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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schnellrestaurant?«
    »Wie du’s mir früher mal beigebracht hast.«
    »Ich habe dir nie etwas beigebracht.«
    »Doch, das hast du«, sagte Neagley. »Weißt du noch? Man muss wie sie denken, sie sein . Also habe ich mich in dich hineinversetzt. Du würdest dir ausrechnen, dass ich mich in Hollywood aufhalten würde. Du würdest gleich hier am Sunset anfangen. Aber nachdem es bei United auf dem Flug von Portland kein Essen gibt, habe ich mir überlegt, dass du hungrig ankommen und erst etwas essen wollen würdest. In der näheren Umgebung gibt’s einige Restaurants, aber dieses hier hat das größte Schild, und du bist kein Feinschmecker. Also habe ich beschlossen, mich hier mit dir zu treffen.«
    »Dich mit mir zu treffen? Ich dachte, ich sei dabei, dich aufzuspüren.«
    »Das hast du getan. Und ich habe dir dabei zugesehen.«
    »Bist du hier abgestiegen? In Hollywood?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Beverly Hills. Im Wilshire.«
    »Du bist also nur hergekommen, um mich aufzulesen?«
    »Ich bin seit zehn Minuten hier.«
    »Das Beverly Wilshire? Du hast dich verändert.«
    »Eigentlich nicht. Aber die Welt hat sich verändert. Billige Motels genügen mir nicht mehr. Heutzutage brauche ich E-Mail, das Internet und einen Kurierdienst wie FedEx. Geschäftszentren und Portiers.«
    »Dagegen komme ich mir altmodisch vor.«
    »Du besserst dich. Du benutzt jetzt Geldautomaten.«
    »Das war ein cleverer Schachzug. Die Nachricht per Kontoauszug.«
    »Du hast mich gut ausgebildet.«
    »Ich habe dir nie etwas beigebracht.«
    »Unsinn!«
    »Aber ein extravaganter Schachzug«, sagte Reacher. »Zehn Dollar und dreißig Cent hätten’s auch getan. Vielleicht sogar besser – wegen des Kommas zwischen zehn und dreißig.«
    Neagley sagte: »Ich dachte, du würdest vielleicht Geld für ein Flugticket brauchen.«
    Reacher schwieg.
    »Ich hatte bereits dein Bankkonto rausgekriegt«, sagte Neagley. »War keine große Mühe, sich dort einzuhacken und sich umzusehen. Du bist nicht reich.«
    »Ich will nicht reich sein.«
    »Das weiß ich. Aber ich wollte nicht, dass du auf meinen Zehn-dreißig auf eigene Kosten reagieren musst. Das wäre nicht fair gewesen.«
    Reacher zuckte mit den Schultern. Tatsächlich war er nicht reich. Tatsächlich war er fast arm. Seine Ersparnisse waren so weit abgeschmolzen, dass er sich Gedanken zu machen begann, wie er sie wieder aufstocken könnte. Vielleicht musste er sich auf ein paar Monate Gelegenheitsarbeit einstellen. Oder es gab anderweitig Geld zu verdienen. Eine Kellnerin brachte ihnen die Speisekarten. Ohne einen Blick hineinzuwerfen, bestellte Neagley einen Cheeseburger und ein Mineralwasser. Reacher entschloss sich ebenso schnell zu einem Thunfisch-Sandwich und heißem Kaffee. Die Bedienung nahm die Speisekarten wieder an sich und ging.
    Reacher fragte: »Willst du mir also erzählen, wofür dein Zehn-dreißig genau war?«
    Neagleys Antwort bestand daraus, dass sie sich bückte und aus ihrer auf dem Boden stehenden Umhängetasche ein schwarzes Ringbuch holte. Sie schob es ihm über den Tisch zu. Es enthielt die Fotokopie eines Autopsieberichts.
    »Calvin Franz ist tot«, sagte sie. »Ich glaube, dass ihn jemand aus einem Flugzeug geworfen hat.«

6
    Früher, das heißt in der Army, war Calvin Franz ein Militärpolizist, exakt so alt wie Reacher und in Reachers dreizehn Dienstjahren immer auf ziemlich ähnlichen Posten gewesen. Sie waren sich hier und dort begegnet, wie Offizierskameraden es manchmal taten, hatten in verschiedenen Weltgegenden für zwei, drei Tage Tuchfühlung gehabt, sich telefonisch konsultiert und waren sich begegnet, wenn ihre Ermittlungen sich überlagerten oder kollidierten. Dann hatten sie in Panama erstmals eng zusammengearbeitet. Diese Periode war kurz, aber sehr intensiv gewesen, und sie hatten im jeweils anderen Züge entdeckt, die beiden das Gefühl gaben, Brüder statt nur Kameraden zu sein. Als Reacher nach vorübergehender Degradierung den Auftrag erhalten hatte, eine Einheit für Sonderermittlungen aufzustellen, hatte Franz auf seiner persönlichen Wunschliste fast ganz oben gestanden. In den beiden folgenden Jahre hatten sie sehr erfolgreich zusammengearbeitet und waren beste Freunde geworden. Dann waren neue Befehle gekommen, wie es in der Army so oft der Fall ist, und ihre Einheit aus Sonderermittlern war aufgelöst worden. Reacher hatte Franz nie wiedergesehen.
    Bis zu diesem Augenblick auf einem in ein Ringbuch eingeheftetes Autopsiefoto, das aufgeschlagen

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