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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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bereute er ihren Zusammenstoß nicht vollkommen. So etwas Intensives hatte er nicht mehr empfunden, seit … Er konnte sich nicht erinnern, so etwas überhaupt schon je erlebt zu haben. Bisher war er immer in der Lage gewesen, klar zu denken und umsichtig zu handeln, egal in welcher Situation.
    Er trat vors Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Gerade als er sich die Hände abtrocknete, klopfte jemand kräftig gegen die Tür.
    “Dave? Bist du da drinnen?”
    Tiny.
Jetzt
beschloss er, nach ihm zu sehen …
    David öffnete die Tür und sah seinen Freund verärgert an. “Die Kavallerie kommt allerdings ein bisschen spät, findest du nicht?”
    “Ich habe dir gesagt, du sollst nicht mit mir rechnen. Außerdem – woher sollte ich denn wissen, wohin du verschwunden bist?”
    “Es gibt ja nicht so viele Möglichkeiten hier.”
    Tiny grinste wissend. “Ich dachte mir schon, ich könnte womöglich etwas spät dran sein, als ich Skye in den Ballsaal kommen sah. Als wenn …”
    “Als wenn?”
    “Sie sah ein wenig … zerrauft aus.” So wie Tiny grinste, hätte er für Skyes Erscheinungsbild wohl lieber einen anderen Ausdruck benutzt.
    David versuchte, seinen Smoking zu glätten. “Sehe ich auch
zerrauft
aus?”
    Tiny legte ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn wieder in den Ballsaal zurück. “Nein. Du siehst lediglich zufrieden aus”, bemerkte er lachend. Aber da irrte sich Tiny. David war nicht zufrieden. Die Begegnung in der Toilette hatte seinen Hunger nach Skye lediglich verstärkt.
    “Du bist so still heute Abend”, sagte Charlie zu Skye, während sie nach der Version von “All By Myself” tanzten, die die Band gerade spielte.
    “Ich bin einfach müde.” Und es lag noch ein langer Abend vor ihr. Die Benefizgala war noch nicht einmal zur Hälfte vorbei. Sie wäre schon längst nach Hause gegangen – der Senator hatte ihr dieses Mittagessen versprochen, mehr konnte sie in ihrem derzeitigen Zustand nicht erwarten –, doch sie wagte es einfach nicht, allein ins Delta-Haus zu fahren.
    “Es sind eine Menge Leute hier. Mit fünfhundert Riesen pro Kopf habt ihr heute Abend ein schönes Sümmchen gemacht.”
    Es war anstrengend, dieses belanglose Schwatzen durchzustehen, selbst wenn es um
The Last Stand
ging. Skye wollte sich aber auch nicht zu sehr auf den Text des Liedes konzentrieren. Nach ihrem Erlebnis mit David und dem Wissen, dass er es als Fehler ansah, spürte sie diese Leere in sich noch stärker.
    Das war dumm …
    Vielleicht war es das. Aber trotzdem musste sie immer wieder an jeden einzelnen Moment denken. Sie hatte ständig sein Rasierwasser in der Nase. Und wenn sie die Augen schloss, bildete sie sich ein, ihn immer noch in sich zu spüren …
    “Skye?”
    Sie öffnete die Augen und dachte angestrengt darüber nach, was Charlie zuletzt gesagt hatte. Es war irgendwas über die Benefizgala, die Einnahmen … “Ich weiß erst am Ende der Party genau, was wir eingenommen haben. Dann geben wir noch mal richtig Gas.”
    “Und wie?”
    Sie spürte Davids Blick auf sich. Er stand am Rand des Saals und beobachtete sie, seitdem sie die Toilette verlassen hatten. Aber er hielt sich zurück.
    Skye bemühte sich zu lächeln und etwas freundlicher zu sein. Charlie verdiente mehr Aufmerksamkeit von ihr. “Einige unserer ehemaligen Klienten werden ihre Geschichte erzählen. Dann bitten wir die Leute, ihre Beiträge auf das aufzustocken, was ihnen möglich ist. Auf diese Weise helfen sie uns, diesen Menschen und anderen zu helfen.”
    “Und das funktioniert?”
    “Warum nicht? Das Geld hilft
sofort
und stillt ganz konkrete, akute Bedürfnisse. Das ist sehr motivierend. Vor allem, wenn man sieht, was manche Opfer erleiden mussten, was sie hinter sich haben.”
    Sie befürchtete, dass er noch einmal auf ihre eigenen Erfahrungen am Abend zuvor zu sprechen käme, aber das tat er nicht. Offensichtlich hatte er den Hinweis verstanden, als sie vorhin vom Tisch geflüchtet war.
    “Als ich ankam, habe ich eine Frau mit starken Verbrennungen gesehen.”
    “Das muss Gina Wilkinson gewesen sein. Sie ist in unserem Hilfsprogramm.”
    “Was ist denn mit ihr passiert?”
    “Vor fünf Jahren wäre sie fast verbrannt, als ihr Mann sie betäubt und das Haus in Brand gesteckt hat, weil sie die Scheidung von ihm verlangte. Einer ihrer Zwillingssöhne ist im Feuer umgekommen.” Skyes Tonfall wurde weicher, als sie an Gina dachte. “Sie ist eine sehr überzeugende Rednerin.”
    “Das ist

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