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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen
Autoren: Brenda Novak
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nie erlebt. Dass sie ihre Kapazitäten überstrapazierten, war keine große Überraschung angesichts der vielen Fälle, die sie seit Erscheinen des letzten Zeitungsartikels übernommen hatten,. Der Artikel hatte ihnen eine große öffentliche Aufmerksamkeit verschafft. Sie müsste wirklich sparsamer mit ihren Mitteln umgehen. Doch es war immer so schwierig, zu entscheiden, wem man helfen sollte. Außerdem war sie mit der finanziellen Lage nicht besonders gut vertraut. Um die Buchführung kümmerte sich Sheridan. Skye organisierte und leitete die Selbstverteidigungskurse, die psychologische Beratung zur Traumabewältigung, die Seminare zum sicheren Umgang mit Waffen und das Schießtraining. Jasmine arbeitete mit den Ermittlern zusammen, um Hinweise zu finden oder Vermisste aufzuspüren. Darüber hinaus kümmerte sich jede Einzelne noch um verschiedene Fälle, bestimmte, welche Maßnahmen notwendig waren, welche Möglichkeiten es gab und wie man damit weiter verfahren konnte.
    “Unsere nächste Spendengala steht doch quasi vor der Tür, oder?”
    “Stimmt. Am Samstagabend.”
    “Ich habe diesen Monat noch was auf meinem Konto übrig.” Weil sie das Begleichen einiger Rechnungen verschieben würde. Doch das würde sie Sheridan nicht verraten. “Ich bezahle Jonathan.”
    Sheridan schloss die Augen und schüttelte den Kopf. “Skye …”
    Skye knuffte sie in die Seite. “Die Organisation kann mir das Geld zurückzahlen, wenn die Benefizparty so erfolgreich ist, wie wir uns das wünschen. Okay?”
    Sheridan seufzte erneut, nickte aber zustimmend. “Okay. Lass uns aus der Kälte gehen. Es fängt an zu regnen.”
    Sie wandte sich um, doch vorher zog Skye sie noch einmal schnell in die Arme. “Danke für dein Verständnis.”
    “Natürlich habe ich Verständnis. Das ist doch unser Job. Deshalb sind wir hier.” Sie hielt ihr die Tür auf. “Übrigens …”
    Skye ließ die Schlüssel wieder in die Tasche fallen. “Was ist?”
    “Hast du schon eine Begleitung für die Party?”
    “Noch nicht, aber ich wüsste auch nicht, warum. Weshalb brauchen wir denn einen Begleiter?”, wollte sie wissen, während sie den Flur entlanggingen.
    “Ich hab’s dir doch gesagt: Es ist ein öffentlicher Empfang. Die Mehrheit unserer Sponsoren sind Geschäftsleute, Banker, Farmer, Rancher. Du weißt schon – Konservative, bei denen alles seine Ordnung hat.”
    “Na und?”
    Sie erreichten den Empfangstresen, der nicht besetzt war, weil die ehrenamtlichen Mitarbeiter erst später kamen. Sheridan setzte sich, um die Post durchzusehen. “Der Senator hat sein Kommen zugesagt, und er ist auch sehr konservativ. Sein Assistent hat am Telefon so eine Andeutung gemacht … dass sie sehr darauf achten müssen, wen sie offiziell unterstützen.”
    Skye stützte sich mit dem Ellbogen auf den Tresen und wartete; vielleicht war ja auch etwas für sie dabei. “Was ist falsch daran, Leute zu unterstützen, die Opfern von Gewaltverbrechen helfen? Die selbst auch Opfer waren? Woran sollte da jemand Anstoß nehmen?”
    “Erst mal sind wir mit der hiesigen Polizei nicht gerade dick befreundet. Das macht uns schon mal zu einem Risikofaktor. Und wir haben uns so in die Arbeit gekniet, dass wir dabei unser Privatleben vernachlässigt haben.”
    Je mehr sie sich von dem sogenannten “normalen” Leben entfernten, desto öfter diskutierten sie dieses Thema. Aber Skye hatte keine Lust, jetzt schon wieder darüber zu sprechen. Nicht, wo sie gerade im Begriff war, ihr Budget für Lebensmittel einem Ermittler zu überlassen. “Hat er das gesagt?”
    “Nein. Aber …”
    “Was?”, wollte Skye ungeduldig wissen.
    Sheridan legte zwei Briefe für Jasmine zur Seite, warf die Werbung weg und reichte Skye einen Umschlag. “Er deutete an, dass er Spekulationen über unsere sexuelle Orientierung vermeiden möchte.”
    Skye riss bei den Worten den Kopf hoch. “Nein!”
    “So was würde ich mir nicht ausdenken.”
    “Ich hoffe, du hast ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren.”
    “Nein, ich habe gesagt, dass sich eine Verbindung zu uns keinesfalls negativ auf die Unterstützung der Wähler des Senators auswirken würde.”
    “Ich hätte gesagt, er soll sich zum Teufel scheren.”
    “Nein, hättest du nicht. Du hättest eingesehen, dass es ein kleines Opfer für unsere Sache wäre.”
    Skye seufzte und suchte nach dem Absender auf ihrem Brief. Er war von Joanna Lintz, eine Frau, der sie gleich kurz nach der Gründung von
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