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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ich: »Wie geht es
übrigens deinem Schützling, Caleb Fielder? Hat sich etwas getan?«
    »Noch
nicht, aber er erwartet jeden Tag, daß er hinausfliegt, der arme Kerl. Ich
grüble immer darüber nach, aber ich muß mich jetzt erst um Edith kümmern.«
    Ich
lachte, als ich den Hörer auflegte. Wenn Tony nicht so jung und hübsch gewesen
wäre, dann hätte es uns sicher gestört, daß sie ihre Nase in alles steckte.
    Tony
hatte erklärt, sie könnten nur ein oder zwei Stunden bleiben, weil im
Supermarkt so viel zu tun sei, und fügte vergnügt hinzu: »Nur um schnell zu
sehen, ob du es überhaupt ändern mußt. Wenn es gar nicht paßt, müssen wir
natürlich etwas anderes suchen. Larry ist zu groß, aber vielleicht hast du oder
Anne ...«
    Mir
wurde klar, daß wir nun alle hineingezogen wurden.
    Ich
sagte zu Larry: »Eigentlich schäme ich mich, daß ich mich um Ediths Hochzeit
nie gekümmert hab’. Es sah so uninteressant aus.«
    »Wir
sind natürlich schon ein bißchen zu alt, um von Hochzeiten zu schwärmen. Wir
haben das Gefühl — wieder ist eine gute Frau in die Falle gegangen.«
    Dann
sagte sie ernsthaft: »Tony hat recht, und wir sind egoistisch gewesen. Es
stimmt, daß Edith uninteressant und ein wenig langweilig ist. Aber Tony
schließt alle immer gleich ins Herz. Wir sollten uns ein Beispiel an ihr
nehmen. Also los, sorgen wir dafür, daß die Hochzeit ein rauschendes Fest
wird.«
    Anne
sagte fast das gleiche. »Ich hab’ Tony richtig lieb. Sie ist so ungeheuer
jung.«
    »Mit
deinen sechsundzwanzig bist du auch kein Methusalem.«
    »Ich
fühle mich aber bald so. Viel älter als Ursula. Susan, sieht sie nicht gut
aus?«
    »Für
einen Pferdefreund vielleicht. Aber wie steht es mit einem Hut, Anne?«
    »Da
find’ ich sicher was. Was für eine Farbe hat das Kleid? Dieses entzückende
Blaugrün? Tony müßte bildschön damit aussehen.«
    »Das
glaub’ ich auch. Sie hat sicher viel Erfolg gehabt auf Alastairs Party, mit
kastanienbraunem Haar, braunen Augen und magnolienfarbener Haut.« Das Kleid war
genau richtig für sie. Nicht für Edith Bolton, die unscheinbar war wie eine
kleine Maus.
    Anne
fuhr fort: »Sicher hab’ ich irgendwas — vielleicht dieses Ding aus dunklem
Stroh, etwas ganz Schlichtes. Er gefiel mir sehr gut, aber Tim nicht, deshalb
hab’ ich ihn nie aufgehabt. Sag’ Tony, sie soll auf dem Weg zu euch
hereinschauen, ich werde ein paar Hüte herrichten.«
    Larry
hatte versprochen, zu kommen und bei der Kleiderprobe zu helfen. Als sie kam,
zog sie die wunderschöne Türkiskette heraus, die ihr Onkel Richard zum letzten
Geburtstag geschenkt hatte.
    »Ich
leihe sie ihr. Sie paßt genau zum Kleid. Ist es nicht unglaublich, um wieviel
schöner Onkel Richards Geschenke geworden sind, seit er Lydia geheiratet hat?
Sie waren früher immer so scheußlich. Das Kleid ist wirklich reizend. Am
liebsten würde ich ihr die Türkise schenken, aber ich trau’ mich nicht, Onkel
Richard hat die unangenehme Angewohnheit, seine Geschenke zu überprüfen, wenn
er uns besucht. Als wenn ich nicht in Ehren hielte, was ich von ihm bekomme.«
    »Das
>in Ehren halten< ist mir neu«, sagte ich boshaft und erinnerte sie an
den gräßlichen Anhänger, den Onkel Richard ihr vor Jahren geschenkt hatte, und
den sie einem Juwelier verkauft hatte. Dabei war sie fast erwischt worden, und
allein Julians Geistesgegenwart hatte sie gerettet.
    Sie
überging das mit der Bemerkung, daß das eine alte Geschichte sei und ich lernen
müsse, mich von der Vergangenheit zu lösen. Ich brauchte mir keine passende
Antwort mehr zu überlegen, denn Tony und die Braut kamen gerade.
    Tony
stürzte ins Haus, mit einer Hutschachtel in der Hand. »Anne hat uns ein paar
zum Aussuchen mitgegeben. Ich bin schon sehr gespannt. Ist das Kleid nicht
reizend? Genau das richtige für Edith, aber sie stellt sich furchtbar an und
meint, daß sie es nicht annehmen könne. Bring du ihr bei, Susan, daß ich es
einfach nicht mehr haben will.«
    Edith
blickte unglücklich drein, und sie war nur schwer dazu zu überreden, das Kleid
auch nur anzuprobieren.
    »Aber
das geht doch nicht. Es ist viel zu schön. Tony, es ist dein Kleid, genau deine
Farbe und dein Stil!«
    »Das
stimmt nicht, und außerdem gehört es jetzt dir. Mein Hochzeitsgeschenk — mit
dem Unterzeug, das dazugehört. Du wirst dich selbst nicht mehr kennen, Edith,
wenn wir erst mit dir fertig sind. Keine Widerrede! Willst du für Ted nicht
hübsch aussehen?«
    »Ja,
schon! Ted ist so gut und lieb zu

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