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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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können. Jay setzte sich neben sie und zog sie an sich. Zuerst wehrte sie sich dagegen, weil sie ihm keine Schmerzen bereiten wollte, aber als er nicht lockerließ, schmiegte sie sich mit einem Seufzen an ihn. Jay schlang seine Arme um sie und legte seine unverletzte Wange an ihre Haare. Eine Weile saßen sie einfach nur da und genossen das Wissen, dass sie beide noch lebten.
    Schließlich hob Jay den Kopf und blickte sie ernst an. »Warum bist du im Krankenhaus einfach weggerannt?«
    Ein ungläubiges Lachen entfuhr Jocelyn. »Darüber willst du jetzt reden?«
    »Ja, ich glaube schon. Hättest du mich wirklich verlassen, wenn wir die beiden Verbrecher jetzt nicht geschnappt hätten?« Schmerz war in seiner Stimme zu hören.
    Jocelyn legte ihre Stirn an seinen Hals. »Ich hätte es nicht gewollt, aber es wäre die einzige Möglichkeit gewesen.«
    Jays Hände legten sich um ihr Gesicht und zwangen sie, ihn anzusehen. Seine Augen wirkten noch dunkler als sonst. »Du glaubst doch nicht, dass ich dich hätte gehen lassen, oder?«
    »Jay …« Ihre Kehle zog sich zusammen und verhinderte, dass sie mehr sagte.
    »Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, dann aber bereit sein, mich zu verlassen?« Seine Stimme klang ungewohnt rau.
    Ärger kam bei dem Vorwurf in ihr auf. »Genau deshalb hätte ich dich verlassen! Ich weiß, wie sehr du deine Familie und deine Arbeit liebst, ich hätte nie zugelassen, dass du das verlierst.« Jocelyn wischte über die Tränenspuren auf ihren Wangen. »Die Monate im Zeugenschutzprogramm haben mich fast zerstört, ich wollte nicht, dass es dir auch so geht.«
    Jay schüttelte den Kopf und lehnte seine Stirn an ihre. »Ich wäre nicht allein gewesen, ich hätte dich gehabt.«
    Sprachlos sah sie ihn an. »Aber …«
    Sanft verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss. »Du glaubst nicht, wie beängstigend es für mich ist, aber ich kann und will nicht mehr ohne dich leben.« Tief blickte er in ihre Augen. »Ich liebe dich mehr als alles andere, Jocelyn Callaghan.«
    Die Wärme in seinen Augen und das beinahe schüchterne Lächeln zeigten ihr, dass er es ernst meinte. Glück und Erleichterung breiteten sich in ihr aus und sie wusste, dass sie nie wieder allein sein würde.
    Jocelyn beugte sich vor und presste ihren Mund auf seine Lippen. »Das ist gut zu wissen.«
    »Joss …«
    »Sei still und küss mich.«
    Jays Lippen pressten sich fordernd auf ihre, und sie versank in einem Strudel der Gefühle. Alles andere verschwand, die Polizisten, die in den Raum stürmten, die beiden SEALs, die Verbrecher, sogar Kevin. Sie sah nur noch eines: Jay.

Epilog
    Drei Monate später
    Jocelyn stieg langsam die Treppe hinauf und versuchte, keine der vielen Tüten zu verlieren, die sie im Arm hielt. Auf dem Nachhauseweg war sie auf die Idee gekommen, Jay mit einem Abendessen zu überraschen. Ein Lächeln hob ihre Mundwinkel, als sie die Tür aufschloss und in den Wohnungsflur trat. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie mit Jay zusammenlebte. Während er zur Reha ging, hatte sie bei ihrem Bruder gewohnt, weil sie sich nicht dazu bringen konnte, alleine in Jays alter Wohnung zu leben. Nach seiner Entlassung und nachdem seine Verletzungen halbwegs verheilt waren, hatten sie sich zusammen eine Wohnung gesucht und waren schnell fündig geworden. Glücklicherweise hatte sich der Schaden an Jays Hand als nicht ganz so dramatisch erwiesen, wie er zuerst aussah. Zwar waren seine Finger in der Bewegung eingeschränkt, aber es behinderte ihn nicht so sehr, dass er seinen Job als Detective hätte aufgeben müssen.
    Jocelyn liebte die großzügige Aufteilung der Räume und die Tatsache, dass sie ein eigenes Arbeitszimmer hatte, in dem sie für ihr Studium lernen konnte. Seit ein paar Wochen hatte sie nun ihr Medizinstudium wieder aufgenommen und genoss die neue Freiheit in vollen Zügen. Besonders aber saugte sie Jays Liebe in sich auf, die er ihr bei jeder Gelegenheit bewies. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein.
    Mit einem erleichterten Seufzer stellte sie die Tüten auf dem Küchentisch ab. Vermutlich hatte sie beim Einkauf ein wenig übertrieben, aber sie wollte Jay dafür entschädigen, dass sie oft bis spätabends noch in der Bibliothek saß oder sich in ihrem Arbeitszimmer einschloss, um alles, was sie im vergangenen Jahr vergessen hatte, wieder aufzuholen. Rasch stellte sie die verderblichen Lebensmittel in den Kühlschrank und räumte den Rest in die Schränke. Jay würde erst in

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