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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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auf den Flur. David warf ihnen einen scharfen Blick zu, der so viel bedeutete wie:
Kümmert euch um euren eigenen Kram!
Dann drehte er sich wieder zu Tiny um.
    “Scheint so, als wären die Kollegen in San Francisco mehr daran interessiert, alte Akten zu schließen”, sagte Tiny. “Dass sie Burke freilassen, soll für die anderen ein Ansporn sein. Da gibt es eine Menge Vergewaltiger, die ziemlich viel wissen. Ich bin sicher, dass die in San Francisco die Sache wenn nötig bis vor den Gouverneur gebracht hätten, um seine Haftentlassung zu bewirken.”
    Offensichtlich hatte es aber auch funktioniert, ohne so weit zu gehen. David hätte nie gedacht, dass Burke so leicht wieder auf freien Fuß käme. “Aber wenn er wieder jemanden überfällt, wird sein Opfer diesmal bestimmt nicht überleben und gegen ihn aussagen können. Das ist ihm ein Mal passiert, und das hat ihn ins Gefängnis gebracht.”
    “Genau das hat Chief Jordan auch behauptet.”
    “Und?”
    “Ihm wurde entgegnet, dass man sich nicht zu sehr mit solchen Prognosen aufhalten darf, wenn man seinen Job ordentlich machen will.”
    “Skye Kellerman wird aber sicher anders darüber denken!”
    Tiny fuhr sich mit der Hand über seine Glatze. “Sie interessiert dich, was?”
    Die Bemerkung kam wie immer in Tinys typisch spöttischem Tonfall. Trotzdem entging David nicht ein gewisser missbilligender Unterton. Er ignorierte ihn. Genauso wie damals Tinys Warnung, sich nicht zu sehr mit Skye einzulassen. Zu jener Zeit hatte er genauso wie jetzt versucht, sich mit seiner Exfrau auszusöhnen.
    “Ich würde mich nicht wundern, wenn Burke sich an sie ranmacht. Sicher will er beenden, was er angefangen hat. Und sich nebenbei noch ein bisschen rächen.” Allein bei dem Gedanken daran wurde ihm übel.
    Tiny blickte ihn ernst an. “Das denke ich auch.”
    “Wir müssen was unternehmen.”
    “Was denn? Wir haben keine Beweise, um ihm die anderen Morde anzuhängen. Und solange er sich nichts zuschulden kommen lässt, können wir nichts tun.” Er seufzte resigniert. “Soll ich sie anrufen?”
    David wünschte, er könnte es Tiny oder jemand anderem überlassen, Skye diese Nachricht zu überbringen. Er hätte sich einen angenehmeren Anlass vorstellen können, um mit ihr zu sprechen. Aber er konnte sich nicht davor drücken. Es war sein Fall. “Nein, ich mach das schon.”
    “Bist du dir sicher?”
    “Ja.” Fluchend schlug David gegen die Gipskartonwand, als Tiny ging. Der drehte sich nicht mal um. Er kannte David gut und wusste, was in ihm vorging. Und er war selbst frustriert. Allerdings spähten nun noch ein paar Kollegen in den Flur.
    “Was glotzt ihr denn so?”, bellte David.
    Alle zogen sofort wieder den Kopf ein, aber das machte die Sache auch nicht besser. Nachdem sie Burkes Angriff überlebt hatte – wie sollte er Skye am besten beibringen, dass der ganze Horror von Neuem anfing? Dass sie jetzt wieder in Gefahr war?
    Skye Kellerman zuckte zusammen, als sie Reifen auf dem Kiesweg hörte. Es war ein kalter Morgen Anfang Januar. Nicht direkt dunkel, aber eine dichte Nebelwand gab ihr das Gefühl, vollkommen isoliert zu sein. Abgeschnitten vom Rest der Welt.
    Verletzlich …
    Sie rannte zu dem antiken Sekretär, den sie nach dem Tod ihrer Mutter vor einem Jahr zusammen mit dem Haus geerbt hatte, und holte ihre halb automatische Kel-Tec P-3AT heraus. Die war noch leichter, schmaler und einfacher zu verstecken als ihre SIG P232. Mit der Pistole in der Hand rannte sie ins Schlafzimmer, um sich ein T-Shirt zu holen. Sie wollte ihr Dekolleté und den Bauch bedecken; sie hatte zum Training nur einen Sport-BH und Lycrashorts angezogen. Wegen ihrer großen Brüste war sie immer etwas befangen. denn sie erregten mehr Aufmerksamkeit, als Skye lieb war.
    Eine Autotür schlug zu, und Schritte näherten sich dem Haus. Schwere Schritte. Die Schritte eines Mannes.
    Skye zog sich ein weites T-Shirt über, auf dem stand:
The Last Stand – Opfer schlagen zurück
. Dann ging sie zu den vorderen Fenstern, um durch die Holzlamellen zu spähen. Anschließend sah sie durch den Spion, den sie in die Tür eingebaut hatte. Aber der Nebel war zu dick, um mehr zu erkennen als einen großen Schatten. Und der kam direkt auf sie zu.
    Verdammt!
Der bittere Geschmack von Angst kroch ihr die Kehle hoch, und ihr Magen brannte. Wahrscheinlich war das nur jemand, der sich verlaufen hatte und nach dem Weg fragen wollte. Sherman Island lag im Herzen des Sacramento River Deltas; hier lebten

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