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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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greifen.
    “Wie geht es eigentlich Skye?”, erkundigte er sich, als würde es ihn ernsthaft interessieren. “Hat sie sich denn schon erholt?”
    “Ihr geht es gut. Hat alles überstanden”, entgegnete David, auch wenn er wusste, dass es eine Lüge war. Wenn sie es überstanden hätte, würde sie keine Geister mehr verfolgen. Und sie würde sich nicht völlig verausgaben, indem sie versuchte, jedem Opfer in Sacramento zu helfen.
    “Schön. Und wie gefällt ihr das neue Haus?”
    David befand sich plötzlich auf höchster Alarmstufe. Skye war erst vor einem Jahr umgezogen. “Wie kommen Sie darauf, dass sie umgezogen ist?”
    “Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie immer noch dort wohnt.”
    Das war keine Antwort. “Skye und Sie haben nichts miteinander zu tun. Wenn Sie so schlau sind, wie Sie vorgeben, dann lassen Sie sie in Ruhe.”
    “Es ist ja nicht so, als würde sie sich im Hintergrund halten”, sagte er und legte sich die Hand auf seine schmale Brust. “Ich habe sie in Talkshows gesehen, wo sie dafür plädiert, ‘Monster’ wie mich härter zu bestrafen. In den Zeitungen erscheint sie auch. Vor einigen Wochen gab es in der Zeitung einen Artikel über die Organisation, die sie gegründet hat. Wie hieß die noch mal?
The Last Stand?”
Er lachte. “Sie hat ja keine Ahnung, was ein richtiges Monster so anstellen kann! Aber das sieht ihr ähnlich, was? Sich immer an irgendwas hochzuschaukeln.”
    David konnte es kaum ertragen, in welch zärtlichem Ton er von der Frau sprach, die er überfallen hatte. “Sie kennen Sie überhaupt nicht.”
    “Was soll das heißen? Ich kenne sie besser als jeder andere – Sie inbegriffen.” Er hängte den Hörer ein, stand auf und klopfte an die Tür, um hinausgebracht zu werden.
    David reagierte nicht, als der Wärter die Tür auf seiner Seite des Raumes öffnete. Er war zu sehr damit beschäftigt, Oliver Burkes letzte Bemerkung zu analysieren. Die Art, wie er Skyes Namen ausgesprochen hatte.
    “Detective Willis?”, drängte der Wärter.
    David blinzelte, legte den Hörer auf und lief mit bleiernen Füßen zum Ausgang.

3. KAPITEL
    D as Büro von
The Last Stand
war in einem weißen Gebäude mit Flachdach in der Watt Avenue untergebracht. Das Haus stammte aus den frühen Siebzigerjahren, als die Architektur nach Skyes Ansicht einen absoluten Tiefstand erreicht hatte. Aus weiß gestrichener Schlacke gebaut und mit roten Lavasteinen gedeckt, war es nicht gerade ein Prachtbau. Aber es lag günstig, nur zehn Minuten von der Innenstadt entfernt. Sowohl die Interstate 80 wie auch der Highway 50 waren von hier aus gut zu erreichen. Und es lag im Erdgeschoss. Die Miete war erschwinglich. Sie hatten neunhundert Quadratmeter für nur zweitausend Dollar monatlich angemietet. Skye, Sheridan und Jasmine besaßen jede ihr eigenes Büro. Im hinteren Bereich befanden sich eine kleine Küche, zwei Besprechungszimmer und ein großer Saal, in dem sie Selbstverteidigungskurse anboten. Außerdem fanden dort Treffen mit Experten statt, die sie manchmal für ihre Klienten engagierten – Bodyguards, Privatdetektive, Anwälte, Psychologen.
    Nachdem Skye endlich ihren Schlüssel gefunden hatte – die Tür wurde immer abgeschlossen, da sie nur angemeldete Besucher empfingen –, entdeckte sie einen Flyer, der innen an die Glastür geklebt war.
Vermisst: Sean Brady Regan, geboren am 2. März 1964. Zuletzt gesehen am Neujahrstag
. Unter dem Text befand sich das Foto eines freundlich aussehenden Mannes, den Skye drei Wochen zuvor im Büro getroffen hatte.
Letzter bekannter Aufenthaltsort: Del Paso Heights, Sacramento, Kalifornien
.
    Sheridan musste sie entdeckt haben, als sie wie angewurzelt dort stehen geblieben war. Sie kam ihr entgegen, um die Tür zu öffnen. “Tut mir leid, ich wollte es dir heute Morgen nicht am Telefon sagen. Ich wusste, es würde dich aufregen … und du hattest ja bereits einen Schock.”
    Skye erwiderte zunächst nichts. Sie deutete auf den Flyer. “Wann hast du den bekommen?”
    “Die Polizei hat ihn heute Morgen vorbeigebracht.”
    “Sie hat’s getan”, sagte Skye bloß. “Seine Frau hat ihn umgebracht.”
    “Warum? Wegen der Versicherungssumme?”
    “Nein. Sean hatte keine Lebensversicherung. Das war das Erste, nach dem ich ihn gefragt habe. Aber er hat mir gestanden, dass er sich vor ihr fürchtet. Er nahm an, dass sie sich mit einem anderen Mann trifft und die Scheidung will, aber vor der damit verbundenen Sorgerechtsverhandlung

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