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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sie denn alle unterbringen?«
    »Sam und ich haben beschlossen, ein Zelt im Garten aufzubauen. Dann haben wenigstens wir da draußen unsere Ruhe. Und Mrs. Lee wird das Vergnügen haben, am Weihnachtsmorgen bei Tagesanbruch von den lieben Kindern geweckt zu werden.«
    »Sie mag sie doch sehr gerne?«
    »Eigentlich nicht, obwohl sie ein schreckliches Theater gemacht hat, als die liebe kleine Hilary sich vier Jahre lang Zeit gelassen hat. Aber dem Himmel sei Dank für Lydia.«
    Lydia kann herrlich mit Kindern umgehen, und unsere hängen sehr an ihr. Obwohl sie Richard O’Connor geheiratet hatte, war es ein schwerer Schlag gewesen, als sie uns verließ. Ich dachte voll Neid an Sam und Larry in ihrem Zelt und fragte: »Hast du deinem Onkel erzählt, daß Mrs. Lee kommt?«
    »Natürlich nicht. Er würde nicht kommen, und es hätte so ausgesehen, als wollten wir ihn nicht bei uns haben. Nein, das wird eine hübsche Weihnachtsüberraschung geben. Gott sei Dank kommt Mrs. Lee erst nach dem Sportfest. Sicher verpfusche ich den letzten Sprung mit Babette, und es würde mich verrückt machen, wenn sie mir dabei zuschaut. Ursula wird ihr gefallen. Ganz ihr Geschmack«, was eine der größten Unverschämtheiten war, die ich Larry je über ihre Schwiegermutter sagen hörte.
    Die Zahl meiner Gäste wuchs beängstigend. Und es würde bestimmt Schwierigkeiten geben. Wenn ich daran dachte, wie Mrs. Lee an Larry herumnörgeln und wie Onkel Richard Mrs. Lee anstarren würde, und wie Ursula herumrennen, die Männer bedienen und die Frauen herablassend behandeln würde, dann verlor ich allen Mut. Schon das Essen war ein Problem, obwohl natürlich alle etwas beisteuern würden. Ich mußte alles sehr genau planen.
    Als ich Paul die Lage eröffnete, schrieb er nur einen großzügigen Scheck aus und schlug vor, wir sollten die Turnhalle mieten. Der Colonel jedoch erwies sich als eine größere Hilfe; er war hocherfreut, Mutter wiederzusehen, und eine große Familienfeier war ganz nach seinem Geschmack. Ich glaube, er hätte mit Freuden das ganze Fest in seinem Haus veranstaltet, das für so etwas viel besser geeignet war, wollte mich aber mit diesem Vorschlag nicht beleidigen.
    Er sagte: »Jetzt müssen wir alle zusammen überlegen. Ihr Mädchen dürft nicht zu viel machen, und wir werden alle helfen«, und ich war dankbar, die Leitung des Ganzen, die mir zugestanden hätte, einem so geschickten Organisator zu übergeben.
    Wir beschlossen, daß das Wetter schön zu sein hatte. Dann konnten wir im Freien essen, auf dem Rasen und unserer großen, altmodischen Veranda. »Und wenn es regnet«, sagte Larry »können die Kinder in der Küche herumtoben, und wir müssen uns eben im Wohn- und Eßzimmer zusammendrängen.« Pauls Gesicht verdüsterte sich beim Gedanken an ein Essen im Freien. Ich kann nie verstehen, warum unsere Männer, die doch angeblich so versessen sind auf große, weite Räume, es so hassen, dort auch zu essen. Sie wollen im Haus an einem Tisch essen, auf einem bequemen Stuhl sitzen und behaglich zurückgelehnt über die Freuden des Lebens im Freien reden.
    Diesmal jedoch würden sie sich mit dem abfinden müssen, was man im allgemeinen ein »kaltes Buffet« und was Paul »die Hölle auf Erden« nannte. Aber ich machte ihm klar, daß er seinen Teller irgendwie auf den Knien balancieren müsse und sich nicht eine leere Kiste als Tisch suchen dürfe.
    »Nur — was sollen wir eigentlich auf unsere Teller tun?«
    Sams Frage war nicht unbegründet, und Paul ging mit bitterböser Miene hinaus und schoß zwei große Truthähne. Wir seufzten bei ihrem Anblick und dachten an das einfache, leichte Essen, das wir geplant hatten.
    »Aber wir müssen uns natürlich Mühe geben«, sagte Larry. »Ich möchte nicht, daß Mrs. Lee in die Stadt zurückfährt und allen ihren Freunden erzählt, der liebe, arme Sam habe so wenige Annehmlichkeiten. Sie redet immer von Annehmlichkeiten, und das hatte ich letztes Mal so satt, daß ich sie fragte, was sie damit meinte, wir hätten schließlich eine Toilette mit Wasserspülung. Sie blickte mich bekümmert an und sagte, das würde ich nie verstehen. Aber ich wußte genau, daß sie damit eine gebildete Frau meinte, die keine Hunde im Haus hat, und deren Kinder gut erzogen sind.«
    »Jetzt verbohr dich doch nicht so in deinen Haß! Denk dran, daß Weihnachten ist.«
    »Ich kann gar nicht anders. Warum haben wir nur jemals geplant, dieses Jahr Weihnachten still und bescheiden zu feiern? Es wird garantiert

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