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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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es das würde, was Larry »Truthahn um Zwölf« genannt hatte, daß zwei Truthähne nötig wären und ein großer Schinken, und dazu noch das Rindfleisch und die Zunge, von denen wir einmal in unserer Naivität gehofft hatten, daß sie allen Ansprüchen genügen würden. Ich seufzte und ging mein Pferd einfangen, um die Menschenmenge zu vergrößern, die Babettes Nerven testen sollte.
    Sam hatte ein paar Hindernisse aufgebaut, die denen beim Sportfest ganz ähnlich waren. Die Menschenmenge bestand aus Colin, der mit einer Gießkanne bewaffnet war, Tony und unseren vier Kindern, die zusammen einen irrsinnigen Lärm veranstalteten. Babette störte das überhaupt nicht, und als ich mich  dazu stellte, wandte Larry sie zum Startplatz und ritt eine fehlerlose Runde, zu Tonys größtem Entzücken. Larry war mit ganzen Herzen dabei. Sie ritt Babette leicht, hatte sie aber vollkommen in der Hand, und nahm den Beifall der Menge bescheiden entgegen. Gerade in diesem Moment gesellte sich zu unserer Überraschung Sam zu uns.
    Ich sagte: »Sag bloß, du nimmst dir eine halbe Stunde Zeit, um die Reitkünste deiner Frau zu bewundern?«
    Er war verlegen. »Eigentlich nicht. Ehrlich gesagt, ich wollte mit Larry reden, weil wir ein Telegramm bekommen haben. Ich bin nochmal ins Haus zurück, um meine Peitsche zu holen, und da hat Tantchen gerade angerufen. Jetzt bin ich auf der Stelle herausgekommen.«
    »Ein Telegramm?« Larry sprang von Babette und übergab sie Tony, die in ihr Pony kindisch vernarrt war. »Sicher was Aufregendes, sonst wärst du nicht gleich herausgerannt. Sag bloß, ich hab’ was im Preisausschreiben gewonnen. Ich weiß, was ich damit mache. Ich verkaufe es und mache einen Einkaufsbummel.«
    »So was ist es nicht«, sagte Sam und schluckte nervös. »Ehrlich gesagt, es ist von meiner Mutter.« Larry warf mir einen besorgten Blick zu. Sie und Mrs. Lee mögen einander nicht, und obwohl ich ihr immer erkläre, es sei nicht fein, sich mit seinen angeheirateten Verwandten nicht zu vertragen (ich selbst habe keine außer Claudia, und die ist weit weg in Australien), weiß ich, daß ich mit Sams Mutter auch nicht auskommen könnte. Sie ist eine gut aussehende ältere Dame, die glaubt, daß ihr einziger Sohn viel zu gut für Larry sei, und eine herablassende Art hat, ihre Schwiegertochter als Dummkopf hinzustellen. Larry muß immer einiges über sich ergehen lassen, wenn sie ihren jährlichen Besuch macht, aber sie käme nie auf die Idee, ihren Ärger an Sam auszulassen.
    Jetzt sagte sie: »Hoffentlich ist alles in Ordnung? Deine Mutter telegrafiert nicht oft.«
    »Stimmt, und diesmal ist sogar die Rückantwort bezahlt.«
    Sam machte eine Pause, und ich ahnte Schlimmes. Larry wohl auch, denn sie sagte mit erzwungener Freude: »Kommt sie zu Besuch?«
    »Ja, sie will mit uns Weihnachten feiern. Ich — ich wollte dich erst fragen, bevor ich ihr eine Antwort schicke. Ich weiß ja, daß wir Weihnachten diesmal anders feiern, ohne Rummel und Arbeit, und ich glaube, es ist das Beste, das gleich zu sagen. Sie kann ja dann im Januar kommen.«
    »Du darfst ihr auf keinen Fall absagen. Natürlich muß sie Weihnachten zu uns kommen, wenn sie gerne möchte. Du bist ihr einziger Sohn, und Weihnachten ist eine traurige Zeit für Witwen«, schloß Larry. Offensichtlich hatte die Sache sie recht verwirrt, sonst hätte sie keinen solchen Unsinn dahergeredet, denn man kann sich schwer jemanden vorstellen, der weniger trauernde Witwe ist als die lebhafte und hübsche Mrs. Lee. Und außerdem ist ihr Mann schon vor fünfundzwanzig Jahren gestorben, so daß sie sich inzwischen an Weihnachten ohne ihn gewöhnt haben dürfte.
    Sam war rührend dankbar, sagte aber: »Macht es dir auch wirklich nichts aus? Wir wollten doch ganz unter uns sein...«
    Jetzt mußte ich eingreifen, und ich unterbrach ihn ziemlich düster: »Wir werden sowieso nicht unter uns sein. Ich bin noch nicht dazu gekommen, es euch zu erzählen, aber meine Mutter hat heute vormittag angerufen. Dawn hat sie für Weihnachten wieder ausgeladen. Sie macht irgendeine Spritztour und will ihre Ruhe haben, deshalb kommen meine Eltern hierher.«
    Einen Moment herrschte Schweigen, dann lachte Larry los. »O Susan, es mußte ja so kommen. Das erste Mal, daß wir ein stilles Weihnachtsfest haben wollten! Aber es ist natürlich herrlich, wenn deine Eltern kommen. Dein Vater ist einfach süß, und Mrs. Lee und deine Mutter vertragen sich so gut.«
    Das stimmte. Schon einmal, als Mrs. Lee

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