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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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vermutlich recht. Onkel Charles auch. Er und Tim sind so abhängig
von mir geworden. Aber ich werde gleich nach Weihnachten abfahren. Im letzten
Brief schrieben sie mir von zu Hause, daß unser Wohltätigkeitsverein bald
eingeht. Alle wollen, daß ich zurückkomme, und immerhin habe ich Anne über die
schlimmste Zeit hinweggeholfen. Ja, es ist vielleicht besser, wenn ich über
Weihnachten bleibe. Es wird viel zu organisieren geben, und Anne ist dabei ja
so ungeschickt.«
    Kurz gesagt, Ursula hatte sich
wieder gefangen.
     
     
     

15
     
    Als ich am Sonntag
morgen aufwachte, war ich richtig verzweifelt, und das am Heiligen
Abend. Natürlich waren wir alle müde nach dem Sportfest, und die Kinder waren
unleidlich. Paul mußte früh zu der Koppel gehen, die wir für das Sportfest
gemietet hatten, und beim Wegräumen der Hindernisse und Hackklötze helfen. Der
ganze Platz mußte aufgeräumt werden, da er, wie immer nach solchen Festen, wie
ein Schlachtfeld aussah. Das paßte mir gar nicht, denn es gab im Haus noch eine
solche Menge von Kleinigkeiten zu erledigen, bei denen Paul eine große Hilfe
gewesen wäre. Dann kam mir die großartige Idee, ihm vorzuschlagen, die Kinder
mitzunehmen; sie konnten die Flaschen aufsammeln und die leeren
Zigarettenschachteln und das Papier aufheben. Auf diese Weise hatten Tony und
ich ein leeres Haus, und das war die beste Lösung, wenn wir schon auf Pauls
Hilfe verzichten mußten.
    Am Weihnachtstag sollte so viel
wie möglich kalt serviert werden. Mrs. Evans Plumpudding würde natürlich frisch
aus dem Ofen zu uns kommen, und wir wurden eindringlich ermahnt, ihn nicht kalt
werden zu lassen, und aufzupassen, daß die Zeremonie mit dem brennenden
Branntwein genau eingehalten wurde. Aber die Truthähne mußten wir heute braten,
und das andere Fleisch sollte auch kalt gereicht werden. Am Vormittag müßten
wir also nur noch Erbsen schälen, frisch gepflückte Tomaten waschen, Salat
schneiden, und es würden genügend Leute da sein, die dabei helfen konnten.
    Vorerst war es noch heute.
Meine Eltern sollten um fünf Uhr ankommen, und Paul wollte zu einem späten
Mittagessen von der Koppel zurück sein. Auf dem Heimweg würde er den Christbaum
von unserer Fichtenpflanzung unten an der Straße mitbringen. Eine Fichte ist
kein idealer Christbaum. Sie verteilt ihre Nadeln über den ganzen Teppich und
macht nur Schmutz. Die hübschen jungen Rimus 1 , die es überall im Busch gibt, wären besser
gewesen, aber es war verboten, sie zu fällen.
    Paul sagte: »Ich komme
vielleicht zu spät zum Mittagessen. Hängt davon ab, wie viele kommen.«
    Da ich wußte, wie schnell die
Begeisterung verflog, wenn das Sportfest erst einmal vorbei war, war ich
überzeugt, daß das Aufräumkommando aus unseren drei Männern, Evans, Peter
Anstruther und Julian bestehen würde. Ich tat so, als sei es ein großes Opfer
für mich und sagte, ich könne ihnen ja später ein kleines Mittagessen richten,
sie brauchten sich also nicht zu beeilen. Paul warf mir einen spöttischen Blick
zu und sagte, das sei ja sehr nett, und fügte sogar noch hinzu, daß er uns
leider nicht helfen könne, aber Tony und ich hätten sicher einen friedlichen
Vormittag. Nachdem er so angedeutet hatte, daß er sich von mir nicht täuschen
ließ, verschwand er mit den Kindern, und Tony und ich winkten ihnen begeistert
vom Garten aus nach.
    Dann machten wir uns an die
Arbeit. Das Haus sah genauso aus, wie man erwarten konnte, wenn die Bewohner es
am Tag vorher früh verlassen und gesagt hatten: »Das machen wir, wenn wir
heimkommen«, und dann am Abend so müde zurückgekehrt waren, daß sie nur noch
sagen konnten: »Das kann bis morgen warten«. Der Truthahn lag bleich im
Kühlschrank, das Zimmer für die Eltern mußte gerichtet werden, die Blumen in
den Vasen ließen die Köpfe hängen, die Fenster sahen scheußlich aus, und beim
Anblick der Unordnung im Küchenschrank bekam ich ein schlechtes Gewissen. Es
gab noch unendlich viel zu tun, aber bevor wir anfingen, rief ich Anne an.
    Ich war vorsichtig. »Bist du
allein?«
    »Ja, dem Himmel sei Dank. Tim
und die Kinder sind auf die Koppel gegangen zum Aufräumen.«
    «Wie klug von dir. Ich hatte
die gleiche Idee. Was ist mit Ursula?»
    »Papa holte sie heute Vormittag
ab, damit sie bei ihm packen kann. Ach, Susan, ich schäme mich so für gestern!«
    »Wieso? Du hast dir eben Luft
machen müssen, und ich hab’ nicht einmal Larry davon erzählt. Beinahe hätte ich
es getan, aber es war dann doch

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