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Trucks. Erzählungen

Trucks. Erzählungen

Titel: Trucks. Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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fasziniert zurück... und dann erst bemerkte er, daß Vicky nicht mehr da war.
    »Wo ist sie?« fragte er. »Wohin habt ihr sie gebracht?«
    Einer der Jungen hob ein bluttriefendes Jagdmesser und machte eine bezeichnende Bewegung an der Kehle. Er grinste. Das war die einzige Antwort.
     
    Irgendwo weiter hinten sagte die leise Stimme eines älteren Jungen: »Schnappen wir ihn uns.«
    Die Jungen begannen, sich auf ihn zu zu bewegen. Burt wich zurück. Sie begannen, schneller zu gehen. Auch Burt steigerte sein Tempo. Das Gewehr, das gottverdammte Gewehr! Außer Reichweite. Ihre schwarzen Schatten malten sich auf dem grünen Kirchenrasen ab... und dann war er auf dem Bürgersteig. Er drehte sich um und rannte.
    »Tötet ihn!« brüllte jemand, und sie rannten hinter ihm her.
    Er lief, aber er entwickelte einen Plan. Er umging die Städtischen Gebäude - hier war keine Hilfe zu erwarten, sie würden ihn wie eine Ratte ausräuchern - und rannte die Hauptstraße hinauf, die sich öffnete und zwei Blocks weiter wieder zur Landstraße wurde. Er und Vicky wären jetzt auf dieser Straße, wenn er nur auf sie gehört hätte.
    Seine Sandalen klapperten auf dem Bürgerstieg. Vor sich erkannte er ein paar Geschäfte, einschließlich der Gatlin Eisdiele und - natürlich - das Bijou-Kino. Verdreckte Buchstaben kündigten an: JETZT VORBESTELLEN LETZTE WOCHE ELI A TH TAYLOR A S
    KLEOP RA. An der nächsten Kreuzung befand sich eine Tankstelle, die die Stadt begrenzte. Und dahinter war der Mais, wucherte auf beiden Straßenseiten. Ein grünes Maismeer.
    Burt rannte. Bereits jetzt war er außer Atem, und die Messerwunde in seinem Oberarm begann zu schmerzen. Er ließ eine Blutspur hinter sich. Während er rannte, riß er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und drückte es in das Hemd hinein.
    Er rannte. Seine Sandalen dröhnten auf dem rissigen Beton des Bürgersteiges, sein Atem rasselte, und die Hitze machte ihm immer mehr zu schaffen. Sein Arm begann heftig zu pochen. Mit irgendeinem verbissenen Teil seines Verstandes fragte er sich, ob er den ganzen Weg bis zur nächsten Stadt laufen könnte, ob er die 20 Meilen durchhalten würde.
    Er rannte. Hinter sich hörte er ihre fünfzehn Jahre jüngeren Füße, die leisen schnellen Bewegungen, mit denen sie aufholten. Sie schrien aufgeregt und feuerten sich gegenseitig an. Sie schienen dabei mehr Spaß als bei einem Großbrand zu empfinden, dachte Burt zusammenhanglos. Sie würden noch Jahre darüber sprechen.
    Burt rannte.
    Er rannte bis zur Tankstelle, mit der die Stadt aufhörte. Jeder Atemzug verursachte ein schmerzhaftes Brennen in seiner Brust. Der Bürgersteig lief unter seinen Füßen aus. Und jetzt blieb ihm nur noch eine Möglichkeit offen, nur eine Chance, sie abzuschütteln, und mit seinem Leben davonzukommen. Hier standen keine Häuser mehr, die Stadt lag hinter ihm. Der Mais brandete in einer sanften grünen Welle, die bis an die Straßenecken reichte. Die grünen, schwertähnlichen Blätter raschelten leise. Es würde dort dunkel sein, dunkel und kühl, schattig in den Reihen des mannshohen Mais.
    Er rannte an dem Ortsendeschild vorbei: SIE VERLASSEN JETZT GATLIN, DIE NETTESTE
    KLEINSTADT IN NEBRASKA - UND IN DER ÜBRIGEN WELT! KOMMEN SIE JEDERZEIT
    WIEDER!
    Das werde ich mit Sicherheit tun, dachte Burt dumpf.
    Hinter dem Schild spurtete er wie ein Kurzstreckenläufer los, der das Zielband vor Augen hat, und dann wich er plötzlich nach links aus, überquerte die Straße und schleuderte seine Sandalen weg. Dann war er im Mais, und er hüllte ihn wie die grünen Wellen des Meeres ein, nahm ihn auf. Verbarg ihn. Eine unerwartete Erleichterung ergriff von ihm Besitz, und im Moment bekam er wieder Luft. Seine brennenden Lungen begannen sich zu beruhigen.
    Er rannte die Reihe entlang, in die er eingedrungen war, lief mit geducktem Kopf, so daß seine Schultern die Halme berührten und sie zittern ließen. Dann änderte er seine Richtung, lief 20 Yards parallel zur Straße entlang, behielt dabei sein Tempo bei, lief so geduckt wie möglich, damit sie seinen schwarzen Kopf nicht sehen konnten, der die gelben Maiskolben streifte. Ein paar Sekunden lang hielt er auf die Straße zu, überquerte mehrere Reihen und wandte dann der Straße wieder den Rücken zu, hüpfte wahllos von Reihe zu Reihe und geriet dabei immer tiefer in den Mais.
    Schließlich fiel er auf die Knie und drückte seinen Kopf auf den Boden. Er hörte nichts weiter als seinen eigenen, keuchenden Atem, und in seinem

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