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Trucks. Erzählungen

Trucks. Erzählungen

Titel: Trucks. Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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geraucht hätte.
    Morrison besucht seinen Sohn und schenkt ihm einen großen Ball, der quietscht, wenn man darauf drückt. Sein Sohn gibt ihm einen feuchten begeisterten Kuß. Morrison fühlt sich nicht so abgestoßen wie früher. Als er seinen Sohn umarmt, erkennt er, was Donatti und seine Leute in ihrem Zynismus viel früher begriffen haben: die Liebe ist die macht-vollste Droge von allen. Mögen Romantiker über die Existenz der Liebe debattieren, Pragmatiker wissen, daß es sie gibt und nutzen sie für ihre Zwecke.
    Allmählich verlieren sich bei Morrison die körperlichen Entzugserscheinungen, doch psychologisch macht sich oft der Wunsch nach einer Zigarette bemerkbar oder das Verlangen, etwas im Mund zu haben - Hustenpastillen, Lutschtabletten, einen Zahnstocher. Alles ist lediglich ein unzureichender Ersatz.
    Schließlich passierte es Morrison, daß er bei einem Verkehrsstau im Stadttunnel steckenblieb. Dunkelheit. Das Lärmen von Autohupen. Schlechte Luft. Er saß hoffnungslos fest. Einer jähen Eingebung folgend, öffnete er das Handschuhfach und entdeckte die angebrochene Packung Zigaretten. Einen Moment lang sah er sie an, dann zog er eine heraus und zündete sie mit dem Autofeuerzeug an.
    Wenn das Folgen hat, ist Cindy daran schuld, sagte er sich trotzig. Ich sagte ihr doch, sie sollte sämtliche Zigaretten wegwerfen.
    Nach dem ersten Zug mußte er fürchterlich husten. Nach dem zweiten tränten ihm die Augen. Nach dem dritten fühlte er eine Leere im Kopf, und ihm wurde schwindlig. Er fand, die Zigarette schmeckte scheußlich.
    Sein nächster Gedanke war: Mein Gott, was habe ich getan?
    Hinter ihm ertönte ein ungeduldiges Hupkonzert. Die Autos vor ihm hatten sich bereits in Bewegung gesetzt. Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, kurbelte beide Vorderfenster herunter, schaltete die Lüftung ein und fächelte dann hilflos die Luft, wie ein Kind, das soeben die erste Zigarettenkippe in der Toilette weggespült hat.
    Unsicher fädelte er sich in den wieder fließenden Verkehr ein und fuhr nach Hause.
    »Cindy?« rief er.
    »Ich bin da.«
    Keine Antwort.
    »Cindy? Wo steckst du, Schatz?«
    Das Telefon klingelte, und er stürzte sich darauf. »Hallo? Cindy?«
    »Hallo, Mr. Morrison«, grüßte Donatti. Er sprach in forschem, geschäftsmäßigem Ton.
    »Ich glaube, wir sollten uns mal in einer kleinen geschäftlichen Angelegenheit treffen.
    Könnten Sie um fünf Uhr bei uns sein?«
    »Ist meine Frau bei Ihnen?«
    »Ja, sie ist hier.« Donatti stieß ein vergnügtes Lachen aus.
    »Bitte, lassen Sie sie gehen«, sprudelte es aus Morrison heraus. »Es wird nie wieder vorkommen. Es war ein Ausrutscher, bloß ein Ausrutscher, mehr nicht. Ich habe nur dreimal an der Zigarette gezogen, und, Teufel nochmal, sie hat mir nicht mal geschmeckt!«
    »Wie schade. Um fünf kann ich also mit Ihnen rechnen, ja?«
    »Bitte«, flehte Morrison, dem Weinen nahe. »Bitte-«
    Er sprach in eine tote Leitung.
    Um fünf Uhr nachmittags saß außer der Sekretärin niemand im Vorzimmer. Sie schenkte Morrison ein strahlendes Lächeln, als hätte sie seine Blässe und seine aufgelöste Erscheinung nicht bemerkt. »Mr. Donatti?« sagte sie in die Gegensprechanlage. »Mr.
    Morrison ist da.« Sie nickte Morrison zu. »Sie können hineingehen.«
    Vor dem Zimmer standen Donatti und ein Mann, der ein Sweatshirt mit dem Aufdruck BITTE LÄCHELN trug. Er hatte die Figur eines Gorillas, und in der Hand hielt er eine Pistole.
    »Hören Sie«, wandte sich Morrison an Donatti, »wir können uns doch sicher einigen, nicht wahr? Ich gebe Ihnen Geld, ich-«
    »Schnauze«, sagte der Mann im Sweatshirt.
     
    »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind«, begann Donatti. »Schade, daß unser Wiedersehen unter so unerfreulichen Umständen stattfindet. Ich darf Sie jetzt bitten, einzutreten. Wir werden es so kurz wie möglich machen. Ich verspreche Ihnen, Ihrer Frau wird nichts Ernstliches geschehen... dieses Mal noch nicht.«
    Morrion duckte sich, um sich auf Donatti zu stürzen.
    »Aber nicht doch«, sagte Donatti mit ärgerlicher Miene. »Wenn Sie Schwierigkeiten machen, schlägt Junk Ihnen eins mit der Pistole über den Schädel, und Ihrer Frau nützt das gar nichts. Reißen Sie sich also lieber zusammen.«
    »Ich wünsche Ihnen, daß Sie in der Hölle braten«, schrie er Donatti an.
    Donatti stieß einen Seufzer aus.
    »Wenn ich für jeden Ausspruch dieser Art ein Fünfcentstück bekäme, könnte ich mich zur Ruhe setzen. Das soll Ihnen eine Lehre

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