Trommeln der Lust
ihr habt euch alle drei gut gehalten, trotz der verflossenen Millionen von Jahren.«
Shirley warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Du hast ja Humor, SüÃe! Das freut mich so für Damian. Eine humorlose Frau an seiner Seite wäre das Letzte, was wir uns für ihn wünschen. Stimmt doch, Tom, oder etwa nicht?«
Und der sympathische, nette Tom warf sich Shirley in diesem Augenblick fast zu FüÃen und beeilte sich, ihr in allen Punkten recht zu geben, während er sie mit glänzenden Augen ansah. Ohne zu lächeln, aber mit sichtlich erweiterten Pupillen. Tom wirkte echt schwer verliebt!
Unwillkürlich fragte ich mich, ob er schon früher so heià auf Shirley gewesen war ⦠Für mich sah es jedenfalls ganz danach aus.
Aber ob Tom Manns genug wäre, dieses Vollweib zu bändigen? Ich wünschte ihm jedenfalls von ganzem Herzen vollen Erfolg dabei. Und ich machte mir keinerlei Illusionen für den Fall, dass Tom versagen sollte. Shirley war so verdammt schön, sexy und clever â sie würde Damian zweifelsohne wieder ins Bett kriegen, wenn sie es wirklich darauf anlegte.
Um dieser Sache hier eine echte Chance zu geben, lieà ich Tom und Shirley, die schamlos miteinander flirteten, nun stehen.
Ich drückte fest beide Daumen â einen für Tom, einen für mich â und machte mich hastig davon. Immerhin wartete eine Mail darauf, endlich geschrieben zu werden. Es hatte keinen Sinn, eine weitere schlaflose Nacht mit Nachdenken über den passenden Text zu verbringen. Claus verdiente keinerlei Schonung mehr, weshalb also sollte ich meine Worte sorgfältig abwägen? Kurz und bündig würde ich meine Meinung darlegen und die Sache dann zügig zu Ende bringen. Im Moment war die Internetecke nicht besetzt. Und das kam mir durchaus entgegen.
Und hinterher wollte ich sofort in mein Zelt. Relativ zeitig schlafen zu gehen würde mir zumindest für morgen und den groÃen Safariausflug einen rosigen Teint bescheren. Nicht auszudenken, wenn ich jetzt auch noch einen Ausschlag bekäme vor lauter Frust über die makellose Porzellanhaut, die Shirley hatte.
Ich würde es Tom ja so sehr gönnen, wenn er heute Nacht noch bei ihr zum Zuge käme. Sie sollte ruhig ihren Spaà haben â wenn es nur in anderen Armen passierte als ausgerechnet in Damians.
Die Mail an Claus kostete mich eine halbe Stunde, bevor ich sie endgültig per Mausklick in den Ãther entlieÃ.
Endlich war die unselige Geschichte zwischen uns beendet, und ich fragte mich nun, warum es mich so viel Zeit und Energie gekostet hatte, mich von Claus zu lösen. Aber dann fiel mir Zukhara wieder ein, eine kluge, stolze Frau! Und sie war ebenfalls auf Claus abgefahren, jedenfalls lange und heftig genug, um jetzt sogar von ihm schwanger zu sein. Böse Jungs kamen eben immer wieder zum Zuge â¦
Ich fuhr den Computer herunter, stand auf und verlieà das Clubhaus durch einen Nebenausgang. Dann schlenderte ich durch den nördlichen Teil des Camps zurück. Das war die längste überhaupt mögliche Streckenführung bis hinüber zu meinem Zelt. Im Grunde genommen war ich nämlich nicht wirklich müde und hoffte deshalb, ein kleiner FuÃmarsch würde dem abhelfen. Obendrein verspürte ich nicht die geringste Lust, auch nur in die Nähe des Lagerfeuers zu geraten und von den anderen gesehen und zum Bleiben überredet zu werden. Ich wollte allein sein, zu viele Dinge waren in zu kurzer Zeit passiert und wollten erst mal verarbeitet werden.
Ich passierte das erste der Gästezelte, das etwas abseits von den übrigen stand, ähnlich wie meins. Obwohl ich keine Taschenlampe dabeihatte, konnte ich mich hier drauÃen gut orientieren, weil zwischen den Büschen und Sträuchern der Gartenanlage in regelmäÃigen Abständen kleine Lichtstrahler in den Boden eingelassen waren.
Drinnen in dem etwas abseits stehenden Zelt ging plötzlich Licht an. Es erhellte zwar nicht den äuÃeren Bereich um das Zelt herum, reichte jedoch aus, dass ich in diesem Moment drinnen zwei Schattengestalten ausmachen konnte.
Ein Mann und eine Frau.
Tom und Shirley â ich erkannte sie ohne jeden Zweifel an ihren Schatten, die dort drinnen herumtanzten. Die beiden waren sich offenbar vollkommen sicher, unbeobachtet und allein zu sein.
Vom weiter entfernten Grillplatz drangen Stimmen und Gelächter bis hierher, dazwischen laute, schnelle
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