter Verlangen und ungestillter
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